Die letzte Thronerbin
Während die anderen noch sprachlos Leons Onkel zuhörten, fing ich mich wieder. Klar, war ich geschockt, doch in diesen Moment war meine plötzlich aufsteigende Wut viel größer.
Dass Leons Onkel jetzt an der Macht von der Vereinten Republik war, war in jeder Hinsicht nicht gut. Er hatte sich selber zum König erklärt und diesen Titel, musste man ihm so schnell wie möglich wieder wegnehmen.
Ich zog Micki aus den Raum heraus, wo die Pressekonferenz live aus dem Palast gezeigt wurde. „Wo muss ich die Maske drücken, damit die Funktion ausgeht, die verhindert, dass jemand meine Armbandfarbe sieht?" Verwundert sah er mich an. Immer noch war er etwas sprachlos.
„Micki!" flehte ich ihn an, damit er hine machte. „Du musst nur zwei mal über dein Armband streichen, dann offenbart sich deine Farbe." Ich nickte und verschwand schnell ohne etwas zu sagen.
Verdutzt blickte er mir hinterher, während ich den Gang entlang rannte, um meine Maske zu suchen und zu holen. So schnell wie noch nie zog ich mich um und fuhr schließlich mit dem Aufzug in das Erdgeschoss. Dort lief ich dann schnell zu den Garagen, um mir ein Motorrad zu holen.
Meine eigentlich nicht vorhandenen Fahrfähigkeiten machten sich das erste mal nicht bemerkbar. Zwar war ich nicht so schnell wie Leon, aber nah dran.
Ohne zu zögern schoss ich die Rebellen ab, die vor der Tür standen, als sie mich sahen. Sie starben von dem Schuss nicht, da ich eine der Betäubungspistolen benutzte. Ein Glück kannte ich das Gebäude in und auswendig, weswegen es mir nicht schwer fiel, den Raum zu finden, indem die Pressekonferenz stattfand.
Mit knallenden Türen, störte ich das ganze, schoss alle Rebellen ab, die den Raum bewachten und steckte schließlich die Waffe ein, die nur Betäubungspfeile abschoss und holte meine richtige Waffe heraus, um sie direkt auf Leons Onkel zu richten.
„Europe?" stellten einige Journalisten fest. Alle schienen überrascht mich zu sehen, selbst der sonst so unerschütterte Will war etwas entsetzt mich zu sehen.
„Du bist so ein verdammter Lügner!" sagte ich etwas leise, doch in den Worten, war meine ganze Wut, die ich besaß.
Ich kam zu ihm auf das Podest gelaufen, immer noch meine Waffe auf ihn gerichtet. „Was bin ich?" fragte er mich irritiert, weil er mich nicht verstanden hatte. „Die Königin ist nicht Tod, genauso wenig wie die Thronerbin!"
„Sie wurde aber von uns gefangen genommen und kann von dort aus kein Land regieren." Schon wieder log er. „Sie ist nicht bei euch, sondern bei uns!" Ein leises Gemurmel ging durch den Raum. „Und wir haben sie nicht gefangen genommen, wir beschützen sie vor euch!"
Nun meldete sich auch ein mutiger kleiner Journalist. „Europe, bist du nicht bei den Rebellen?" Ich drehte mich zur Presse, meine Waffe weiterhin auf Leons Onkel gerichtet. „Nicht bei seinen Rebellen! Ich bin bei den europäischen Rebellen!" Wieder hörte man leises Gemurmel.
„Und was ist der Unterschied, zwischen den Rebellen und den europäischen Rebellen?" Tja, was war der Unterschied zwischen ihnen und uns? Im Gegensatz zu Leons Onkel, wollte ich nicht an die Macht kommen, hatte jedoch freie Bahn, wenn meine Cousine Tod war. Was die anderen wollten konnte ich nicht sagen. Wir hatten das nie unter einander klar gestellt, was der Unterschied von ihnen zu uns war.
Wir hatten die anderen Silberarmband Träger versucht zu beschützen, wir haben meine Cousine entführt, damit die Rebellen sie nicht kriegen konnten. Eigentlich hatten wir der Regierung mehr geholfen, als das wir wirklich Rebellen waren, oder? Was genau wollten wir mit dem ganzen eigentlich erreichen? Hatten wir denn ein anderes Ziel, als Leons Onkel? Was war denn bitte schön unsere Alternative? Man konnte doch nicht ein System von den einen Tag auf den nächsten ändern. Eine Revolution funktionierte so nicht.
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Scheinwelten - Weißes Armband
Научная фантастикаLetzter Teil von Scheinwelten! Was würdest du machen, wenn die Welt, dein Land, indem du lebst, dabei ist an sich selber zugrunde zu gehen? Auf welcher Seite würdest du kämpfen? Wo würdest du stehen wollen, wenn alles dabei ist zu Grunde zu gehen? ...