Kapitel 20

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Zurück drinnen angekommen, liefen Sam und ich zum Buffet um uns Frühstück zu holen, als ich aus dem Augenwinkel Cameron erblickte. Auch das noch. Okay früher oder später hätte ich ihn sowieso getroffen, aber heute Morgen hatte ich mir eine kleine Pause gewünscht. "Und sie ist einfach gegangen und hat mich stehen gelassen wie der letzte Vollidiot." Gerade als ich mich umdrehen wollte, hielt Sam mich auf. "Nein ignoriers einfach." Ich nickte langsam und griff nach einem weiteren Croissant. "Ich wette sie ist sofort mit Gilinsky in die Kiste gesprungen." Wütend formte ich meine Hand zu einer Faust, als Sam seine Hand auf meine Schulter legte. "Shhh." Sam und ich setzten uns an einen Platz weit entfernt von Cameron, wo wir unsere Teller abstellten. Ich warf einen kurzen unauffälligen Blick zu Camerons Tisch herüber und entdeckte Nash neben ihm. Na toll. Soll er es doch gleich jedem erzählen. "Was ist los mit dem?", fragte ich genervt und legte meinen Kopf auf den kleinen Holztisch. "Sieht fast so aus als würde er dir kein Stück vertrauen." Ich lachte auf. "Auch schon gemerkt." Ich biss in mein Croissant als sich Camerons und meine Blicke trafen. Irgendwie war es unangenehm. Schnell widmete ich meine Aufmerksamkeit Sam. "Wo wollen wir denn heute hin?" Sam starrte nachdenklich in die Luft. "Kino?" Ich lächelte. "Na das war wohl die richtige Antwort.", lachte er. Ich spürte Camerons Blick auf mir und so versuchte ich ihn irgendwie eifersüchtig zu machen. Ich rutschte ein wenig näher zu Sam und legte meine Hand auf sein Knie. "Welcher Film läuft denn?" Sam schaute zuerst auf meine Hand, dann zu mir, bevor er mir antwortete. "Du bist ja eher so der Action Typ..." "Woher weißt du das?", fragte ich verwirrt. Er lächelte bloß, bevor er sich zu mir herüber beugte. "Wir sind doch zusammen groß geworden." Ich rollte mit meinen  Augen und lachte. Irgendwie fand ich es trotzdem süß, dass er sich daran erinnert hatte. "Ist hier noch frei?" Erschrocken drehte ich mich um, als ich die braunen Augen Gilinskys entdeckte. Er sah wahnsinnig gut aus in seinem grauen Tanktop, welches die Umrisse seines Sixpacks sichtbar machte. Hilflos schaute ich zu Sam, der mich abwartend ansah. "Ähm... ja wieso nicht." Ich hatte schon länger nicht mehr mit ihm gesprochen und ihn wegen Cameron zu ignorieren sah ich nun auch nicht mehr ein. Gerade jetzt wo ich wusste dass er her sah, musste ich einfach zustimmen. "Yo Sam du bist schon wach?" Sam nickte stumm. Es folgte eine peinliche Stille. Was hätte ich sagen sollen? Gilinsky mochte mich mehr als ich ihn und ich kam mir blöd vor mit ihm umzugehen als wäre er nur ein Kumpel. Andererseits war Ignorieren auch keine Lösung. "Hey willst du nachher mit uns ins Kino gehen?", fragte ich und lächelte freundlich. Gilinsky lächelte ebenfalls. "Klar. Gerne." Bevor ich noch ein weiteres Wort herausbringen konnte, stand Sam auf und ging, ohne sein Essen aufzuessen. Verwirrt schaute ich zu Jack. "Was hat er denn?" Er zuckte mit den Schultern und setzte sich mir gegenüber. "Ich finde es echt nett, dass du mich einlädst mit zu gehen. Ich habe echt gedacht, dass du mir aus dem Weg gehst. Weißt du ich kann das echt verstehen..." "Jack... ich weiß zwischen uns ist es im Moment kompliziert. Ich weiß du empfindest mehr für mich als ich für dich, aber das heißt ja nicht, dass wir nicht wie Erwachsene miteinander umgehen können. Wir sind immerhin alt genug und brauchen uns nicht aus dem Weg zu gehen." Jack nickte. "Ich bin froh, dass du das so siehst." Kurz darauf lief ich zurück zu meinem Zimmer und schnappte mir mein Handy um meine Mutter anzurufen. Es hatte sich noch immer nicht geklärt, was mit Mom los war und ich konnte einfach nicht mehr warten.

Dad: Ja?

Ich: Hey Dad, ist Mom da?

D: Ähm... sie ist zur Zeit etwas beschäftigt.

I: Beschäftigt?

D: Zoe nimms mir nicht übel aber ich muss jetzt los.

I: Dad was ist denn los? Kannst du mir bitte Mom geben?

D: Deiner Mutter geht es momentan nicht so gut okay?

I: Aber wieso denn? Weil ich nicht so oft angerufen habe? Sag ihr dass es mir Leid tut.

D: Es ist nicht wegen dir. Mach dir keine Sorgen. Wir telefonieren morgen weiter ich muss jetzt wirklich los...

I: Aber... Dad? Hallo?


Irgendetwas war hier faul und ich musste eindeutig nochmal mit meinem Bruder reden. Wo trieb der sich überhaupt herum?

Suchend lief ich über den Gang und begann wieder an jeder Tür zu klopfen. Nach der 3. Tür öffnete sogar tatsächlich mein Bruder. Der stand etwas genervt in der Tür und schaute mich auffordern an "Was ist?""Was ist denn mit dir los?", fragte ich verwirrt. "Sag einfach was ist." "Irgendwas ist mit Mom." Jack rollte mit den Augen. "Oh Mann es dreht sich doch immer alles nur um Mom. Mom hier Mom da. Bist du irgendwie besessen von ihr?" Was zur Hölle? "Interessiert es dich denn gar nicht, dass Dad mich gerade abgewimmelt hat? Mom geht es schlecht und ich weiß nicht wieso." "Das juckt mich doch nicht. Geh einfach ich hab gerade echt keine Lust mit dir zu reden." Damit knallte er mir die Tür direkt vor der Nase zu. Jack hatte eindeutig ein Problem mit unseren Eltern, aber in wie fern hatte er eins mit mir? Hatte ich irgendwas angestellt? Auf dem Rückweg versuchte ich die Puzzleteile sinnvoll miteinander zu verbinden, als ich mit jemandem zusammen stieß...


His little sister (Magcon Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt