Friend, please

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Mein Handy klingelte. Gähnend griff ich danach. Josh. Mit einem Grinsen nahm ich ab. "Yoyo was geht?", meldete ich mich erwartungsvoll, hoffend der Langeweile der anbrechenden Nacht entfliehen zu können. Am anderen Ende herrschte kurz Stille. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. "Josh?", hakte ich nach. "Tyler?", drang eine dünne Stimme durch den Hörer. Alarmiert setzte ich mich auf. "Ja Josh, ich bin's. Was ist los?" "Tyler", stellte er fast erleichtert fest. Der Unterton in seiner Stimme schmerzte mir. Es herrschte wieder Stille. Ich presste mein Handy fest an mein Ohr und vernahm seinen schweren Atem.

"Wo bist du? Ist alles in Ordnung?", versuchte ich es etwas drängen, denn ich machte mir wirklich Sorgen um ihn. "Ich will das nicht mehr", sagte er so leise, dass ich es kaum verstand. Scheiße, dachte ich. "Wo bist du?", wiederholte ich meine Frage und sprang auf und rannte in den Flur um meine Schuhe anzuziehen. Er antwortete nicht. "Bitte, Josh wo bist du? Ich komme zu dir", wiederholte ich ruhig. Er atmete zitternd aus. "Zu Hause", antwortete er schließlich schwach. Ich griff nach meinem Schlüssel und schmiss die Haustür hinter mir zu und rannte zu meinem Auto. Währenddessen sprach ich auf Josh ein: "Hey, ich bin auf dem Weg, okay? Du bist nicht alleine. Ich bin gleich bei dir. Ich beeile mich. Verspricht mir, dass du dran bleibst. Josh? Versprichst du es mir?" "Mhm", brummte er. Ich startete den Motor.

"Wie fühlst du dich?", fragte ich während ich ordentlich Gas gab. Wieder dauerte es ein bisschen, bis er antwortete. "Als würden Spinnen in mich hineinkrabbeln und in mir leben. Alles ist dunkel." Ich kannte das auch. Und ich wusste, wie er sich fühlte. Ich wusste, wie erbarmungslos und hoffnungslos die Dunkelheit war. Ich wusste auch, wie wenig er darüber sprechen wollte. Doch vor allem wusste ich, dass er mit mir reden musste. Ich musste seine Stimme hören, wissen, dass er noch da war. Ich musste ihn bei mir behalten.

"Tyler ich lege auf", meinte er. "Nein, das tust du nicht. Ich lass dich nicht gehen, okay. Josh. Nicht auflegen. Ich bin fast da", panisch drückte ich aufs Gaspedal und wurde von einem angehupt, dem ich die Vorfahr nahm. Ich bog in seine Straße ein. Noch nie war ich so glücklich, dass er nicht so weit weg wohnte. Das Tuten meines Handys sagte mir, dass er nicht mehr in der Leitung war. Ich fluchte leise und raste auf sein Haus zu.

Mit Schwung ließ ich das Auto zum stehen kommen und warf im Aussteigen mein Handy auf den Beifahrersitz. Ich rannte auf Joshs Haus zu und stolperte durch die immer offene Tür. Noch einmal dankte ich Gott im Stillen für diesen Umstand. Kaum war ich in Joshs Reich, rief ich ein wenig außer Atem seinen Namen und sah in jedes Zimmer. Er antwortete nicht, doch ich fand ihn letztendlich im Badezimmer.

Nass und ganz angezogen, saß er auf dem Boden. Die Klamotten klebten an seinem Körper. Um ihn herum hatte sich eine Pfütze gebildet, in der achtlos sein Handy lag, der schwarze Bildschirm starrte mich an. Zusammengeschrumpft und blass saß er da. Der Duschkopf tropfte leise, da er nicht ganz abgedreht wurde. Josh sah nicht auf. Er kam mir vor wie ein kleiner obdachloser Hund. Grau und heimatlos. Sogar die Farbe in seinen Haaren schien immer blasser zu werden. Er hatte sein Gesicht in den Händen vergraben und stützte sich auf seinen Knien ab. Gebrochen. Für einen Moment sah ich ihn nur an. Wie konnte ich das zulassen?

"Josh, ich bin's", flüsterte ich

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"Josh, ich bin's", flüsterte ich. Ich hatte Angst ihm zu erschrecken. Die gespenstische Stille war erdrückend. Tock, tock, tock, tropfte der Duschkopf. Josh zeigte kaum eine Regung. Ich ging auf ihn zu und setzte mich neben ihn. "Wie lange bist du schon hier?", fragte ich leise. Zu meiner Überraschung zuckte er fast nicht sichtbar mit den Schultern. "Ich weiß es nicht", vernahm ich seine kratzige Stimme. "Schau mich an", bittete ich ihn. Er rührte sich nicht. "Bitte." Langsam hob er den Kopf. Zum Vorschein kamen zwei gerötete Augen gebettet in scharzen Höhlen und ein kreidebleiches Gesicht. Ich ignorierte es und legte meine Arme um seine Gestalt. Es tat so weh, zu sehen, wie leer er war und wie sehr er leidete. Er war fast nicht mehr als ein Gespenst. Eine Hülle eines Menschen. Mehr nicht. Ich zog ihn näher an mich heran, vorsichtig, nicht dass ich ihn zerbrach.

Sein Körper bebte. Ich strich über seinen verspannten Rücken. Er schluchzte und lehnte sich gegen mich. Ich hielt ihn so gut ich konnte. Ich würde ihn immer halten. "Du bist nicht alleine", flüsterte ich nach einiger Zeit, als er sich wieder etwas beruhigt hatte. "Ich brauche dich bei mir, Josh." Er nickte beschämt während er sich langsam aufrichtete und wieder an die Wand lehnte. Er mied meinen Blick und sah stur auf den kalten Fliesenboden.

"Ich...", er suchte nach passenden Worten. "Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich kann das alles nur nicht mehr. Ich kann mich nicht mehr ausstehen. Ich weiß nicht mal mehr wer ich wirklich bin. Ich weiß nicht warum du hier bist. Ich..."
"Ich bin hier, weil du mein bester Freund bist und ich will, dass es dir gut geht. Ich kann nicht zulassen, dass du deinen Kopf siegen lässt", unterbrach ich Josh. Seine müden dunklen Augen musterten mein Gesicht, als suchten sie nach der Lüge. Ich wich seinem Blick nicht aus und blieb standhaft. "Du musst stark bleiben, okay? Ich bleibe bei dir", ermutigte ich ihn und legte meine ganze Überzeugung in den letzten Satz, sodass er nicht einen Moment an seiner Glaubhaftigkeit zweifeln konnte. Sein glasigen Blick wurde noch wässriger und er schniefte herzzerreißend.

Die Untergehende Sonne ließ immer weniger Licht in den Raum scheinen und bald sah ich Josh nur noch schemenhaft in der Dämmerung. Doch ich konnte sehen, wie er zitterte vor Kälte. Er steckte immer noch in den nassen Kleidern, die begannen klamm zu werden. Ich stand auf. "Ich hole dir was zum umziehen, dann setzten wir uns ins Warme und essen etwas", beschloss ich. Ich ließ Josh keine Zeit zu widersprechen und verließ das Bad, nachdem ich das deprimierende Tropfen in der Dusche abgestellt hatte.

Hello!
Wen machen die ganzen Videos und Bilder von der Tour auch so sentimental? Ich will auch endlich auf mein Konzert. Ich kann es echt gar nicht mehr abwarten! xD

Und habt ihr mitbekommen, dass Tyler bei einem Konzert die Lyric von Stressed Out geändert hatte? Alter ich kam da echt nicht drauf klar

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Und habt ihr mitbekommen, dass Tyler bei einem Konzert die Lyric von Stressed Out geändert hatte? Alter ich kam da echt nicht drauf klar. #wewillalwayssingalong |-/

 #wewillalwayssingalong |-/

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Twenty One Pilots |-/ OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt