Kapitel 24 - Darion

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Darion pov

Die letzten zwei Wochen waren einfach der pure Horror gewesen. Tyson lag seit fast vier Wochen im Krankenhaus und wachte nicht auf. Die Ärzte hatten allerlei Untersuchungen durchgeführt, aber keine Ursache dafür gefunden, warum er immer noch schlief. Mir ging es von Tag zu Tag schlechter.

Ich fühlte mich einfach für alles verantwortlich. Es war meine Schuld, dass er hier lag. Warum hätte ich mich  überhaupt dazu leiten lassen so einen Mist zu machen. Das beste was mir je passiert ist, habe ich einfach von mir weggestoßen, weil ich einfach Angst hatte. Ja, Angst, ich war einfach ein Feigling.

Ich wünschte mir so sehr, dass ich die Zeit zurück drehen könnte. Ich hätte diesen Fehler dann nicht gemacht. Immer wieder tauchte sein Gesicht vor meinen Augen auf. Die Trauer und Wut , nicht zu vergessen den Bruch des Vertrauens. Ich hatte seinen Schmerz förmlich gespürt, innerlich war in diesem Moment etwas gerissen und genau in diesem Moment hätte ich wissen müssen, was ich an ihm hatte.

Ich war einfach nur ein dummer Feigling, doch eins wusste ich genau, wenn Tyson aufwachte würde ich um Vergebung bitten. Er war meine Seele, mein  Herz und ich liebte ihn. Ja , ich konnte es mir endlich eingestehen, dass ich ihn liebte. Kaum zu glauben, dass ich erst so einen Fehler machen musste, um zu sehen, was ich an ihm hatte. Ich würde alles versuchen wieder gut zu machen. Ich musste alles wieder gut machen. Ich konnte ihn nicht noch einmal gehen lassen. Wenn er mir noch eine Chance geben würde, ich hoffte sehr, dass ich meine Karten nicht verspielt hatte, würde ich ihm jeden Tag beweisen, wie sehr ich ihn liebte.

Es war Mitternacht und wie jedes Mal, schlich ich in sein Zimmer um ihn zu sehen. Der Drang ihn zu berühren war so stark, dass ich seine Hand nahm und einen Kuss drauf drückte.

"Ich wünschte mir so sehr, dass du aufwachen würdest. Ich will die sagen, dass es mir so unendlich leid tut. Ich habe einen großen Fehler gemacht. Bitte, bitte wach auf." Zum ersten Mal spürte ich nach langer langer Zeit wie mir eine Träne die Wange hinunter lief.

Ich hatte nicht gemerkt wie die Zeit verging. Die Sonne ging schon fast auf. Ich musste gehen. Ich stand auf und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn. Als ich zu Hause angekommen war ging ich die direkt in mein Zimmer und legte mich hin. Ich hatte das Gefühl, dass ich von Tag zu Tag schwächer würde. Nicht mal richtig nähren konnte ich mich. Sobald ich versuchte Blut zu trinken kam es mir wieder hoch.

"Du musst die nähren Darion. Du hast schon zu lange auf Blut verzichtet." Ich hatte nicht bemerkt, dass Rex ins Zimmer gekommen ist.

"Ich kann nicht, sobald ich versuche es zu trinken, kommt es mir wieder hoch.",

"Nero hat mir gesagt woran es liegen könnte. Du musst von Tyson Blut trinken. Je schwächer du wirst, desto mehr entgleitet er dir und du musst ihm dein Blut geben." Ich setze mich auf und starrt ihn an.

"Ich kann nicht einfach von ihm trinken, weißt du. Ich kann ihn nicht einfach an mich binden. Was ist wenn ich es tu und er nicht will?"

Schweigen breitet sich im Zimmer aus. Rex schaute mich an und nickte mir stumm zu. Dann ging er. Ich legte mich hin und schlief ein. Ich war erschöpft.

Als ich die Nacht ins Krankenhaus ging erwarte mich ein Überraschung. Wie erstarrt stand ich an der Tür. Tyson war wach und schaute aus dem Fenster. Er bemerkte mich sofort. Kurz starrten wir uns in die Augen um uns herum herrschte Totenstille. Eins wusste ich, in dem Moment viel mir eine Riesen Last von den Schultern. Er war zurück.

Mit langsamen Schritten ging ich auf sein Bett zu. Mein Hände zitterten, meine Beine ebenfalls. Keiner von uns beiden wendete den Blick ab. Nun stand ich vor seinem Bett und nahm mit zittriger Hand seine in meine und küsste die innen Fläche.
"Ich habe dich vermisst." Dann liefen mir die Tränen die Wangen hinunter.

Eiskalte Liebe (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt