Kapitel 10

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Eine wundervolle Blumenwiese, auf der man seine Menschlichkeit verliert

„Du hast sie umgebracht!" brüllte er mich sofort an. „Du hast deine eigene Mutter umgebracht! Wie konntest du sie mir nur nehmen? Sie war der Mensch, den ich am meisten auf der ganzen Welt geliebt hatte und du hast sie mir einfach genommen!"

Neben ihm tauchte Delia auf. „Warum warst du nicht da, als ich dich gebraucht habe?" fragte sie mich nun vorwurfsvoll. „Ich war immer da, wenn du mich gebraucht hast, doch wo warst du, als mich die Regierung gefangen genommen hatte?

Wo waren deine Gedanken, als du davon erfuhrst, dass sie mich gekriegt hatten? Alles andere war wichtiger als ich!"

Meine Cousine tauchte auf. „Wie konntest du dich nur gegen mich stellen! Wie konntest du dich nur gegen deine eigene Familie stellen?" „Ich wusste doch nicht, dass du die Königin bist!" „Ach ich bitte dich! Es war dir doch egal, dass ich die Königin bin! Das du eine Rebellion gegen mich führst! Dir war das alles doch so verdammt scheiß egal! Schließlich hast du deine Meinung zu den Rebellen auch nicht geändert, als du davon erfuhrst, dass ich die Königin bin! Freunde vor Familie oder wie kann ich das verstehen?"

Ich wollte gerade etwas sagen, da tauchte Mella auf. „Warum hast du mich aus Awake geholt? Warum konntest du der Realität nicht ins Auge sehen und verstehen, dass es für mich keine Hoffnung gab? Warum warst du so egoistisch und hast mich nicht einfach sterben gelassen? Weißt du wie es ist, wenn man gar nicht mehr erkennen kann, was real und was nicht ist? Es fühlt sich alles so wie in einem Traum an!

Meine Träume sind schöner wie mein Leben. Weißt du, was ich für eine Sehnsucht nach etwas besseren habe, wenn ich wach bin? Ich wäre lieber Tod, als ständig diese Sehnsucht zu verspüren, dass ich noch etwas besseres haben könnte, etwas was sich realer anfühlt, als das hier und jetzt!"

Nun tauchte auch noch Alice auf, die allerdings hinter den Gitterstäben meiner Zelle stand, weil in meiner Zelle für keinen weiteren mehr Platz war.

„Ich war mit einer deiner wenigen Freunde und wollte für dich nur das beste, doch du hast all meine Ratschläge einfach nur ignoriert."

Orlando tauchte neben Alice auf. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich für dich geopfert habe, um dich aus Amerika herauszuschlagen? Wir haben doch keine Chance gegen die Rebellen und die Regierung! Wir können diesen Kampf nicht gewinnen und trotzdem, sagst du mir nicht die Wahrheit! Ich habe mich für dich gegen mein eigenes Land gestellt! Wie kannst du mir nur verschweigen, dass diese ganze Sache kein Sinn hat? Wie kannst du nur zulassen, dass ich auf eurer Seite kämpfe, wenn wir doch nicht gewinnen können? Warum lässt du mich so viel Verlust ertragen?"

Neben ihm tauchte Leon auf, der mich mit wütender Mine anstarrte. Er hatte die Arme verschränkt. Seine Lippen waren aufeinander gepresst, während sein Blick mich zerfetzte.

Er schüttelte über mich einfach nur den Kopf und sagte nur einen einzigen Satz. „Warum lässt du mich nicht an dich ran?" Seine Mine wurde traurig, so traurig, dass es mir beinahe mein Herz brach.

Ich ging auf die Gitterstäbe zu, um ihn anzufassen und in Arm zu nehmen, doch das einzige, was ich berührte waren die Gitterstäbe, die mich davon abhielten, ihn zu umarmen.

Er schüttelte einfach nur den Kopf und löste sich dann mit all den anderen in einen Nebel auf. Ich dachte, ich wäre mit den Zellenwärtern wieder allein, doch als ich mich umdrehte, wurde mir klar, dass ich es nicht war.

Scheinwelten - Weißes ArmbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt