Kapitel 8

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Eine Runde voller zerstörter Freundschaften

„Gut und was willst du jetzt mit mir machen? Mich umbringen? Auf bring mich um, das verhindert nicht das, was ich bereits getan habe! Oder willst du mich umbringen, weil ich nicht auf deiner Seite war? Willst du mich ernsthaft umbringen, weil ich mich für das Gewinnerteam entschieden habe, anstatt weiterhin bei euch zu sein und dumm herum zu sitzen?"

„Dumm herum sitzen ist immer noch besser, als Tausende Leben einfach so zu zerstören! Durch deine dämliche Explosion hast du eine ganze Generation umgebracht, ist das dir überhaupt klar?" fragte ich sie verständnislos.

Ihr siegessichere Lächeln kam wieder auf ihre Lippen. „Ich habe keine Menschen umgebracht! Wir haben extra nur die Computer zerstört, damit es keine Scheinwelten mehr gibt." sagte sie mit so viel stolz, dass nichts und niemand es zerstören konnte, abgesehen von der Wahrheit.

„Ja, super gemacht!" lobbte ich sie. „Und das Mella ein einzel Fall ist, hast du ganz vergessen oder was? Dieser Computer, diese Scheinwelten waren noch mit den Babys, Kindern und Jugendlichen verbunden! Diejenigen, die in der Scheinwelt waren, werden nie mehr wieder aufwachen! Im Grunde, hast du sie umgebracht!"

Sie wurde leichenblass, als sie realisierte, was sie angestellt hatte. Die Wärme die das Feuer ausstrahlte konnten wir noch bis hier her spüren. Das Feuer, welches tausende Leben kostete.

Ich konnte nur hoffen, dass dieser Computer nur für die Scheinwelten für die Umgebung galt und nicht für die ganze Vereinte Republik.

Ich wusste, dass Rabea nicht allein daran schuld war. Vielleicht war sie nur diejenige, die es ausgeführt hatte, dennoch war sie für mich mindestens genauso daran schuld, wie derjenige, der sich so einen Mist ausgedacht hatte.

Das Leons Onkel eindeutig kein guter Mensch war, wusste ich bereits, doch dass er dazu fähig war, das hätte ich mir noch nicht einmal in meinen verrücktesten Träumen ausmalen können.

Rabea hätte es wissen können! Sie hätte wissen können, was sie da tat. Sie hatte die Bombe gezündet! Sie war bei den Rebellen! Sie war mir in den Rücken gefallen.

Die ganze Zeit war ich nur sauer auf sie gewesen, doch in diesen Moment entwickelte sich die Wut in mir, zu einem kleinen lodernden Feuer, was immer mehr gelöscht wurde von der tiefen Enttäuschung, die ich in diesen Moment empfand.

Ohne, dass ich es selber bemerkt hatte, hatte ich Hoffnung, Hoffnung darin, das Rabea doch irgendwann zurück zu uns kam und sagte, dass es ein Fehler war, doch diese Hoffnung war heute einfach nur im Feuer erstickt worden. Ich wollte sie nie mehr wieder sehen!

Ich schüttelte über sie einfach nur meinen Kopf und wandte mich zum gehen, das holte sie aus ihrer Starre. Immer noch leicht entsetzt, suchte sie in der Luft nach irgendwelchen Wörtern. Ich hingegen schüttelte einfach nur weiter meinen Kopf und drehte mich um, um sie zu verlassen.

„Milea, ich..." Langsam drehte ich meinen Kopf wieder zu ihr, um sie anzusehen. „Es... Ich wollte das nicht! Ich wusste nicht, dass das passieren würde, wenn ich ihnen bei der Mission helfen würde!" Sie kaute enttäuscht von sich selber, auf ihrer Lippe herum.

Kurz schloss ich die Augen etwas länger als sonst. Ich machte meinen Mund auf, um ihn kurz danach wieder zu schließen.

Was sollte ich auch dazu sagen? Nein, ich war nicht wütend, was ich eigentlich hätte sein sollen, doch in mir drin war nicht dieses Feuerartige Gefühl mehr. Das Feuer loderte nicht mehr in mir drin, sonder zwanzig Meter von mir entfernt.

Scheinwelten - Weißes ArmbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt