Kap. 11 - Tyson

6.6K 311 4
                                    

Tyson
Irgendetwas stimmte nicht, stimmte ganz und gar nicht. Um mich herum war alles schwarz, ich könnte nichts sehen, nichts fühlen. Es könnte nichts anderes als ein Traum sein, ich hoffte das es nur ein Traum war. Mein Körper sagte mir, dass ich aufwachen musste. Ich hatte nur nicht die Kraft dazu. Plötzlich spielte sich ein gruseliges Szenario vor meinen Augen ab. Jemand würde von etwas monströsem festgehalten. Die Person wehrte sich mit aller Kraft. Sie hatte keine Chance. Dann viel mir alles ein. Ich wurde angegriffen. Diese Typen waren keine Menschen. Sie hatten Fänge und blutrote Augen. Der eine hatte mich am so fest am Hals gepackt, sodass ich kaum noch Luft bekam. Ich hatte das Gefühl zu Ersticken.

In letzter Minute, bevor mich die Kreatur beißen wollte, ist jemand auf getaucht. Jemand mit violetten Augen. Nur eine Person hatte solche Augen. Es war Darion. Ich fürchtete mich auch vor Darion. Er sah plötzlich genauso aus wie diese beiden Kreaturen. Das letzte woran ich mich erinnern kann war, dass er mich gepackt hatte und fest an sich gedrückt hatte. Dann wurde alles schwarz. Ich wachte auf und schrie aus aller Kraft. Ich war in einem Zimmer um mich herum war alles dunkel gewesen. Ich hörte nur ein piepsen. Wo war ich.

Warum war keiner hier. Ich hatte einen Katheter im Arm. Ich hing an einem
Tropf. Unmittelbar fasste ich mir an den Hals. Ich zuckte. Ich hatte einen Verband um den Hals.

Jemand hatte meine Wunden versorgt, aber wer? Plötzlich hörte ich Schritte und jemand riss die Tür auf. Vor mir stand niemand anderes als Darion. Oh mein Gott, ich war bei ihm. Mit aller Kraft versuchte ich auf zu stehen. Er kam auf mich zu, ich versuchte zurück zu weichen. Gleich würde es passieren, gleich würde ich sterben. Oh mein Gott, er war auch einer von denen
"Bitte tu mir nichts." Sagte  ich zitternd. Es hatte kein Zweck gehabt sich in Sicherheit zu bringen. Ich wusste, dass ich keine Chance hatte. Er blieb vor meinem Bett stehen und steckte seine Hand aus. Ich zuckte wieder zurück. Es würde jeden Moment soweit sein. Ich schaute ihm in die Augen. Sie sahen dieses Mal normal aus. Ein Ausdruck spiegelte sich in seinen Augen wieder den ich nicht deuteten konnte.

"Bitte tu mir nichts. Ich werde auch nichts sagen, versprochen." Eine  Träne lief mir die Wange hinunter. Was er dann tat schockierte mich. Er legte mir seine Hand auf die Wange und strich mir ganz sanft die Träne weg.

"Ich bin nicht hier um dir weh zu tun, beruhige dich." In dem Moment wusste ich, dass er die Wahrheit sagte. Ich hatte aber immer noch Angst vor ihm. Er öffnete den Mund um was zu sagen, als plötzlich wieder die Türe aufgerissen worden war und ein  weiterer Typ in der Tür stand mit einer Waffe in der Hand.  "Was ist hier los, was ist passiert?" Es war einer der Jungs, die damals auch in dem Club waren. Es war der Junge mit den silbernen Augen und Haaren. Seinen Namen wusste ich nicht.

Wieder bekam ich es mit der Angst zu tun. Was wenn er auch so eine Kreatur war wie Darion. Ich traute mich das Wort einfach nicht auszusprechen.
"Ryder alles ist in Ordnung, geh wieder schlafen." Sagte Darion. Der Junge gehorchte und verließ das Zimmer. Darion drehte sich wieder zu mir um. Er setzte sich auf die Bettkante und seufzte auf. Für eine Weile herrschte Stille in dem Raum.

Auf einmal wurde ich wütend. Es war alles seine Schuld gewesen. Wegen ihm ist das alles passiert. Wegen ihm lag ich im Krankenhaus, wegen ihm hatte ich fast mein Leben verloren. Wegen ihm ist mein Leben aus den Fugen geraten.

"Ich hasse dich, das alles ist deine Schuld. Wegen dir geht es mir schlecht, wegen dir lag ich im Krankenhaus. Wegen dir ist mein Leben ein reines Chaos. Warum bist du in mein Leben getreten. Du hasst mich auch. Tu mir ein gefallen und lass dich nie wieder bei mir blicken....." Sagte  ich kalt und plötzlich hatte ich das Gefühl das die Temperatur in diesem Raum um hundert Grad gesunken ist.

Plötzlich viel die ganze Last und der Kummer von meinen Schultern. Jetzt fühlte ich mich schlecht. Ich hasste ihn natürlich nicht, aber alles ist so verwirrend, dachte ich in dem Moment. Er schaute mich an und seine Augen sahen auf einmal ganz leblos aus. Hatte ich das verursacht?
"Ich ... ich es..,." Versuchte ich zu sagen aber der Satz kam mir nicht über die Lippen.
Er stand auf und ging ohne weiteres aus dem Zimmer. Scheisse, dass wollte ich nicht sagen. Ich hasste ihn nicht. Ganz im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass ich ihm verfalle. Was sollte ich bloß tun. Ich hatte so viele Fragen, aber keine Antworten. Warum hatte er mich verschont. Warum hatte er mir das Leben gerettet, obwohl er überhaupt nichts von mir hielt. Ich wollte auf stehen, doch ich sah kaum was. Meine Brille war kaputt. Er drehte mich um und wie durch Zufall lag dort eine. Ohne zu zögern setze ich sie auf und sah alles klar und deutlich.

Ich war in so einer Art von Krankenzimmer. Es roch ziemlich steril in diesem Raum. Reiß dich zusammen und denk jetzt nicht über das Zimmer nach sonder kümmere dich lieber um Darion und entschuldige dich, wobei er sich ja auch bei mir entschuldigen musste. Mit aller Kraft versuchte ich mich zu erheben. Mir viel Mühe gelang es  mir. Den Tropf nahm ich mit und schlurfte regelrecht aus dem Zimmer. Dann war ich auf einem  Flur. Hier war gar nichts.

In welche Richtung sollte ich gehen, dachte ich. Ich hatte die Wahl zwischen rechts oder links. Mein Gefühl sagte mir Links. Der Flur war endlos. Ich glaube, dass ich schon eine ganze Weile hier herum lief. Wo zum Teufel war ich und so langsam hatte ich keine Kraft mehr. Darion wo zum Teufel steckst du. Ich merkte wie meine Beine langsam nachließen und ich nach vorne viel. Ich hatte nicht die Kraft mich abzustützen. Ich schloss die Augen. Wenn ich gleich auf den Boden viel würde es höllisch weh tun. Ich prallt gegen eine Brust und jemand  fing mich auf. Ich schaute nach oben und schaute in grüne Augen.

"Was machst du hier auf dem Gang. Warum liegst du nicht um Bett und ruhst dich aus."
Ich hatte einfach keine Kraft mehr etwas zu sagen. Ich bewegte nur meine Lippen und flüstere Darions Namen, dann wurde wieder alles schwarz.

Als ich das nächste mal aufwachte lag ich in einem Bett, in einen ziemlich großen sogar. Das erste was ich sah, war das ich nicht mehr am Tropf hing. Dann betrachte ich das Zimmer. Es war in ziemlich dunkeln Tönen gestrichen, grauenvoll in meinen Augen. Das Bett war riesig. Wo zum Teufel war ich den dieses Mal gelandet. Ich wusste das ich sicher war und legte mich wieder hin. Ich kuschelte mich ein und schloss die Augen. Ich war immer noch hundemüde.  "Mein Bett gefällt dir nicht wahr."
"mhhmmm, ja , aber der Stil ist grauenhaft." Sagte ich wie aus der Pistole geschossen und kuschelte mich noch mehr in das Bett.Ich war der Überzeugung, dass ich träumte.
Dann lachte jemand und ich schreckte hoch. Am Bettrand stand Darion und beobachtete mich mit einem verschmitzten Grinsen. Ich spürte wie ich rot wurde.

Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Nachdem was ich gestern gesagt hatte, hatte ich wirklich ein schlechtes Gewissen. Ich kniff meine Augen zusammen, sammelte meinen Mut und schaute ihn dann wieder an.
"Es tut mir leid. Was ich gesagt habe war falsch von mir. Ich war einfach wütend und traurig und verletzt."

Mir viel eine Last von den Schultern und ich konnte wieder frei aufatmen. Ich war gespannt darauf was er sagen würde. Ich hatte das Gefühl, dass eine Ewigkeit vergangen ist und ich immer noch keine Antwort bekommen hatte.

"Gibt's du mir auch nochmal eine Antwort?" Diese Stille, die uns umgab, war nich zum aushalten. Er ging um das Bett rum und setzte sich zu mir.
"Es tut mir leid wie ich mich benommen habe, das war nicht richtig. Ich hätte sowas nie sagen dürfen. Wäre ich dir sofort nach gegangen, wäre dieser ganze Schlamassel nicht passiert." In seinen Augen loderten Gefühle auf, ich könnte sie alle sehen. Ich freute mich ein wenig Menschlichkeit in seinen Augen zu sehen.

Ich hatte eigentlich immer noch stink wütend auf ihn seinen sollen, aber das war ich nicht. Die ganze Zeit über schauten wir uns in die Augen und mein Herz machte einen Satz. Ich hoffte er hörte nicht wie schnell mein Herz schlug. "Wie lange bin ich schon hier?"

"Seit drei Tagen." Mir blieb der Mund offen stehen. Ich war seit fast drei Tagen hier. Oh mein Gott, ich musste meine Freunde verständigen das alles für war. Sie würden sonst komplett austasten "Hey beruhig dich, wir haben Bescheid gesagt, dass es dir gut geht und du hier bist." Mir  fiel ein Stein vom Herzen. Darion stand auf und verließ das Zimmer. Dann kam er wieder und brachte mir Kleidung.
"Hier das kannst du anziehen. Da vorne ist ein Bad, da kannst duschen. Ich warte hier und dann holen wir erstmal was zu essen. Ich denke mal du hast noch mehr Fragen oder?" nickte nur und ging ohne weiteres ins Bad.

Eiskalte Liebe (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt