Kapitel 20 - Darion

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Darion pov

Tyson lag in meinem Bett und schlief. Ich saß auf der Bettkante und beobachte ihn. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. Wer hätte gedacht, dass er mein Gefährte war und wäre hätte gedacht, dass so ein kleiner Kerl es mit mir aufnehmen konnte. Tyson war besonders. Nach hundertfünfzig Jahren hatte es ein Mensch geschafft, sich ein klein wenig in mein Herz zu schleichen.

Die Intimitäten, die wir ausgetauscht hatten, waren unglaublich gewesen. Ich hatte zum ersten Mal nach Jahrzehnten wieder etwas gefühlt. Ich hatte wirklich gedacht, dass meine Gefühle ausgestorbenen waren. Innerlich hatte ich eine Wärme gespürt, die ich zuvor nicht kannte. Das Gefühl machte mir Angst. Die meiste Zeit, wenn ich mit jemanden schlief hatte ich nichts gespürt. Es ging mir immer nur um die körperliche Befriedigung, die mein Körper verlangte.

Ich ließ Tyson weiter schlafen und stand auf. Ich musste mich unbedingt wieder nähren. Wie gerne hätte ich von seinem Blut gekostet. Würde ich es tun, wäre ich für immer an ihn gebunden. Ich fragte mich wirklich, ob ich das wirklich wollte, ob ich es wirklich konnte. Wollte ich die Verantwortung für ein Menschen tragen, wollte ich das Risiko eingehen ihn eventuell zu verlieren?

Wollte ich für immer mit ihm zusammen sein? Konnte ich ihn überhaupt lieben ? War Platz in meinem Herzen ? Als ich ihn vor hundertfünfzig Jahren verloren hatte, war für mich eine Welt zusammen gebrochen. Ich hatte ihn so sehr geliebt. Für ihn hätte ich mein Leben gegeben. Wäre ich im Stande Tyson genauso zu lieben?

Ich saß in der Küche und gab mich meinen Gedanken hin.
"Woran denkst du ?" Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Gegenüber von mir hatte Rex Platz genommen. Rex wusste, was damals geschehen war. Ich hatte keine Geheimnisse vor meinen Brüdern.

"Nichts besonderes." Antwortete ich knapp.
"Ich sehe doch, dass du dir Gedanken machst. Der kleine ist verständnisvoll und ich weiß, dass du gelauscht hast, als wir uns mit ihm unterhalten haben. Mach dir nicht so ein Kopf wegen der Vergangenheit Dare." Das war leichter gesagt als getan, dachte ich.

Tyson wusste nicht, was wirklich vorgefallen war. Rex schnappte sich meine Tasse und trank das Blut aus, was übrig geblieben war.
"Ich habe ihm noch nichts gesagt Rex. Ich weiß gar nicht ob ich das überhaupt kann. Er ist mein Gefährte, aber kann ich ihn auch wirklich lieben. Du weißt wie sehr ich... " Ich konnte meinen Satz nicht beenden. Der Schmerz saß einfach noch zu tief.
"Ich weiß wie sehr du ihn geliebt hast, wir haben es alle gesehen. Nachdem er von uns gegangen ist, hast du dich verändert Dare. Du bist kalt und abweisend geworden, verstehe mich jetzt nicht falsch, wir alle vermissen den alten Darion. Der Junge, der in deinem Bett liegt ist dein Weg ins Licht, er macht dich wieder zu dem du einmal warst. Keiner sagt, dass du ihn lieben musst, aber du kannst es versuchen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass er dich schon um den Finger gewickelt hat. Tyson ist das komplette Gegenteil von Nathan, Darion. Tyson passt sogar noch besser zu dir als er. Gib dem allen wenigstens eine Chance, okay?" Ich nickte.

Ich hatte im Moment wirklich meine Zweifel gehabt. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit Rex und dann ging ich zurück in mein Zimmer. Ich beugte mich zu Tyson runter und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Ich entledigte mich meiner Kleidung und legte mich dann zu ihm. Anschließend zog ich ihn an meine nackte Brust und schlang die Arme um seine Hüften.

Diese Nacht war die Hölle los. Ryder, Rex und ich waren auf Patrouille. Wir haben zwei Rouges erwischt, wie sie von zwei Menschen tranken. Sie hatten die Menschen komplett zerfetzt. Der Anblick war grauenvoll. Die Biester würden immer grauenvoller. Man könnte von den Opfern nicht mehr viel erkennen. Ryder brachte sie schnell zur Strecke.
"Was zum Teufel ist mit den Biestern los, die werden immer schlimmer und schlimmer.", sagte Rex.

"Du hast recht, irgendwas stimmt nicht. Verbrennt den Rouge nicht. Wir nehmen ihn mit. Nero und Yamir sollen ihn untersuchen und schauen ob sie etwas finden." Die Jungs nickten. Ich hatte ein ziemlich dieses Gefühl, denn irgendwas ging vor sich. Die Rouges wurden nämlich aggressiver und grauenvoller. Wir würden erfahren was die Ursache dafür war. Wir brachten noch zehn weiter zu Strecke, diese Nacht.

Ich war Blut überströmt gewesen. Das Blut stank furchtbar. Ich wollte nur noch Hause und mich waschen. Tyson hatte ich vor einer Woche nach Hause gebracht. Ich hatte mich die ganze Woche nicht bei ihm gemeldet. Um ehrlich zu sein wollte ich es auch nicht. Nachdem was zwischen uns passiert war, spielten mir meine Gefühle und Gedanken ein Streich. Die Intimität die wir miteinander erlebt  haben war schön, doch zu gleich beängstigend.

Tyson hatte mich ein paar mal angerufen, doch ich ignorierte seine Anrufe. Das war nicht richtig was ich tat. Mein Handy klingelte ein weiteres Mal. Ich schaute auf den Bildschirm. Ich wollte nicht mit ihm sprechen. Stöhnend schloss ich die Augen und schlief ein.

"Darion, Dare, wach auf. Ich muss mit dir reden.", jemand rief meinen Namen. Ich kannte dieses Stimme zu gut. Ich öffnete die Augen und stand an einem See. Gegenüber von mir stand.....

Eiskalte Liebe (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt