Über Umwege zu One Direction

Sagt es!

Sagt es!

(Kapitel 41)

Niall's  P.O.V.

Alina und ich lassen die Tür hinter uns zufallen und gehen zu meinem Auto. Wortlos setze ich mich auf den Fahrersitz und starte den Motor. Wenige Sekunden später sitzt Alina dann neben mir und wir fahren los. Die Fahrt ist eigentlich ziemlich kurz, aber mir kommt es vor wie eine halbe Ewigkeit. Ich ertrage es einfach nicht, mit ihr im Streit zu sein und kein Wort mit ihr zu reden. Also öffne ich leicht meinem Mund und will ansetzen etwas zu sagen, traue mich dann aber doch nicht. Die Angst, dass wir uns noch mehr streiten ist einfach viel zu groß. Auch wenn das fast nicht mehr möglich ist...ich will sie einfach nicht verlieren. Wir suchen gerade nach einem freien Parkplatz. Über uns sind dunkle, schon fast schwarze Wolken und einige Tropfen fallen vom Himmel...passt ja zu meiner Stimmung. Naja, wenn meine Stimmung nicht sogar noch schlechter ist. Endlich sehe ich einen freien Parkplatz auf den ich direkt auf fahre. Wir müssen jetzt jedoch noch einige Meter gehen. Ich gehe ein Stück hinter Alina und versuche mich immer wieder zu überwinden, etwas zu sagen aber schaffe es nicht. Drinnen angekommen stehen unsere Pizzen schon bereit, sodass ich nur schnell bezahle und wir dann auch schon wieder gehen. Alina hat alle Pizzen genommen, was ehrlich gesagt ziemlich lustig aussieht, da man sie überhaupt nicht mehr sieht. Schnell nehme ich ihr die oberen fünf ab und trage sie. Bei dem Geruch fängt mein Magen gleich schon wieder an zu knurren. Alina muss darüber leicht schmunzeln, verdrängt es aber auch gleich wieder. Ich sehe sie fast ununterbrochen an und merke somit zunächst gar nicht, dass wir schon vor dem Auto stehen.

"Ähh...könntest du vielleicht auf machen, ich wollte nicht unbedingt noch nasser werden..!" holt sie mich aus meinen Gedanken. Peinlich berührt ziehe ich mir den Schlüssel aus der Tasche und schließe auf. Die Pizzen stellen wir auf die Rückbank und dann fahren wir wieder zurück. Während der Fahrt reden wir wieder kein Wort und Musik hören wir auch nicht. Regnen tut es ebenfalls immer mehr. Kurz bevor wir zu Hause sind regnet es so doll, dass man kaum noch die Straße sieht. Vorsichtig fahre ich auf unsere Auffahrt auf und schalte den Motor aus. Wir steigen schnell aus und ich will nur noch die Pizzen herausholen. Alina läuft bereits zur Tür, aber ich kann jetzt einfach nicht mehr anders. Ich bleibe mitten im Regen stehen und sehe sie an.

"Was ist?" fragt sie mich, während sie sich so gut wie möglich unterstellt.

"Es ist alles nicht so wie du denkst!" beginne ich nun doch das Gespräch, vor dem ich mich eigentlich drücken wollte.

"Ach ja, wie ist es denn?" sie tritt auch wieder weiter in den Regen, ich glaube, damit ich nicht sehe, dass sie Tränen in den Augen hat, aber die habe ich schon längst entdeckt.

"Ich liebe dich! Ich liebe dich wirklich!"

"Und wieso hast du es dann abgestritten?"

"Weil ich Angst habe. Angst um dich. Dass du von den ganzen Hatern verletzt wirst. Dass unsere Beziehung daran zerbricht. So leid es mir tut, ich glaube nur einfach nicht, dass du mit dem Shitstorm klar kommen würdest. Gerade momentan nicht. Du fliegst morgen und dann sehen wir uns für lange Zeit nicht, und wenn doch dann nur ganz kurz!"

Sie scheint nachzudenken. Wir ignorieren beide den Regen und führen einfach die Unterhaltung.

"Bitte, glaub mir. Du bist das Beste, das mir in meinem Leben je passiert ist. Ich weiß nicht ob ich es mir je verzeihen könnte, wenn es das jetzt war. Bitte!"

Ich spüre, wie sich jetzt auch in meinen Augen Tränen sammeln und die erste über meine Wange läuft. Alina scheint jetzt noch verstärkter nach zu denken. Ich kann jetzt nicht mehr anders, als auf sie zu zugehen. Direkt vor ihr bleibe ich stehen und sehe ihr in ihre wunderschönen Augen.