Kapitel 21

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Schauspielerische Talente

Leons Blick ging in meine Richtung und ich merkte, wie ich auf diese Frage so gar nicht vorbereitet war. Mir floss jegliches Blut aus meinen Gesicht und ich wurde kreide Bleich.

„Es steht noch gar nicht fest, ob Europe überhaupt heiraten wird und wenn sie heiratet, ist es ihre Entscheidung, wen sie heiratet." sagte Leon ohne jegliche Emotion. Ich wusste nicht so genau, was ich fühlen sollte.

Schon wieder hatte es die Regierung geschafft, mir mein Leben zu planen, ohne mir jegliche Entscheidung zu überlassen, ob ich das überhaupt wollte. Natürlich wollte ich irgendwann einmal heiraten, aber doch noch nicht jetzt! Ich war viel zu jung dafür.

Okay, für ein Kind war ich auch viel zu jung, aber da hatte man mir ja auch meine Entscheidung genommen. Die Vereinte Republik nahm mir einfach meinen freien Willen und machte mich zu ihrer Marionette.

Leon zu heiraten fand ich in keiner Weiße irgendwie scheiße, nur wollte ich ihn noch nicht jetzt heiraten und ich wollte, dass er um meine Hand hielt und nicht so. Wie unromantisch war das denn? Vor allem, wie sollte ich da wissen, ob er mich auch heiraten wollte oder ob er das nicht einfach aus Pflichtgefühl tat?

Bevor jemand wieder das Thema ansprechen konnte, wechselte Leon das Thema. „Es gibt außerdem ein Kriegsgesetz, welches für die Grenzen der Vereinten Rebpublik eingesetzt wird, welches man nicht so leicht ändern kann und das Verbot für das Verlassen der Vereinten Republik, kann ebenfalls nur die Königin und der König ändern!"

Es wurden noch weitere Fragen gestellt, doch ich hörte nur noch halb herzig zu. Erst als Leon zu unseren weiteren Vorgehen kam, fokussierten sich meine Ohren wieder auf ihn. „Während wir uns noch nicht sicher sind, wie wir das Problem mit den Armbändern in griff bekommen, haben wir uns überlegt, dass wir den Bürgern der Vereinten Republik zeigen, dass dieses Land nicht mehr die Grundprinzipien vertritt, die es einmal vertreten hat, außerdem sind wir dabei eine neue Regierung zu planen, die stabil genug ist, um sich vor unseren nächsten Feind Amerika zu schützen!" „Amerika?" fragte jemand verwirrt in die Runde.

„Ja, die Europäischen Rebellen hatten das vergnügen mit dem amerikanischen Präsidenten einen Deal zu machen. Leider waren seine Hintergrund Gedanken nicht ganz so heroisch wie wir geglaubt haben.

Ein paar ihrer Soldaten hatten uns geholfen, bis wir herausfanden, dass sie nicht auf der selben Seite kämpfen wie wir es tun, nur einer von ihnen ist noch bei uns.

Amerika will die Vereinte Republik erobern und ich befürchte, dass sie eventuell vorhaben, dann uns anzugreifen, wenn wir die Regierung gestürmt haben, wenn die Vereinte Republik also am schwächsten ist." Einige stellten noch fragen, dann löste sich die Konferenz auf.

Da noch einige zu Leon gingen, um mit ihn persönlich zu reden, ging ich schon mal vor in die Wohnung von Leon und mir. In der Wohnung angekommen, suchte ich nach irgendwelchen lockren Klamotten, die ich anziehen konnte, fand allerdings nur den Riesen Pulli, den Leon und ich einmal zusammen anhatten. Da er von innen recht weich und warm war, zog ich mir meine restlichen Klamotten aus, abgesehen von meiner Unterhose.

Auf Leon wartend, setzte ich mich auf die Couch, dachte über mein Leben nach und auch irgendwann wieder über Mella. Ich wollte weinen, weil weinen eine Erleichterung gewesen wäre, doch ich konnte nicht. Sicherlich wäre es mir danach besser gegangen, doch mir kamen einfach keine Tränen in die Augen, ich wurde einfach nur furchtbar müde.

Erst als Leon vor mir war und mich sanft weckte, wurde mir bewusst, dass ich eingeschlafen war. „Hey Hübsche, ich habe Pizza geholt!" sagte er, drückte mir einen Kuss auf den Mund und stellte den Pizza Karton auf den Wohnzimmertisch. Langsam streckte ich mich und setzte mich auf. Leon musterte mich kurz, etwas länger als sonst.

Scheinwelten - Weißes ArmbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt