Kapitel 26

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Vorbereitungen 

Er schwieg, länger als ich gedacht hatte und gerade als ich dachte, dass er gar nicht mehr reden würde, machte er seinen Mund auf. 

„Ja!" sagte er nüchtern und mit keinen wirklichen Gefühlen in der Stimme. Langsam breitete sich ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht aus und auch ich begann zu lächeln. 

„Allerdings bräuchte ich dafür noch einen Anzug!" „Ich werde dir einen schönen aussuchen!" Ich wusste, dass er sich erhofft hatte den Anzug selber auszusuchen, doch das konnten wir nicht riskieren, schließlich war er immer noch unser Gefangener. Etwas später am Tag war ich auf den Weg zu meiner Cousine und Leon war dabei mir zu folgen. 

„Hältst du das wirklich für eine gute Idee? Was ist wenn sie entkommen? Oder noch schlimmer die Hochzeit zerstören?" fragte er mich aufgebracht. „Wenn ich schon wegen einer blöden Rebellion heiraten muss, dann doch wenigstens mit meiner Familie, auch wenn sie mich nicht sonderlich leiden kann. Leon ich habe niemanden außer ihnen mehr von meiner Familie, denkst du nicht, dass sie ein Anrecht darauf haben, dabei zu sein?" 

Er unterbrach mich. „Meine Eltern sind auch nicht dabei, viele meiner Geschwister auch nicht, nur mein Bruder Linus wird dabei sein, vielleicht noch meine Ururoma!" „Siehst du, zwei ich, zwei du!" Nun wurde er lauter. 

„Ja, aber wenigstens sind sie auf meiner Seite!" Aus irgendeinen Grund, den ich selber nicht verstand, hatten mich seine Worte verletzt. 

„Das schlimmste was passieren kann, ist dass sie die Hochzeit verhindern! Meine Cousine kann nicht kämpfen und mein Vater wird sofort aufgehalten, sobald er versucht irgendetwas anzustellen. Wir haben verdammt noch mal echt gute Kämpfer unter uns, du solltest uns nicht so unterschätzen Leon!" „Und wenn sie es schaffen zu fliehen?" „Dann sind sie halt geflohen, du Idiot! Was macht das schon aus?" 

Jetzt wusste Leon nicht mehr, was er sagen sollte. Vor der Zelle von meiner Cousine blieben wir schließlich stehen. Im Gegensatz zu sonst sah sie nicht ganz so niedergeschlagen aus. „Hallo ihr zwei!" begrüßte sie uns. 

Kurz sah ich Leon irritiert an, doch er schien das als normal zu empfinden. „Schön, dass du wieder da bist Milea." Ihre Stimme hatte zwar noch nicht die Begeisterung vom Ball zurück, doch sie war nicht mehr ganz so weit entfernt wie vor ein paar Wochen noch. Etwas verwirrt fragte ich mich selber, was passiert war, als ich weg war. 

„Ich glaube, ich lasse euch zwei mal lieber alleine." meinte Leon und ging weiter den ganz entlang, um schließlich in die Zelle meines Vaters zu verschwinden. Bevor ich mich darüber wundern konnte, dass Leon zu meinen Vater ging, nahm meine Cousine wieder meine Aufmerksamkeit in Anspruch. „Was gibt's neues?" Ich betrat ihre Zelle und setzte mich zu ihr. 

„Warum bist du so gut drauf?" fragte ich stattdessen eine Gegenfrage, weil sie mir verdächtig glücklich vorkam. Erst schien sie nicht zu verstehen, was ich meinte, doch dann schien es ihr aufzufallen. „Leon war ziemlich oft hier unten, während du nicht da warst und hat mit mir geredet. Ich weiß nicht warum, aber seitdem finde ich es nicht mehr ganz so schlimm hier. Es ist so, als hätte ich endlich verstanden, warum ich hier bin und dass ihr das ganze nicht gemacht habt, um der Republik zu schaden, sondern um mich zu beschützen." 

„Okay, das erklärt, warum du nicht mehr so brummig bist!" Kurzes Schweigen, bis sie die Stille wieder brach. „Also weswegen bist du bei mir?" Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass ich ja eigentlich wegen etwas anderem bei ihr war. „Leon und ich werden heiraten und ich wollte dich fragen, ob du auf meine Hochzeit kommen würdest?" Es herrschte stille und als ich schon glaubte, dass sie ihre Fröhlichkeit wieder verloren hatte, schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht und sie umschlang mich in eine Umarmung. 

Scheinwelten - Weißes ArmbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt