Kapitel 23

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"Hi Mom ich bins wieder. Ich wollte nur nochmal nachhören ob alles in Ordnung ist. Mh wäre nett wenn du dich bald bei mir melden könntest. Hab dich lieb." Seufzend legte ich mein Handy auf den Nachttisch. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen. Zum einen musste ja nicht wirklich was passiert sein. Anderer Seits ging meine Mutter immer ans Telefon wenn sie meine Nummer sah und genau das beunruhigte mich so. Jack hatte eindeutig was damit zu tun. Und selbst wenn nicht, müsste er sich wenigstens ein bisschen sorgen. Dass er Probleme mit unseren Eltern hatte wusste ich, aber dass er sie so sehr ablehnte war nicht gerechtfertigt. Ich schnappte mein Handy und suchte nach dem Kontakt 'Jacky' um ihn zu mir zu locken. Die faule Variante, aber ich hatte keine Lust ihm dauernd hinterher zu rennen. 

Jacky 

Jack du musst sofort zu mir kommen ich brauche deine Hilfe!!!

Jack war eindeutig eine Schlafmütze was das Antworten auf Nachrichten anging. Wenn ich ihm allerdings solche Nachrichten schrieb, war er der Flash. Er war irgendwie immer in Sorge, dass sich jemand an mir vergreifen würde. Er meinte oft, dass ich nicht in der Lage wäre mich zu verteidigen wenn der Moment kommen sollte. So ein Unsinn. Ich war in der Tat nicht besonders stark, aber das musste ja nichts heißen. Nicht mal 2 Minuten später klopfte es energisch an meiner Zimmertür. Ich setzte einen verängstigten Blick auf und öffnete die Tür. Es war tatsächlich Jack. Der raste in mein Zimmer und schaute sich um, als ich die Tür zufallen ließ und sie absperrte. "Was zur Hölle?" Lächelnd ließ ich den Zimmerschlüssel vor seiner Nase hin und her schwingen. "Zoe was soll das?" Ich setzte mich hin und klopfte auf den Platz neben mir, als ich den Schlüssel in meine Hosentasche steckte. Genervt ließ sich mein Bruder neben mich fallen. "Ich hoffe es hat einen wichtigen Grund, weswegen du mich hier einsperrst." Ich nickte stumm und schaute ihn ernst an. "Was ist los mit Mom?" Ich beobachtete wie Jacks Gesicht einen wütenden Zug annahm. "Oh mein Gott.", stöhnte er auf. "Was juckt mich das?" "Was dich das juckt? Das ist nicht nur meine Mutter von der wir hier reden." Jack lachte. Genau das gleiche ironische Lachen, dass auch Sam hatte. "Davon weiß ich nichts.", sagte er. "Wieso kümmert es dich denn nicht? Sag mir doch einfach was das Problem zwischen euch ist." "Du willst wissen was mit unseren tollen Eltern los ist?" Ich nickte. "Ich hab ihnen verdeutlicht, dass ich nicht mehr ihr Sohn bin. Hat Mom wohl ein bisschen besorgt." Er lachte. "Jack was zur Hölle? Was haben sie dir denn getan?" Er schaute mich fragend an. Als wäre es doch so offensichtlich. "Während du deine tolle Kindheit hattest, konnte ich den ganzen Hate einstecken. Die haben mich nur kritisiert. Mal davon abgesehen, dass sie die Idee absurd fanden, dass ich Rapper werden wollte, hat Dad wöchentlich immer mal zugeschlagen. Aber was erzähl ich dir das du warst ja immer das liebe unschuldige Ding. Du warst ja viel zu jung um das zu verstehen." Erschrocken schaute ich ihn an. "...Ich...Das wusste ich nicht." "Natürlich wusstest du das nicht. Ich habs dir ja auch nie erzählt." Damit stand er auf und lief zur Tür. "Schlüssel?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Wieso hat Dad dich geschlagen?" Jack raufte sich seine blonden Haare, bevor er sich wieder setzte. "Uhm ich war nun mal nicht besonders ruhig." "Aber was hat Mom damit zu tun?" "Sie hat nichts dagegen unternommen. Nie. Zugeguckt hat die falsche Schnepfe." Ich gab ihm den Schlüssel, allerdings nicht ohne ihn vorher zu umarmen und ließ ihn gehen. Das konnte doch nicht stimmen. Meine Eltern waren herzensgute Menschen. Mein Dad sammelte Eisenbahnen. Er war kein Schläger. Ich persönlich bezeichnete ihn oft als die Ruhe in Person. Nein... meine Eltern würden niemals sowas tun... oder etwa doch?

His little sister (Magcon Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt