Kapitel 29

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Ich atmete tief durch, bevor ich mich nach drinnen begab und auf den Tisch zu lief, an dem noch vor wenigen Minuten Cameron gesessen hatte. Er schien wohl gegangen zu sein... Nash und Shawn saßen allerdings noch immer da und aßen, als sie mich anlächelten. Nash klopfte auf den freien Stuhl neben sich, auf den ich mich setzte, bevor ich nervös meine Hände faltete. "Morgen Zoe.", Nash lächelte, als er in sein Brötchen biss. Shawn allerdings schien es sichtlich unwohl zu sein mit mir hier zu sitzen. Er wusste anscheinend Bescheid. Natürlich wussten es schon 3 Leute durch mich, aber es musste ja nicht gleich jeder wissen. Ich mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen, auch wenn meine Handlungen in den letzten Wochen nicht gerade dafür sprachen. "Zoe wir gehen heute an den Strand. Du kommst ja sicher mit, oder?" Nash strahlte noch immer. Ich nickte langsam. "Wieso so happy?" Sein Gesicht färbte sich in ein zartes Rosarot. "Ich habe ein Date. An dem Strand... Heute." Überrascht schaute ich ihn an. Ich wusste gar nicht, dass Nash sich momentan mit jemandem traf. "Kennt man sie?" Nash schüttelte seinen Kopf. "Ich kenne sie selbst so gut wie gar nicht. Es ist unser erstes Date. Sie ist wirklich wahnsinnig hübsch." Nash versteckte sein Gesicht in seinen Händen, als sein Gesicht immer roter wurde. "Aw wie süß. Sie scheint ja echt was Besonderes zu sein. Viel Glück." Ich freute mich wahnsinnig für Nash.

Während ich gedanklich zu Cams und meinem ersten Date abschweifte, hatte ich gar nicht bemerkt, dass Nash sich bereits von uns verabschiedet hatte um sich ein bisschen aufzustylen für später. Shawn, der noch immer sehr unbehaglich da saß, schaute mich etwas unsicher an. "Wie geht es dir?", fragte er nun. Ich zuckte mit den Schultern. Ich konnte gar nicht wirklich sagen wie es mir ging. Ich fand kein Wort, das beschreiben konnte, wie ich mich fühlte. "Naja ich lebe noch.", spaßte ich etwas, als ich nach Shawns Muffins griff um mir ein Stück abzubrechen. Genau in diesem Moment, gesellte sich mein Bruder zu uns. Shawn hob fragend seine Augenbraue, als ich den Kopf schüttelte. Ich hatte ihm noch immer nichts erzählt und es wurde langsam Zeit. Als Shawn sich also verkrümelte, entschied ich mich dafür über meinen Schatten zu springen und Jack die Wahrheit zu erzählen, bevor er es von jemand anderem  erfahren würde. "Jack...", begann ich, als der mich verwirrt ansah. "Ich muss dir was erzählen." "Na dann los." Ich nickte. "Zwischen Cameron und mir ist es aus. Er... ähm nun ja... er ist mir fremdgegangen... irgendwie." Ich beobachtete wie sich Jacks linke Hand zu einer Faust ballte, als sein ganzer Körper angekrampft zu sein schien. "Ich wusste es doch!" Genau darauf hatte ich gewartet. "Ich mache ihn kalt. Wo ist der Mistkerl?"Jack sprang von seinem Stuhl, als er sich umsah. Offensichtlich auf der Suche nach Cameron. "Jack bitte!", versuchte ich so leise wie möglich zu brüllen. Es war nicht nur peinlich den ganzen Fremden gegenüber, sondern auch ziemlich beängstigend. Er war immerhin ziemlich klein. "Bitte setz dich hin!" Mein Bruder schaute zu mir, als sein Blick sich lockerte und er sich zurück auf seinen Platz setzte. "Jack, es gibt keinen Grund so auszurasten. Es ist doch nichts passiert. Wir sind nicht mehr zusammen." Jack nickte langsam. "Wieso bist du so ruhig. Er hat dich betrogen..." Er hatte Recht. Ich war komischer Weise gar nicht so traurig wie ich es hätte sein müssen. "Ich bin schon groß.", sagte ich als mein Bruder mich anlächelte. "Ich bin froh, dass es dir trotzdem so gut geht." "Ich auch."

Etwa zwei Stunden später standen wir alle in unseren Badesachen vor den Vans, wo wir auf Mahogany warteten. "Wo bleibt sie denn?", hörte ich Nashs nervöse Stimme. Er war offensichtlich sehr aufgeregt. Gerade in diesem Moment, kam Mahogany mit zwei riesen Taschen auf uns zu gelaufen. "Sorry Leute ich war noch nicht fertig mit packen." Erschrocken schaute ich sie an. "Wohin willst du denn? Wir gehen zum Strand... das weißt du oder?" Sie nickte lächelnd. "Du wirst mir noch danken." Damit stiegen wir alle in die Vans ein, wo ich es Gott sei Dank vermeiden konnte mit Cam zusammen zu fahren. Dafür blickte ich ein halbe Stunde lang auf Sam, der an seinem Handy beschäftigt war. Ich war froh, dass wir uns wieder verstanden. Ich hatte ihn echt vermisst.

Am Strand angekommen, legten Mahogany und ich unsere Handtücher in den heißen Sand, als ich entdeckte, dass alle anderen Jungs schon im Wasser waren. Typisch. Wie kleine Babys planschten sie im Meer. Ich war allerdings kein begnadeter Schwimmer, weswegen ich mich für die ersten fünf Minuten einfach nur Sonnte, bis ich etwas kaltes auf meinem Bauch spürte. Erschrocken öffnete ich die Augen, als Sam mich volltropfte, als der sich über mich gebeugt hatte. "Ihh geh weg!", sagte ich genervt, als ich die Tropfen von meinem Bauch wischte. "Wieso kommst du nicht ins Wasser?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich schwimme nicht gerne." Sam setzte sich neben mich als er seine Haare wie ein Hund hin und her schüttelte. Doch gerade als ich mich beschweren wollte, entdeckte ich Cameron. Er schaute mich verletzt an, aber wieso sollte er verletzt sein? "Sam, ich würde gerne etwas wissen." Verwirrt schaute er mich an, als seine Haare schon wieder fast trocken waren. "Ich weiß das Thema ist vielleicht ein bisschen rücksichtslos, aber ich weiß nicht was Camerons Problem ist. Wieso macht er so, als wäre er verletzt, wenn er doch derjenige ist der mich verletzt hat." Sam überlegte kurz, als er sich räusperte. "Er ist ein Vollidiot." Grinsend schüttelte ich meinen Kopf. Cameron hatte es nicht mal verdient, dass ich über ihn nachdachte. Mein Blick wanderte umher, als ich jeden einzelnen der Jungs beobachtete. Taylor und Matt, spielten Volleyball mit Carter und Hayes, Gilinsky und mein Bruder schienen irgendein Video zu machen bei dem Shawn die Kameraführung übernahm und Nash... Nash saß etwas abseits von der Gruppe auf einer Holzbank in der Nähe des Wassers. Kurze Zeit später gesellte sich ein brünettes Mädchen zu ihm, als sie sich umarmten. "Wer ist sie?", hörte ich Sam neben mir murmeln. Als ich das Mädchen allerdings länger betrachtete, erkannte ich ihr Gesicht. Mit ihr hätte ich als letztes gerechnet...

His little sister (Magcon Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt