Kapitel 49

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Nur in eine Decke gehüllt lagen wir nebeneinander. Schließlich setzte ich mich auf und sah ihn an. Unsere Blicke trafen sich und ich musste es unterdrücken zu lächeln. Also gab ich mir einen Ruck. „Was bin ich für dich?"

Slayer schien überrascht zu sein. Doch die Antwort auf diese Frage war mir sehr wichtig. Hauptsächlich, weil ich diese „Verhältnisse" zwischen uns sowieso nicht so ganz einschätzen konnte. Aber warum sah er mich einfach nur an?

„Also?", fragte ich fordernd und insgeheim auch hoffnungsvoll. Ich wusste ja selbst nicht, was ich mir für eine Antwort wünschte. Endlich schaffte er es seine Sprechorgane zu nutzen. „Wir sind ja nur Freunde...die es manchmal miteinander treiben...und total geil aufeinander sind." Bis heute weiß ich nicht, warum mich der Satz zum Lachen brachte, auch wenn der eigentlich gar nicht so wahnsinnig positiv war. „Oder was dachtest du denn?", gab er zurück.

Gute Frage.

„Keine Ahnung, darum habe ich dich ja gefragt, mein Freund." Irgendwie war ich ja schon enttäuscht. Irgendwie hatte ich ja auch gedacht, dass er auf mich stand, gerade wegen seiner plötzlichen Veränderung, wegen seines Begehrens, wegen seiner tiefgründigen Blicke. Wenn ich daran dachte, versetzte es meinem Herz ein Stich, einen Riss, der sich nicht zu einer riesigen Schlucht auftun wollte. Warum? Nun, es fühlte sich so an, als wäre ich in dieses verdammte Spiel namens „Verliebtsein" gelangt, das mich gerade nach allen Tricks und Regeln auszunehmen schien. Naja, dann machte ich halt das Beste draus. Schließlich konnte ich etwas Körperliches mit dem Jungen haben, auf den ich stand. Und genau der riss mich aus meinen Gedanken.

„Oder hast du mehr erwartet?"

In mir drückte ich den Mir-ist-alles-egal-Knopf und es wirkte. Für zwei Sekunden vielleicht. Warum kann man denn diese verdammten Emotionen auch nicht ausstellen? Seine Gestalt brachte mich zum Frohlocken, obwohl er mir soeben eröffnet hatte, dass ich für ihn nichts weiter als ein ... Objekt war und er dasselbe auch von meiner Auffassung erwartete.

„Nein, schon gut." Dann legte ich mich wieder hin und drehte mich weg von ihm. Seinen verdutzten Gesichtsausdruck ignorierte ich dabei jedoch. Er wendete sich nicht ab. Er legte seinen Arm um mich und kuschelte sich an mich. Dann biss er in mein Ohrläppchen. „Ich denke, es ist Zeit zu schlafen.", gab ich kalt von mir.

Nein, ich war nicht launisch. Oder gar beleidigt. Enttäuscht.

Überhaupt nicht.

Also stellte ich das Licht aus und schloss die Augen. Slayer küsste mich auf die Wange. „Gute Nacht.", flüsterte er süßlich. „Nacht.", erwiderte ich starr. „Hey", begann er. „Was ist denn los?" „Nichts, was soll sein?" Er drehte mich auf den Rücken, sodass ich ihm in die Augen sehen musste, als er sich über mich beugte. „Ich möchte, dass du etwas Wunderschönes träumst und eine gute Nacht hast, Pichi" Wow. Danach lehnte er sich zu mir und unsere Lippen berührten sich fast. Ich dachte darüber nach, dass eine eingeschnappte Phase meinerseits unserer geschäftlichen Beziehung wohl kaum helfen würde.

Unsere Lippen berührten sich und ich fühlte seine Wärme in meinem Mund. Unwillkürlich musste ich Lächeln und mir wurde angenehm warm um mich herum.

Und schon schlief ich ein.

Würde ich wirklich so eine wundervolle Nacht haben?

Frozen LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt