Wettschulden

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Hey :)
Ich möchte mich bei euch ganz herzlich für die fast 700 reads und die 51 Votes bedanken. Und ein großes Danke an Balcherniel, die immer so liebe Kommis da lässt. :3
Ich würde mich freuen wenn die stummen Leser auch mal ein Kommi da lassen würden. ;)
Und jetzt viel Spaß beim lesen.
LG Stormfire
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Als Gwaen am nächsten Morgen erwachte, war es schon hell draußen. Durch das Fenster konnte sie graue Wolken sehen, die den Himmel bedeckten. Es musste in der Nacht noch weiterer Schnee gefallen sein, da der Balkon ihres Zimmers von einer weißen Schneedecke überzogen war.
Die Magd, die gerade eben hereingekommen war, warf ihr einen entschuldigenden Blick zu.
„Es tut mir leid Euch geweckt zu haben Milady."
„Nein, es ist schon in Ordnung. Ich habe ohnehin verschlafen."
Gwaen rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah zu der jungen Frau hinüber. Sie trug ein schlichtes rotes Kleid und hatte ihre lockigen haselnussbraunen Haare für die Arbeit hochgesteckt.
„Wie ist eigentlich dein Name?"
„Greta, Milady."
„Bitte, nenne mich Gwaen. Ich lege nicht viel Wert auf diese Förmlichkeiten." Greta nickte, schien diesen Vorschlag jedoch nur zögerlich anzunehmen.
„Wollt Ihr vielleicht ein Bad nehmen? Ich habe soeben Wasser erwärmen lassen."
„Danke, dass wäre sehr nett."
Gwaen schlug ihre Decke zurück und schwang die Beine über die Bettkante. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihre Kleidung vor dem Schlafengehen nicht abgelegt hatte. Nur ihr Schwert lag lieblos neben dem Bett.
Sie schälte sich aus ihrer Kleidung und legte sich ein Handtuch um den Körper, ehe sie Greta in das anliegende Badezimmer folgte. Dort stand schon ein Zuber mit dampfendem Wasser und der Geruch von Badeölen hing süßlich in der Luft. Greta verließ den Raum und Gwaen schloss die Tür hinter ihr ab. Dann ließ sie das Handtuch fallen und trat vor den Spiegel.
Ihr Körper war dünner geworden, seitdem sie das letzte mal genau in einen Spiegel gesehen hatte. Doch unter ihrer Haut zeichneten sich bei jeder Bewegung ihre Muskeln ab. Prüfend betrachtete sie ihren Körper genauer. Die bläulichen Verfärbungen der Prellung an Schulter und Rippen waren nicht mehr zu sehen und schmerzten auch nicht mehr. Der Schnitt der Orkklinge am Bein war vollkommen verheilt, sodass nicht einmal eine Narbe zurückblieb. Schließlich bleib ihr Blick an ihren Handgelenken hängen. Breite, blasse Narben zeichneten sich dort ab, wo die Fesseln gesessen hatte. Sie würden sie so immer an ihre Gefangenschaft erinnern.

Seufzend ließ sich Gwaen in den Badezuber sinken. Die Temperatur des Wassers war angenehm und ihre Muskeln entspannten sich sofort. Genüsslich schloss sie die Augen und lehnte den Kopf zurück. Wenn es nach ihr gegangen wäre, dann hätte sie ewig dort sitzen bleiben können. Doch als das Badewasser zunehmend kälter wurde, beschloss sie den Dreck der letzten Wochen von Haut und Haaren zu schrubben.
Nachdem sie das Bad beendet hatte, wickelte Gwaen sich ein Tuch um den Körper und trocknete ihre Haare mit einem Handtuch so gut wie möglich. Sie trat zurück in ihr Zimmer und stellte überrascht fest, dass ihre Reisemontur durch neue Kleidung ausgewechselt wurde. Es handelte sich um einige Kleider, sowie mehrere Hemden und Hosen. Gwaen griff nach einem dunkelblauen, langen Kleid mit Fütterung und Pelzbesatz und zog es sich über den Kopf. Dazu zog sie noch eine schwarze Hose darunter und flocht sich ihre noch feuchten Haare zu einem Zopf. Schließlich zog sie sich ihre geputzten Stiefel an, verließ ihr Zimmer und begab sich in den Raum, in dem sie gestern mit der Gemeinschaft gegessen hatte. Zu ihrer Überraschung, fand sie aber nur Bofur und Bilbo vor, von denen Letzterer genüsslich frühstückte.
„Guten Morgen, die Dame. Wie ist das werte Befinden?" Bofur sah sie lächelnd an, während er an seiner Pfeife zog.
„Guten Morgen. Besser denn je. Nach einem gemütlichem Bett und einem ausgiebigen Bad, kann ich mich nicht beschweren. Ich habe das Gefühl, dass ich halb Mittelerde an meiner Kleidung mitgetragen habe."
„Aber das Kleid steht dir auch gut. Solltest du öfter tragen."
„Das hättest du wohl gern", entgegnete ihm Gwaen und der Zwerg sah gespielt enttäuscht zu ihr herüber.
„Wo sind eigentlich die Anderen?"
„Thorin und Balin besprechen mal wieder irgendwas, Bombur ist nach dem Essen gleich wieder schlafen gegangen und der Rest ist in der Waffenkammer."
„Und was macht ihr noch hier?"
„Ich habe Dwalin gesagt, dass er mir was Vernünftiges mitbringen soll. Ich wollte unseren Meisterdieben ein wenig Gesellschaft leisten", kam es wieder von Bofur und er zwinkerte ihr zu. Dann wandte sich Gwaen an Bilbo, der noch kaum von seinen Broten aufgesehen hatte.
„Und du? Wolltest du nicht gerne mit in die Waffenkammer?"
„Verzichte. Ich genieße es mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen und gemütlich zu frühstücken, wie es sich für einen Hobbit gehört." Bilbo ignorierte den neckischen Ton der Elbin einfach und aß seelenruhig weiter. Gwaen und Bofur grinsten sich vielsagend an, während sich der Hobbit ein Marmeladenbrot schmecken ließ.
Eine Weile alberten sie noch zusammen rum und Gwaen aß frisch gebackenes Brot, ehe sie sich erhob.
„So. Ich mach mich dann mal auf dem Weg." Bofur sah alarmiert auf.
„Was? Wohin gehst du? Du willst uns doch nicht schon wieder verlassen oder?"
„Nein, keine Sorge. Ich gehe nur Astor besuchen."
„Viel Spaß", rief Bilbo ihr noch nach als sie schon aus der Tür war.

Die Tochter des Sturms   (Fili FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt