Die folgenden Tage verliefen alles andere als langweilig. Cindy hatte sich nun in unsere Gruppe integriert und nahm einen nicht wirklich gewollten Platz ein. Für manche war es kein wirkliches Problem. In meinen Augen allerdings war es ein Fehler. Wir waren nun drei Mädchen und ich musste ganz ehrlich sagen, dass ich eifersüchtig war, dass die Augen der anderen Jungs nicht mehr so sehr auf mir lagen. Trotzdem versuchte ich mein Bestes um mit Cindy klar zu kommen und mittlerweile lief es sogar ganz gut.
Momentan befanden wir uns in South Carolina. Ganz zur Freude von Nash und Hayes natürlich, die mehr als nur glücklich über die Rückkehr in ihre "Heimat" waren. Von ihnen sahen wir deshalb auch nicht besonders viel, da sie die meiste bzw. so gut wie jede Freizeit nutzten Skylynn zu besuchen und natürlich deren Eltern. Das Thema Eltern hatte sich zwischen Jack und mir noch immer nicht verändert, trotzdem konnte ich nicht anders als noch einmal Zuhause anzurufen.
Dad: Zoe... Schatz... Es tut mir sehr leid dass ich nicht auf deine Anrufe geantwortet habe, aber du bist im Urlaub... Wir wollen dir nicht zur Last fallen.
Ich: Was redest du da? Wieso solltet ihr mir zur Last fallen? Ist was passiert?
D: Es gibt momentan ein paar Probleme weswegen wir eben auch nicht auf deine Anrufe reagiert haben. Nimm uns das nicht übel.
I: Dad was ist denn los?
D: Deiner Mutter geht es nicht gut, sie... naja... ihr geht es eben nicht gut.
I: Sie hat doch nicht wieder was an der Hüfte?
D: Nein... Ich kann dir leider keine Auskunft geben, aber vertrau mir. Ich rufe dich an.
I: Nein Dad. Sag mir jetzt was los ist!
D: Wir hören uns Zoe. Ich hab dich wirklich sehr lieb. Und... grüß deinen Bruder.
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Ich hatte bereits mehrere Male darüber nachgedacht nachhause zu fliegen und selbst nach zu sehen ob auch wirklich nichts super dramatisches passiert war. Trotzdem hatte ich durch Jacks Erzählungen langsam keine Ahnung mehr was ich glauben sollte. Wollte mein Vater mich mit dieser 'Ausrede' nachhause locken? Oder war es die Wahrheit und meiner Mutter ging es tatsächlich nicht gut? Nichts davon war mir lieb, trotzdem wusste ich nicht wie ich damit umgehen sollte. Meinem Bruder konnte ich schlecht von diesem Gespräch erzählen. Er hätte mir nur vorgeworfen, dass es doch naiv sei unserem Vater das zu glauben was er erzählt hatte. Doch hier sitzen und gar nichts zu tun war auch keine Lösung. Ich entschied mich deswegen mit der einzigen Person zu reden, die mit großer Wahrscheinlichkeit keine Partei ergreifen würde. Shawn.
"Ich glaube kaum, dass dein Dad so weit gehen würde. Man macht immerhin keinen Spaß über Krankheiten." Shawn schaute mich nachdenklich an. Sichtlich davon verunsichert, dass ich normalerweise nie zu ihm kam um über meine Probleme zu reden. Normalerweise regelte ich die Dinge mit mir selbst, oder mit Jack. Allerdings war in dieser Situation beides keineswegs hilfreich. "Ich habe einfach Angst Shawn... Ich wüsste nicht was passieren würde, wenn mein Dad doch nur vorhatte mich nachhause zu locken. Ich wäre so unglaublich enttäuscht. Das würde sicher alles verändern." Shawn nickte. "Aber was ist wenn deine Mom krank ist?" Meine Augen füllten sich langsam mit Tränen, die ich versuchte wegzublinzeln. Als mich Shawn allerdings in den Arm nahm, konnte ich es nicht mehr unterdrücken. "Ich... Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Meine Mutter und ich haben so eine gute Beziehung zueinander. Wenn sie wirklich krank ist..." Shawns Hand strich langsam über meinen Rücken um mich zu beruhigen. Ich wollte nicht, dass er mich weinen sah. Dafür war es aber offensichtlich zu spät. In diesem Moment war ich einfach froh, dass jemand da war mit dem ich reden konnte. Ich hatte natürlich auch Sam in Erwägung gezogen, aber seit der mit Cindy befreundet war, beachtete der mich kaum noch. "Zoe warum redest du mit mir darüber?" Verwirrt schaute ich auf, um Shawns fragenden Gesichtsausdruck zu sehen. Er sah selbst auch irgendwie mitgenommen aus. "Wir sind doch Freunde... Ich dachte ich könnte mit dir vielleicht besser darüber reden als mit jemand anderem." Irgendwie schien Shawn davon aber nicht begeistert. Er nickte nur bevor er aufstand. "Wir sind Freunde...", sagte er leise. Was meinte er damit? "Tut mir Leid, dass ich dir mit meinen Sorgen auf die Nerven gehe...", begann ich, als Shawn abwinkte. "Nein, ist schon okay ich helfe gerne." Er raufte sich die Haare und schaute dann wieder zu mir. "Zoe, ich will nicht, dass du von hier weg gehst. Weißt du, in all den Wochen, warst du bisher die Einzige die mich täglich aufgemuntert hat. Nur mit deiner Anwesenheit." Ich lächelte leicht. "Aber überleg dir gut was du machst." Ich umarmte Shawn erneut, als ich sein Zimmer verließ. "Danke Shawn." Auch wenn seine Antwort die zuknallende Tür war, wusste ich, dass er es ernst gemeint hatte. Shawn mochte mich gerne und das bedeute mir sehr viel. Ich konnte einen guten Freund immer gut gebrauchen. Als ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer machte, traf ich auf Cindy, die mit ihrem Handy in der Hand vor unserem Zimmer stand. Ja... Ich teilte mir mit ihr (unfreiwillig) ein Zimmer. Cindy hatte Bart darum gebeten und wie das so war, konnte ihr mal wieder niemand einen Wunsch abschlagen. "Gott sei Dank Zoe!" Cindy umarmte mich lächelnd. "Ich habe unseren Schlüssel verloren...", begann sie. "Den kannst du nicht verloren haben. Ich habe ihn." Cindy lachte auf. "Ouh...Dann habe ich wohl Sams Schlüssel verloren." Fragend schaute ich sie an. Auf diese Erklärung war ich mehr als nur gespannt. "Ach du weißt schon. Wir verbringen sehr viel Zeit miteinander, da hat er mir seinen Schlüssel gegeben. Für den Fall." Ich nickte langsam. "Wenn du seinen Schlüssel hast, wie kommt Sam dann in sein Zimmer?" Cindy kicherte. "Es ist ein Zweitschlüssel du Dummerchen." Cindy boxte mir leicht gegen den Arm. Niemand von uns hatte einen Zweitschlüssel. Bart hatte diese nämlich. Für den Fall, dass einer verloren gehen würde. Das war nämlich schon öfters passiert. "Ich mag Sam total. Er ist so heiß. Ich hatte am Anfang echt Angst, dass zwischen euch was läuft." Ich nickte erneut. "Aber Sam hat mir klar gemacht, dass er niemals was mit dir anfangen würde." War das sein Ernst? Er würde niemals etwas mit mir anfangen? Natürlich hatte ich ihn abgewiesen und natürlich wollte ich eigentlich nichts von ihm. Aber das ausgerechnet von ihm zu hören, tat doch schon ein bisschen weh. "Keine Sorge. Wenn wir erst mal zusammen sind, dann hast du dein Zimmer für dich alleine." Manchmal hätte ich echt gerne Cindys Verstand. "Sam teilt sich ein Zimmer mit Taylor." Cindy kicherte erneut. "Du lieber Gott Zoe, hörst du mir nicht zu? Ich will mir ein Zimmer mit Sam teilen und nicht mit Taylor." Ich sah keinen anderen Ausweg als mich umzudrehen und einfach weg zu gehen, bevor ich vielleicht irgendwas dummes tun würde. Dieses Gespräch war einfach nur unerträglich dumm. Als würde man mit einem Kind reden. Die Vorstellung, dass Sam so jemanden mir vorziehen würde, ließ mich allerdings nicht mehr los.
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His little sister (Magcon Fanfiktion)
FanfictionZoe ist Jack Johnsons kleine Schwester, die ihren Bruder nach langer Zeit endlich wieder sehen will. Die laufende Magcon Tour scheint der richtige Ort dafür zu sein und so begibt sie sich in eine Welt voller Chaos, Liebe und Spaß.