Scheinwelten - Weißes Armband

Kapitel 7

Tausende Menschen

„Wenn Awake abgeschaltet wird, werden die Menschen in der Scheinwelt nicht wieder aufwachen!" „Aber bei Mella..." „Mella war eine Ausnahme!" sagte Orlando bestimmt und brachte mich somit zum schweigen.

„Weiß Leon schon bescheid?" „Ja, er wollte, dass ich Milea davon bescheid sage. Er will, dass sie mit Alice zusammen ihm hinterher kommt und du sollst alle anderen in Kenntnis setzen."

Wie aufs Stichwort kam Alice außer Atem in Mickis Raum gestürzt. Bevor ich überhaupt noch irgendetwas sagen konnte, zog sie mich mit sich mit. Sie rannte mit mir zusammen die Gänge entlang, um schließlich vor der Wohnung von mir und Leon stehen zu bleiben.

„Was machen wir hier?" „Du musst dich umziehen! Ich hole uns in der Zeit Waffen." Während sie schon am weglaufen war, fiel mir erst auf, dass sie schon längst in ihren Missionsklamotten gekleidet war.

Als mein Kopf langsam aber sicher, die Information sich zu beeilen, gerafft hatte, öffnete ich die Tür, um in die Wohnung zu stürmen, dabei rannte ich allerdings direkt in Leon hinein. Bevor wir auf den Boden landen konnten, fing er mein in sich hinein stürmen ab.

„Pass auf, wo du hinläufst!" sagte er nur, verschwand aus der Wohnung und knallte hinter sich die Tür zu.

Kurz sah ich verwirrt in die Richtung, wo die Tür war. Er hatte mich eben ernsthaft angemeckert, weil ich aus versehen in ihn hineingelaufen war? Ich wusste nicht, ob ich sauer oder traurig sein sollte, doch in diesen Moment war keine Zeit für kitschige Beziehungskrisen.

Ich ging zum Schrank, robbte meine Klamotten raus und zog sie an. Einen Rekord stellte ich nicht auf, aber an der Umziehgeschwindigkeit eines Feuerwehrmanns war ich echt nah dran.

Nachdem ich umgezogen war, stürmte ich wieder aus meiner Wohnung heraus, um dort beinahe wieder jemanden in die Arme zu laufen, dieses mal war es allerdings Alice.

Sie drückte mir meine Waffen in die Hand, die ich sofort anzog, danach setzten wir uns beide unsere Masken auf.

Ein paar Stockwerke später, sprangen wir auf zwei Motorräder, um dann zu Awake zu fahren. Wir mussten durch die gesamte Stadt fahren, um dann schließlich etwas außerhalb, die riesigen Gebäude der Fabrik der Scheinwelten, zu sehen.

Seit dem ich Mella aus Awake gerettet hatte, war ich nicht mehr dort gewesen. Innerhalb der Zäune, die eigentlich fremde ungebetene Menschen vor dem betreten von Awake abhalten sollte, herrschte ein Kampf aus Rebellen, Leon, und den Wachleuten von Awake.

„Das wird ein großer Kampf werden!" stellte Alice leise fest. Ich atmete einmal kurz tief ein, bevor ich von meinen Motorrad stieg und mit Alice zusammen in unser Verderben hinein lief.

Als wir die Rebellen erreichten, schossen wir auf sie, was das Zeug hielt. Wenn sie es schafften Awake abzuschalten... Eine ganze Generation wäre einfach gestorben, nur weil sie so sehr an die Macht wollten.

Ich wusste, dass man die Regierung da treffen musste, wo es ihr weh tat, doch nicht da, wo man gleichzeitig so viele Menschen umbrachte.

Alice und ich waren eindeutig in der Unterzahl, doch das änderte nichts daran, dass wir weiterhin auf sie schossen. Wir konnten sie nicht alle umbringen, doch wir konnten versuchen sie aufzuhalten.