Kapitel 17

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Die folgenden Tage vergingen nur mühsam. Ich war langsam genervt von diesen Meet & Greets und begann mein eigenes Ding zu machen. Ich besuchte Museen und Theaterstücke und ging sogar einmal alleine ins Kino, was kein Problem für mich war. Ich war immerhin nicht auf die anderen angewiesen. Trotzdem begann ich langsam "Heimweh" zu entwickeln was mir eigentlich nicht ähnlich sah. Ich war schon oft von zu Hause weg, wie zum Beispiel, als ich damals mit 7 in einem Pfadfindercamp war für 3 Wochen und mir hatte es nichts ausgemacht. Doch dieses Mal war es anders. Ich vermisste nicht meine Heimat, sondern eher meine Mutter. Ich machte mir täglich immer mehr Sorgen um sie, seit dem sie nicht mehr an ihr Handy ging und heute wollte ich meine Freizeit nutzen um ein wenig produktiv zu sein. 

Ich wählte die Nummer meiner Mutter und ließ es klingeln. Ich vergewissterte mich, dass es nicht noch zu früh am Morgen war und presste mein Handy fest gegen mein Ohr während ich mit meiner freien Hand begann mich zu Schminken. 

"Hier ist der Anschluss von Jennifer Johnson. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton..." Augenrollend legte ich mein Handy auf den weißen Nachttisch des Hotelzimmers. Es war das erste Mal seit längerem, dass ich ein Zimmer für mich alleine hatte, was ich ehrlich gesagt sehr bevorzugte. Ich war nicht umständlich was das anging, aber nach den vorherigen Aktionen war es mir wirklich lieber, wenn ich meine Ruhe hatte. Zumindest vor dem Frühstück. 

Gerade als ich nach unten gehen wollte um zu Frühstücken, bekam ich eine Nachricht und beschloss diese zuerst zu beantworten. 

BAEE :*

Hey Baby, ich hoffe du hast gut geschlafen ;) 

Wir haben heute wieder frei und ich habe einen tollen Abend für uns geplant. Ich bin gerade in der Stadt mit ein paar von den Jungs. Wir sehen uns dann... Liebe dich :*

Grinsend antwortete ich Cameron und legte mein Handy zurück auf den Nachttisch bevor ich mein Zimmer verließ. Zwischen Cam und mir lief es langsam wirklich gut, doch noch wusste niemand von unserer Beziehung was ich eigentlich auch nicht so schlecht fand. Cameron wollte es eigentlich sofort öffentlich machen, aber ich konnte Gott sei Dank meinen Kopf durch setzen. Allerdings musste ich ehrlich sagen, dass ich bis jetzt noch nicht sicher wusste, ob ich überhaupt eine Zukunft in uns sah. Natürlich hatte ich starke Gefühle für ihn entwickelt, aber trotzdem war ich noch unsicher und wollte erst mal nichts überstürzen. 

"ZOE!!! HIER DRÜBEN!!!", Mahogonys Stimme hallte durch den ganzen Saal und brachte die Anwesenden dazu sich zu mir umzudrehen. Peinlicher ging es wohl nicht, aber mir war es im Nachhinein eigentlich auch egal. Erst als ich Platz nahm bemerkte ich, dass auch Shawn an dem Tisch saß, was mich freute. Das zwischen Shawn und mir hatte sich in den letzten Tagen zu einer tollen Freundschaft entwickelt. Beste Freunde waren wir zwar noch nicht, aber ich war mir sicher, dass es nicht mehr lange dauern könnte. "Hey Muff.", begrüßte ich ihn und grinste. "Zoe, willst du vielleicht nachher mit mir shoppen gehen?" Überrascht schaute ich zu Mahogany, die breit grinste. Ich nickte natürlich und ich spürte, dass der heutige Tag eigentlich nur noch besser werden konnte. "Es gibt hier echt tolle Läden. Ich war schon öfters in Florida und ich muss zu geben, es ist fast so schön hier wie in Kanada." Ich rollte lachend mit meinen Augen. "Oh Shawn, Kanada ist auch nur ein Land." Shawn schaute mich entsetzt an, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte. "Was hast du eigentlich heute vor?", fragte ich Shawn, der genüsslich in sein Brot biss. "Ich fahre mit den Jungs zu Daytona. Du weißt schon Autorennen und sowas." Ich nickte und tat so als müsste ich gähnen. "Wann genau machen wir dann die Stadt unsicher?" Mahogany zuckte mit den Schultern. "Wie wäre jetzt gleich?" Ich nickte aufgeregt. "Ich geh noch schnell mein Handy holen okay?" "Mach das. Ich warte hier." Schnell lief ich zu dem Fahrstuhl, der allerdings besetzt schien, weswegen ich die Treppen nach oben lief. Vor meinem Zimmer angekommen kramte ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche und schloss die Tür auf, bevor ich mein Handy nahm und wieder nach draußen lief. Doch wie so oft wurde ich aufgehalten. "Hey Zoe." Es war Gilinsky. "Oh Hey Jack ich wollte eigentlich gerade wieder runter gehen." Ich versuchte ihn abzuwimmeln, aber sein Arm war nun mal stärker und so hatte ich keine Chance das Gespräch zu meiden. "Zoe ich weiß dass das zwischen uns im Moment komisch ist, aber ich will wirklich nicht, dass du mich hasst. Wirklich es tut mir ehrlich Leid, aber ich weiß wirklich nicht was ich noch machen soll. Immer wenn ich denke, dass es gut läuft, schaust du mich so angewidert an." Irgendwie tat er mir ja Leid. Ich war wirklich in den letzten Tag nicht besonders freundlich zu ihm, aber während der Anfangsphase mit Cameron durfte ich einfach nicht schwach werden. Das konnte ich mir nicht leisten. "Jack weißt du ich bin bereit mit dir normal umzugehen wie mit jedem anderen auch wenn du mir versprichst, dass du dich nicht an mich ran machst okay?" Jack lachte und fuhr sich durch seine dunkelbraunen Haare. "Keine Sorge. Aber wenn du deine Meinung ändern solltest dann weißt du wo du mich findest." Lachend schlug ich gegen seinen Arm. "Dazu wird es nie kommen." Ich schüttelte den Kopf und lief davon, als mich Jack ein weiteres Mal zurück zog. Dieses Mal mit so viel Schwung, dass ich gegen ihn "fiel", sodass wir so nah standen, dass sich unsere Augen gar nicht verfehlen konnten. Verdammt was sollte das. Etwa 5 Sekunden danach ließ er mich auch schon wieder los. Er hob unschuldig seine Hände und grinste. "Ich wollte nur was testen." Damit ließ er mich im Flur stehen. Na vielen Dank auch. Was wollte er damit testen? Verdammt wieso hatte ich ihn nicht gefragt? Jetzt habe ich mich gerade mit dem Gedanken angefreundet, dass wir nur Freunde sind und dann das? Okay es war jetzt kein Kuss oder sowas super ausschlaggebendes aber das eben war ganz schön... ganz schön... schön. Nein! Verdammt Nein! Ich habe einen Freund. Kopfschüttelnd lief ich nach unten und lief zu Mahogany, die auf ihre Armbanduhr sah und ungeduldig mit ihrem Fuß auf und ab wippte. "Da bist du ja. Ich habe mir schon Sorgen gemacht." Ich lachte nur und hakte mich bei ihr ein, bevor wir Arm in Arm zu dem Van liefen der draußen stand. "Bart hat sich geopfert uns zu fahren." Bart, der noch am telefonieren war, winkte uns zu und stieg ins Auto, was wohl ein Zeichen dafür war, dass wir nun ebenfalls einsteigen sollten. Das schöne an dem Van war, dass er eine kleine Wand im vorderen Abteil hatte, wie man es vielleicht von Limousinen kannte. Eine Art Privatsphäre für unterwegs. 

"Jetzt mal ehrlich. Wen findest du von den Jungs am attraktivsten?", fragte May*, die ihren Blick dabei auf ihr iphone gerichtet hatte. Die Frage musste ja kommen. "Naja also alle sehen gut aus. Cameron ist süß finde ich." May* schaute mich grinsend an. "Ich wusste, dass zwischen euch was läuft. Von Anfang an. Wie lange schon?" Ich lachte und überlegte. "Seit etwa einer Woche." Die nächsten Minuten schienen sich wie Stunden anzufühlen, in denen May mich mit Fragen zu löcherte und zwischendrin immer mal aufqiekte. Offensichtlich hatten wir wohl bereits einen großen Fan. Shawn würde der nächste sein, dem ich es anvertrauen würde. Sonst niemandem. Meinen besten Freunden eben.

His little sister (Magcon Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt