Kapitel 12

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Am nächsten Morgen, wachte ich durch meinen Wecker auf, den ich mir auf meinem Handy gestellt hatte. Dummer Weise hatte ich ihn vergessen auszuschalten und war nun hellwach. Als ich allerdings aufstehen wollte, wurde mir bewusst, das dies nicht so einfach war wie gedacht. Ein muskulöser Arm umschlang meine Hüfte, Sammys Arm. "Sam...", flüsterte ich in sein Ohr. Sein Arm saß so fest, dass es für mich unmöglich war zu flüchten. Irgendwie war es schon süß, aber ich begann langsam Hunger zu bekommen und wenn ich hungrig wurde hörte jeder Spaß auf. "Sammy...", flüsterte ich diesmal etwas lauter, aber nichts schien zu helfen. Ich begann ihm ins Ohr zu pusten, in der Hoffnung, dass er denken würde, es wäre eine Fliege. Als er tatsächlich begann mit seinem Arm in der Luft herumzufuchteln, nutzte ich diese Gelegenheit und rollte ich mich aus dem Bett. 

Unten in der Lobby angekommen, lief ich zum Frühstücksbuffet, wo ich mir ein Croissant und zwei Brötchen mit Käse nahm. An diesem Morgen war ich mir sicher, dass sonst niemand da sein würde, aber da hatte ich wohl falsch gelegen. Shawn, mit einem Muffin und einem Brötchen auf dem Teller, steuerte erst auf den Tisch zu an dem ich saß, änderte aber seine Richtung als er mich sah. Wow musste er sich wirklich an den weit entferntesten freien Tisch setzen? Ich hatte ihm doch gar nichts getan... oder? Ich entschloss mich die Sache zu klären, nahm mein Essen und setzte mich an Shawns Tisch. Sein Blick genervt und abweisend. Danke für die Motivation... "Morgen.", sagte ich und versuchte nett zu bleiben. "Hi.", antwortete er trocken. "Was ist dein verdammtes Problem? Hab ich dir irgendwas getan? Wenn du mich nicht leiden kannst, dann sag es doch einfach und schau mich nicht immer so angewidert an, als wäre ich... keine Ahnung... ein zertretener Muffin." Shawn schaute mich überrascht an. Vielleicht eher schockiert als überrascht. "Ich...ähm ich kann dich leiden..." , sagte er und trank aus seinem Glas Orangensaft um Blickkontakt zu vermeiden. "Warum bist du dann so abweisend zu mir?" Shawn griff erneut zu seinem Glas, stellte es allerdings wieder hin, als er bemerkte, dass es bereits leer war. "Kann ich dir nicht sagen." Shawn saß da, wie ein Häufchen Elend. Keine Ahnung ob es wegen mir war oder der Situation. Vielleicht hatte er sogar noch andere Dinge im Kopf. "Komm schon. Du kannst mir ruhig erzählen was abgeht. Ich meine... ich gehöre ja jetzt irgendwie auch zu euch." Ich lächelte ihn unsicher an, in der Hoffnung, dass er nachgeben würde. Seine Augen wanderten zu meinen und er atmete tief durch, bevor er zu reden begann. "Du musst mir versprechen, dass du die Person nicht darauf ansprichst, sonst krieg ich total Ärger." Ich nickte. "Weißt du, Cameron und ich sind ziemlich dicke und als er dich kennengelernt hat, hat er mir gesagt, dass er dich total mag und ich habe ihm versprochen, dass ich nichts versuche. Dann hat er mir gesagt, dass Gilinsky dich auch mag und dass er mit ihm schon genug Konkurrenz hat und dass ich dich schlecht behandeln soll, damit er sozialer wirkt... Ja so in etwa hat er sich ausgedrückt und so Leid es mir auch für dich getan hat... Ich hatte ihm Versprochen, weil ich ja sein Kumpel bin, dass ich das mache. Bitte denk jetzt nichts falsches über ihn. Er ist ein toller Kerl. Wirklich. Er hatte einfach nur Angst, dass du dich in einen von uns verlieben könntest." Shawn schaute auf seinen leeren Teller. "Ich geh mir mal noch was ho..." Ich hielt ihn an seinem Arm fest, sodass er sich wieder setzen musste. "Du willst mir also sagen, dass du von Cameron aus scheiße zu mir sein solltest?" Irgendwie war ich fassungslos, obwohl es ja auch irgendwie süß war. Trotzdem... Fassungslos! "Shawn wieso hast du mir das nicht einfach gesagt? Wir hätten da doch drüber reden können. Ich meine du bist immerhin nicht der einzige Junge hier.", lachte ich. Shawn lächelte. "Ich verstehe wieso er dich so mag." Mit den Worten stand er auf, brachte sein Tablett zurück und lief wieder weg. Ich allerdings hatte während unserem Gespräch mein Essen nicht auch nur einmal berührt und konnte nun trotzdem alleine weiter Essen. Zumindest dachte ich das, bis sich ein rothaariges Mädchen mir gegenüber setzte. Mahogany. "Oho... was läuft denn da mit Shawny Boy?", sagte sie aufgedreht. Wie konnte man so früh am Morgen schon so sein??? "Gar nichts. Wir haben nur geredet." Mahogany hob ihre Augenbrauen. "Aw seid ihr etwa heimlich ein Paar?" Was war denn an einem Nein nicht zu verstehen? "Nein sind wir nicht.", sagte ich langsam genervt. "Ihr würdest so gut zusammen passen." Ich begann langsam zu kochen und ich wollte einfach nur zurück in mein Bett. "Da ist nichts und da wird auch nichts laufen." antwortete ich noch genervter wenn das überhaupt möglich war. "Weißt du Shawn ist single...", begann sie, aber es reichte mir. Mein Geduldsfaden riss und ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen... Nicht so früh am Morgen. "Bist du irgendwie taub? Zwischen uns läuft nichts verdammt wieso verstehst du das denn nicht? Du kennst mich überhaupt nicht du weißt überhaupt nicht was mit mir abgeht. Shawn und ich sind nur befreundet und wir haben über eine ernste Situation geredet und jetzt lass mich einfach in Ruhe!" Ich wurde zum Ende hin lauter als erwartet und hatte Glück, dass es nur die älteren Hotelgäste waren, die mich schockiert ansahen. Wütend stürmte ich an ihnen vorbei zum Fahrstuhl wo ich wieder nach oben fuhr um in mein Zimmer zu gehen bzw. Sammys und Jacks Zimmer. Dummerweise hatte ich genau den richtigen Moment zum Ausrasten gewählt und stieg genau in dem Moment aus dem Fahrstuhl aus, in dem Cameron einsteigen wollte, aber ich nahm all meinen Mut zusammen. "Cameron warte kurz bitte..." Er drehte sich um und ich entdeckte ein fettes Veilchen um sein rechtes Auge. "Oh mein Gott!" Cameron drehte sich wieder um und stieg in den Fahrstuhl. Ich lief ihm hinterher und stellte mich neben ihn, noch bevor sich die Tür schließen konnte. "Cam, was ist passiert?", fragte ich verwirrt, aber er ließ nicht auch nur ein Wort heraus. "Cam ich muss mit dir reden. Diese ganze Sache mit Gilinsky... Das war alles nur Ablenkung verdammt weil ich dachte, dass du mich nicht magst und ich wollte es doch so sehr... mit dir zusammen sein. Mann bitte schau mich doch wenigstens an." Er drehte sich zu mir und starrte mich an. Er starrte mich einfach nur an. "Du magst mich? Wirklich?", er hob fragend seine Augenbraue. Das schien hier wohl so ein Ding zu sein. "Ich mag dich wirklich sehr. Bitte lass uns das mit Gilinsky doch einfach vergessen. Bitte..." Er drückte den Tür-Schließen Knopf und trat einen Schritt näher auf mich zu. Er hatte wunderschöne Augen. Wir standen so nah voreinander, dass sich unsere Nasen berührten. Er schloss seine Augen und lehnte sich zu mir herüber, als sich die Fahrstuhltür öffnete. Und wer hätte es auch sonst sein sollen. Gilinsky. Wieso kam er immer in den unpassendsten Momenten? Cameron und ich schnellten auseinander und taten so, als wäre nichts gewesen. Gilinsky warf ihm allerdings nur einen Todesblick zu bevor er sich zwischen uns stellte. Eigentlich wollten wir hier aussteigen, aber anscheinend war es Cameron so egal wie mir auch. "War schön gestern.", sagte Gilinsky plötzlich und lächelte mich verführerisch an. "Können wir gerne wiederholen. Ich nehme deine Einladung immer gerne an." Verwirrt schaute ich ihn an. Welche Einladung denn? Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Cam ziemlich sauer aussah und mir wurde schlagartig bewusst was Gilinsky hier versuchte. "Nein danke, aber ich glaube ich wäre nicht die Einzige die dieses "Angebot" ablehnen würde.", sagte ich amüsiert. Ich wollte nicht auf sein Niveau sinken und diskutieren. Gilinsky zwinkerte und stieg in der Nächsten aus. "Geiler Arsch!", rief er als sich die Türen wieder schlossen und Cameron schaute mich unsicher an. "Ich schwöre dir ich habe keine Ahnung wovon er überhaupt redet. Bitte du glaubst ihm doch nicht oder?" Er lehnte sich zu mir herüber und küsste mich. Sehr lange und innig. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken um uns noch näher aneinander zu drücken wenn das überhaupt möglich war. "Du hast wirklich einen geilen Arsch.", lachte er und stieg ebenfalls aus, womit er mich alleine im Fahrstuhl stehen ließ. 

Wow so oft bin ich noch nie Fahrstuhl gefahren. 

His little sister (Magcon Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt