Kapitel 1

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"Und? Wie läufts mit der Suche?", fragte die Brünette beiläufig, während sie zu ihrem besten Freund aufsah.
Clint Barton, welcher neben ihr lief, seufzte: "Laski, erstens, weißt du nichts davon! Zweitens," Er machte eine kurze Pause, "scheiße. Wir wissen nur Bruchteile und haben absolut keinen Hinweis auf ihre Identität. Es ist eine Sie, mit hohem IQ und teilweise unbekannten Kräften."
"Was wollt ihr gegen sie tun?", sprach Alaska Archer, während sie die Wärme, Geräusche und bunten Farben des Parkes genoss.
"Ich habe keine Ahnung. Wahrscheinlich warten bis sie wieder auftaucht und etwas Unüberlegtes macht. Dann können wir sie schnappen und einsperren oder unschädlich machen. Der Boss entscheidet, was dann passiert.", Hawkeye zuckte mit den Schultern.
Bemüht nicht das Gesicht zu verziehen, antwortete die junge Frau: "Was hat sie eigentlich getan? Ich dachte, sie versucht den Menschen zu helfen?"
Wie so oft wich Barton der Frage mit einem Seufzen aus: "Laski, das ist eine zu lange Geschichte."

~

Mit größter Vorsicht sprang das Mädchen von einem Dach zum anderen. Immer wieder stellte sie sich dieselben Fragen, und beantwortete sie gleich darauf selbst.
Seufzend lies die Brünette sich auf der Spitze eines Gebäudes nieder, zog sich die Maske ab und fuhr durch ihre Zottelmähne, als sie einen spitzen Schrei hörte. Instinktiv versteckte Archer ihr Gesicht wieder mit dem Stück Stoff und versuchte den Standort des Hilfsbedürftigen zu ermitteln. Bei einem erneuten Rufen fand sie die Richtung, in die sie musste.
Als die 22-Jährige das Geschehen sah, wurde ihr übel. Ein Mann stand in einer Seitengasse einem Mädchen gegenüber und drängte sie zur Wand. Augenverdrehend sprang die junge Frau mit einem Salto auf den Boden und landete in der Hocke. Erschrocken drehten die Beiden sich zu Archer um.

"Lässt du sie freilwillig in Ruhe,", begann sie, "Oder muss ich nachhelfen?"
Der Mann lachte dreckig: "Was willst du schon ausrichten, Kleine? Misch dich nicht in fremde Angelegenheiten ein, sonst bereust du es noch!"
Alaska gab dem Mädchen ein Zeichen wegzurennen, was dieses auch tat. Als der Kerl dies bemerkte, bedachte er die vermummte Gestalt mit dem finstersten Blick.
"Dafür wirst du bezahlen!"
Mit einem schiefen Grinser antwortete sie: "Das glaube ich nicht."
Als der Mann auf sie zurannte, wich sie geschickt aus und trat ihm einmal in den Rücken.
"Arghhh!", entwich dem Mann.
Ein weiteres Mal ahmte er einen wilden Stier nach. Dieses Mal schnappte Alaska sich seinen Arm, drehte ihn auf den Rücken, bevor sie sich den Zweiten auch nahm und den beinahe Täter auf den Boden drückte. Schon hörte sie Polizeisirenen.
'Die Kleine hat die Polizei gerufen!', dachte sich das Mädchen erleichtert.
Noch ein Schlag auf den Hinterkopf des am Boden Liegenden und schon verschwand sie, um aus der Ferne zu beobachten, wie der Mann abgeführt wurde.

Während die rot-schwarz-gekleidete Frau sich kurz ausruhen wollte, hörte sie einen erneuten Hilferuf. Sofort sprang sie auf und hielt nach dem Ursprung dieses Ausschau. Als sie die Gasse gefunden hatte und auf den Boden springen wollte, erkannte das Mädchen, dass es sich zweifellos um die S.H.I.E.L.D. Agentin Natasha Romanoff handelte. Jedoch war es zu spät. Sie rutschte ab, landete aber trotzdem problemlos vor ihr.
Mit, durch die schlecht eingebaute Technologie in ihrer Maske, verzerrter Stimme meinte Archer: "Leicht niveaulos, zu versuchen das Helfersyndrom Anderer auszunutzen. Sollten Sie, als Möchtegern-Heldin, wissen, Agent Romanoff."
"Ich bin hier nicht die Möchtegern-Heldin."
Und schon griff Agent Romanoff an. Ihr erste Schlag wurde abgeblockt, genau wie der darauf folgende Tritt. Jedoch stand es um die Brünette nicht viel besser. Auch sie erzielte keine Treffer.
Als es ihr jedoch reichte, kontrollierte sie einfach Wasser aus einem Leitungsrohr und eiste Black Widows Hand- und Fußgelenke an der Hausmauer hinter dieser fest.
"Hört auf mir in die Quere zu kommen!", knurrte Alaska.
"Beruht auf Gegenseitigkeit."
Mit diesen Worten befreite sich Romanoff und traf einen gravierenden Schlag in die Magengegend ihres Gegenübers. Gebückt brachte diese ein paar Meter Abstand zwischen die Beiden, spürte den Schmerz jedoch schon bald nicht mehr.
Erbost funkelte das Mädchen den Rotschopf an. "Das hättest du lassen sollen."
Schon brach eine Welle aus dem Abfluss über die Agentin herein und eiste sie bis auf den Kopf an der Wand fest. Nach einem sanften Tritt an den Kopf, beschwerte sich diese nicht mehr.

'Ach, es wird schon ein Trupp in der Nähe sein, der ihr helfen kann.', dachte Alaska während sie sich umkehrte um zu gehen, doch sie sah geradewegs in die Spitze eines Pfeils.
"Agent Barton."
"Unbekannte."
"Touché. Was wollt ihr?"
"Dass du kooperierst oder für immer verschwindest.", sagte Clint emotionslos.
'Wenn der wüsste, wer vor ihm steht.', das Mädchen schmunzelte bei ihren eigenen Gedanken leicht, während sie zu ihm aufsah, 'Das könnte noch was werden.'

~

'Zwei gegen einen. Unfair!', dachte sie sich.
Dank ihrer Kräfte, hatte sie sich nicht viel eingefangen, außer ein paar blauer Flecken und Prellungen, die schon bald verheilt sein würden. Auf der gegnerischen Seite stand es wahrscheinlich um einiges schlimmer. Das Schlimmste war, für die Brünette, jedoch, dass die Beiden sie davon abhalten konnten, weitere Ermittlungen anzustellen und/oder Menschen zu helfen.
Ehe sie sich versah, war sie auch schon eingeschlafen.

Lil' Warrior [Marvel|Hawkeye] || 1 ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt