Kap. 1 - Tyson

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Diese Nacht war eiskalt gewesen, so kalt war es schon lange nicht mehr. Mein Gesicht vergrub ich so tief in meinem Schal wie ich nur konnte, so dass der Wind mir nicht ins Gesicht peitschte. Meine Brille schützte mich ein bisschen vor der eisigen Kälte, allerdings fielen ständig Schneeflocken drauf. Ohne meine Brille sah ich so gut wie gar nichts. Schon seit klein auf trug ich eine Brille. Ich wollte mir so gerne meine Augen operieren lassen, hatte aber kein Geld um es mir zu leisten.

Mein Studium war nicht gerade billig, Studiengebühren, Bücher die ich benötigte hatten ihren Preis. Gott sei Dank lebte ich mit meinem besten Freund Grey zusammen in einen herunter gekommenen Appartement, denn die Miete für eine Wohnung hier in New York waren auch nicht gerade günstig. Grey hatte ich damals im ersten Semester kennengelernt, er studierte Pädagogik und ich Psychologie.

Wir hatten uns auf Anhieb super gut verstanden. Währenddessen sind wir mehr zusammen gewachsen. Wir beide teilten das gleiche Schicksal. Er ist ebenso wie ich in einem Waisenhaus aufgewachsen. Meine Eltern sind damals ums Leben gekommen, bei einem Auto Unfall. Sie waren auf den Weg zu mir um mich vom Kindergarten abzuholen. Ich war vier Jahre alt gewesen. Als ich es erfuhr, dass meine Eltern nicht mehr am Leben waren, konnte ich es im ersten Moment nicht realisieren. Das einzigste was mir von meinen Eltern geblieben war, ist ein Foto auf dem wir alle zusammen drauf waren  und den Teddybär, den ich zu meinen vierten Geburtstag bekommen hatte, ihn besaß ich immer noch.

Wenn ich an meine Eltern dachte, schossen mir immer die Tränen in die Augen. Ich vermisste sie so sehr, dass es weh tat. Das Waisenhaus in dem ich aufgewachsen bin, war wirklich gut zu mir, unsere Mutter, so nannten wir sie, war ein herzensguter Mensch. Sie hieß  Annie.

Annie hat uns alle mit viel Fürsorge und Liebe aufgezogen, dafür war ich ihr sehr dankbar gewesen. Alle zwei Wochen besuchte ich sie und die anderen Kinder im Waisenhaus. Ich liebte die Kinder dort. Alle waren aus unterschiedlichen Gründen im Waisenhaus.

Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit. Ich arbeitete im Red Room, dem beliebtesten Club der Stadt. Ich war damals zufällig auf die Annonce gestoßen und hatte wirklich Glück gehabt, dass ich den Job bekam. Jetzt arbeite ich hier als Barkeeper und Kellner. Ich verdiente ziemlich gutes Geld und das Trinkgeld ist auch klasse. Durch den Job konnte ich mir mein Studium finanzieren.

Der Club war so angesagt, dass nur die New Yorker Elite den Club besuchte. Politiker, einige Stars und noch viele mehr.

Der Club war eine halbe Stunde von mir entfernt, wenn man mit der Bahn fuhr, mit dem Auto wäre es wesentlich schneller gewesen. Da in der ganzen Stadt sowieso totales Chaos herrschte wegen dem Wetter, hatte ich mich dazu entschlossen zu laufen, was ein riesengroßer  Fehler war. Es war einfach nur total kalt. Meine Beine zitterten schon extrem, obwohl ich eigentlich richtig dick eingepackt war. Die Kälte konnte man einfach nicht beschreiben.

Ich hatte das Gefühl gehabt, dass ich schon stundenlang unterwegs war. Nach endlos länger Zeit, war ich endlich da. Obwohl es so kalt war stand eine Riesengroße Schlange vor dem Club. Alle waren richtig hergerichtet, die Frauen trugen trotz des Wetters ihre Killer Absätze und natürlich waren sie richtig knapp bekleidet. Die Männer sahen alle zum Anbeißen aus, wortwörtlich.

Jason und Ryan standen am Eingang und begrüßten mich "Hey Shortcake, alles in Butter." Sie waren die Security und sorgte für alles rechte im Club und auch waren sie für unsere Sicherheit zuständig.

Die Crew bestand aus vier Security Mitglieder, Jason, Ryan, die beiden waren Bruder und fast eins neunzig groß und nicht zu vergessen total durchtrainiert. Die anderen beiden hießen Finn und Drake, sie liefen im Club herum und schauten dort nachdem rechten.

Dazu hatten wir sechs Köche die allesamt Frauen waren und sie waren Spitzen mäßig in ihrem Job. Lana war die Chefköchin, dazu noch eine sehr enge Freundin von mir. Sie war mit Jason verheiratet und hatten zwei kleine Kinder. Wir hatten drei DJs, dazu gehörte auch Grey. Er half auch ab und zu beim kellnern aus. Der Manager des Clubs hieß Marcus, er hatte den Club mit seinem besten Freund Nick gegründet vor fünf Jahren und seitdem läuft der Club super.

Eiskalte Liebe (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt