Kapitel 14 .3 .1

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Sophie


Zähne flätschend gingen wir aufeinander los. Während ich Evelyn meine Zähne in die Schulter rammte und sich sofort der metallische Geschmack von Blut in meinem Mund breit machte, zerkratzte Evelyn mir meine rechte Seite. Fiepend legte ich die Ohren an und biss fester zu. Jaulend wollte sich Evelyn befreien, doch ich ließ nicht von ihr ab und krallte noch meine Krallen in ihre Flanke.

Wütend buckelte sich Evelyn und schnappte nach mir, bekam mich jedoch nicht zu fassen. Knurrend ging Evelyn auf die Hinterbeine und einen kleinen Moment, hob ich vom Boden ab. Vor Schreck ließ ich los und fiel unsanft auf den Boden. Sofort stürzte sich Evelyn auf mich und biss mir in den Bauch, vor Schmerz blind, schnappte ich nach ihrer Kehle und bearbeitete mit meinen Vorderpfoten ihre Schnauze, worauf diese schnell von mir abließ.

Schwer schnaufend rappelte ich mich wieder auf die Pfoten und zog die Leftzen zurück. Du wirst niemals siegen! höhnte Evelyn, doch ich konnte hören wie auch ihr der Kampf schwer zu schaffen machte.

Wie auf ein Zeichen, schnappten wir jewahls nach der Anderen und bissen uns fest. Unter schrillen Jaulen, schaffte ich es Evelyn auf den Boden zu drücken und meine Zähne u ihre Kehle zu legen.

Das schaffst du nicht, du kannst niemanden töten! spottete sie voller Verachtung. Ein Stich durchfuhr mein Herz, sie hatte recht. Doch wenn ich sie jetzt nicht umbrachte würden dafür andere sterben. Unschuldige.

Statt auf den Spott einzugehen, schloss ich die Augen und biss zu. Vor Schmerz bäumte sich Evelyn auf und versuchte mich auf den Boden zu schleudern, doch ich hielt mich auf den Pfoten. Langsam wurde Evelyn immer schwacher und ich hörte wie sie röchelnd nach Luft rangte. Ihre Lieder flatterten und plötzlich war sie einfach still und atmete nicht mehr.

Zitternd ließ ich ihren Hals los und ihr Kopf landete polternd auf den Boden. Ich hatte es geschafft! Taumelnd brachte ich soviel Abstand wie möglich zwischen Evelyn und mir. Evelyn lag in der Mitte des großen Raumes, der einst so sterile eingerichtete Raum, war verwüstet und große Blutpfützen und Spritzer prankten Boden und Wände.

Mit weichen Knien sah ich mich weiter um und begutachtete ein letztesmal Evelyn, sie lag leblos auf dem weichen Teppich, um sie herum eine Blutlache, dennoch vertraute ich der Sache noch nicht.

Skeptisch stakste ich in die Mitte und verspürte aufeinmal ein starkes Kribbeln, ruckartig riss ich meinen Kopf herum und erstarrte.


Luke

Der kalte Beton unter meinen Pfoten schmerzte und ich fragte mich, wie Sophie es nur hier hatte aushalten können. Dem Kribbeln unter meinem Fell folgend, preschte ich mit Charlotte im Schleptau die Gänge entlang. Die vielen Wölfe und Menschen die mir entgegen kamen waren mir egal, ich wollte nur zu ihr.

Ohne zu überlegen, rannte ich gerade durch eine Gruppe von Menschen, als mir eine Welle von Schmerz entgegen schwappte. Mit zusammengebissenen Zähnen und angelegten Ohren, zwang ich mich dazu weiter zu laufen und Sophie zu finden.  Der gang führte eine zu einer Treppe und ich spitzte die Ohren, als ich Schritte hörte. Knurrend stellte sich Charlotte neben mich und brachte sich in Kampfhaltung.

Uns kamen fünf Männer entgegen, alle in einer schwarz - roten Uniform. Ich schaff das schon, los geh sie suchen! bestimmte Charlotte, dankbar drückte ich kurz meine Flanke an ihre und sprang über die Männer, die mich entsetzt ansahen, einfach hinweg.

Hier unten war der betonboden noch kälter und meine Nackenhaare stellten sich auf als ich frisches Blut roch. Angst überkam mich und ich rannte los, ich musste sie finden!

Die Gänge wurden immer verwinkelter und länger, doch der Geruch von Blut und das Kribbeln wurden immer intensiver.  Ich schlitterte um eine Ecke und blieb stehen, das Kribbeln kam nun in Welle, doch ich blieb stehen. Was ich sah, ließ mich erschrecken.

Vor mir war eine Doppeltür aufgerissen und der Raum war voller Blut. In der Mitte lag ein blutdurchtränkter Wolf, doch was mich noch mehr schockierte war der helle Wolf der sich über den anscheinend toten Wolf beugte. Obwohl auch dieser viele Wunden hatte, sah dieser wunderschön aus und verströmt einen Duft, der mich an Kiefern erinnerte. Sophie.

Ich hatte sie gefunden.


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Hey meine Lieben

Bitte entschuldigt die lange Wartezeit, aber ich hatte in letzter Zeit etwas mehr als sonst zu tun. Außerdem mochte mich Wattpad nicht, immer wenn ich etwas speichern wollte, hat es das ganze Kapitel gelöscht ... passiert das bei euch auch?

Nunja, ich hoffe das euch dieses Kapitel gefallen hat


Das Tier in mir // Wattys2016GewinnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt