"Gestern Nacht um etwa 2 Uhr in der 5th Avenue geriet ein Gebäude wegen noch unbekannter Ursache in Brand. Es gibt zwei Verstorbene, acht Verletzte, davon tragen Drei Brandverletzungen und der Rest leidet unter Rauchvergiftungen.", las die Nachrichtensprecherin von ihrem Teleprompter vor, "Nach Aussagen der Überlebenden, rettete eine Frau in einem rot-schwarzen Anzug viele von dessen Leben und behielt die Flammen so gut es ging unter Kontrolle, bis die Feuerwehr vor Ort ankam. Diese vermummte Gestalt ist uns nicht unbekannt. Seit über einem Jahr schafft sie es immer wieder die Aufmerksamkeit aller mit kleinen Heldentaten, wie einer Frau vor einer Vergewaltigung und einem möglichen Mord zu retten, oder größeren, wie viele Menschen vor dem Feuer zu bewahren. Durch diese wurde die Frau im Internet zur Legende. Hashtags wie '#NewYorksSaver' überfluten soziale Netzwerke wie Twitter oder Instagram. Trotz des vielen Jubels und Preisungen auf sozialen Netzwerken, ist die Polizei besor-"
Clint schaltete den Fernseher aus. "Alaska?"
"Hm?"
Müde lehnte das Mädchen sich an ihren besten Freund.
"Zieh bei mir ein!"
Erschrocken löste die Brünette sich wieder von Clint und sah ihn an.
"Wieso soll ich plötzlich zu dir ziehen?"
Hawkeye seufzte: "Da draußen läuft eine maskierte Irre 'rum, die mich höchstwahrscheinlich verabscheut. Das Internet liebt sie. Sie weiß wer ich bin. Sie will mir sicher schaden. Was wenn sie das mithilfe von dir macht. Ich hab dich lieb, Laski. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Bitte zieh bei mir ein, wie in den guten alten Zeiten."
Sofort schloss Alaska den Mann in eine Umarmung, welche er, wenn auch verwirrt und zögerlich, erwiderte.
"Clint, ich hab dich lieb, aber ich kann auf mich selbst aufpassen.", murmelte das Mädchen in seine Brust.
Sie wusste, dass, wenn sie zu dem berüchtigten Hawkeye zog, sie sich von ihrem Anzug verabschieden müsste. Jedoch war es verlockend, eine Pause zu machen. Dann würde sich S.H.I.E.L.D. vielleicht nicht mehr so sehr um sie kümmern, genau wie er sie dann nicht so leicht finden könnte, und sie wäre in der Lage in Ruhe ihrer eigentlichen Mission nachgehen und mehr Informationen zu finden. Automatisch kuschelte sie sich enger an ihren besten Freund. Dieser streichelte sanft ihren Rücken und sah sie besorgt an.
"Alaska, sie ist, dank ihrer Kräfte, stärker als ich. Ich will nicht, dass dir etwas zustößt. Wenn ich dich bei mir habe, kann ich immer wissen, ob es dir gut geht, ob du zu Hause bist oder verschleppt wurdest. Bitte Laski, ich kann dich jeden Tag zur Arbeit fahren."
An den Schultern drückte er das Mädchen leicht von sich, um sie ansehen zu können.
"Bitte."
Wortlos nickte Alaska. Unsicher ob sie diese Entscheidung bereuen wird, oder ob es eine der besten ihres Lebens war.~
Als Alaskas Sachen sicher im Gästezimmer von Clints Wohnung angekommen waren, stellte sich dieser vor sie und legte seine Hände sanft an ihrer Taille ab. Vorsichtig platzierte er einen Kuss auf ihrer Stirn. Das Mädchen spielte unsicher, um alles zu überspielen, was gerade in ihr vorging.
"Was ist, wenn du Recht hast und sie wird hinter mir her sein? Ich hab Angst.", murmelte die Brünette, während sie in die grau-blauen Augen über ihr sah. Schmunzelnd sah der Mann zu ihr herunter.
"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich zulassen würde, dass irgendjemand dir etwas antut?"
"Ich weiß nicht.", antwortete sie wahrheitsgemäß. Wenn der nur wüsste.
In diesem Moment grummelte Alaskas Magen. Clint lachte.
"Hat die werte, kleine Dame etwa hunger?", fragte er sarkastisch.
Sofort löste die Brünette sich von ihm.
"Arsch.", murmelte sie, "Machst du mir Essen? Ich bin müde."
Barton grinste sie blöd an. "Wohl eher faul."
Lächelnd warf sich das Mädchen auf das Bett. "So kann man's auch sagen!"
Während Clint in der Küche verschwand, überkam Alaska ein schlechtes Gewissen. Er war so nett, machte sich solche Sorgen um sie, und was tat sie? Ihn belügen.~
"Willkommen zurück."
Erschrocken drehte sich Archer einmal im Kreis. Nichts außer Dunkelheit.
"Wer ist da?", rief sie zittrig in diese hinein.
Der Raum in dem sie stand wurde plötzlich von schmerzhaft grellen Licht durchflutet. Zunächst kniff das Mädchen die Augen zu, doch als sie eine Silhouette entdeckte, bemühte sich die Brünette diese zu identifizieren. Nein, das konnte nicht sein. Erschrocken wich sie zurück.
"Hallo meine Süße.", grinste ihr Gegenüber widerlich schelmisch, "Schön, dass du wieder da bist. Wollen wir über die Vergangenheit plaudern? Oder gleich zum relevanten Teil übergehen?"
"Was willst du von mir?"
"Nicht viel, meine Süße, nur das Übliche. Die Zielperson-"
Alaska unterbrach den Mann: "Nein. Nie wieder! Nie wieder."
Doch der Angesprochene lachte nur. "Wenn du das denken willst. Wir werden sehen, wie lange es noch dauern wird, bis du wieder da bist, bis es wieder ganz wie früher wird, meine Kleine." Er kam langsam auf die Brünette zu und legte seine Hand auf ihre Wange. "Ich gewinne immer."
"Nein! Nein! Du bist tot. Das ist nicht real!", das Mädchen begann laut zu schreien, was jedoch in einem Wimmern endete. Sie schloss die Augen. "Das ist nicht real."
"Wenn du das denken willst."Kerzengerade saß Alaska in ihrem Bett. 'Ein Traum. Einfach nur ein Traum. Mehr nicht.', redete sich das Mädchen erfolglos ein.
Kurz nachdem sie aufgewacht war, stürmte Clint auch schon herein. Nur in Boxershorts. Mit einer Tischlampe in der Hand.
"Was ist passiert? Ich hab dich schreien gehört, und... du weinst."
Barton ließ seine 'Waffe' fallen, setzte sich neben das Mädchen und zog sie in seine Arme.
"Hey.", flüsterte er, "Alles ist gut, ich bin ja da."
Schluchzend lehnte sie sich gegen ihren Freund, während dieser sanft über Archers Rücken fuhr und sie fest an sich drückte.
"Alptraum.", murmelte Alaska, auch wenn sie nicht wusste, wen von beiden sie überzeugen wollte, "Musst du nicht jagen?"
"Sie ist nicht aufgetaucht, Fury hat uns nach Hause geschickt.", Clint sah ihr in die Augen, "Willst du darüber reden?"
"Nein."
"Willst du schlafen?"
"Nein."
"Wieso?"
"Ich hab Angst."
Hawkeye sah Alaska an, zog sie enger an sich. "Ich bleibe bei dir."
"Versprichst du's mir?"
"Natürlich, Kleines."
Von dieser Nacht an schliefen sie jeden Tag im selben Bett.~
Die nächsten Tage, fuhr Clint seine Freundin jedes Mal zum Restaurant, danach sich selbst zur Arbeit, holte sie am Rückweg ab und machte sich auf den Heimweg. Dort machten sie sich dann etwas zu Essen. Man könnte fast behaupten, die Beiden benahmen sich wie normale Menschen. Aber was ist schon normal? Noch dazu kam, dass Hawkeye auch Nachts verschwand, um nach dem Mädchen zu suchen, das bei ihm zu Hause saß und recherchierte. Beide waren erfolglos.
"Wo steckt sie nur?", fragt Natasha ihren Kollegen, als die Beiden wieder durch die Straßen gingen.
Barton zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, aber so wird es viel schwieriger sie zu finden. Was sollen wir jetzt tun?"
"Viel bleibt uns nicht übrig, wir werden wohl-"
Die Frau wurde von Fury über Funk unterbrochen: "Agent Barton, Romanoff, habt ihr sie?"
"Negativ, Sir.", antwortete Clint.
"Kommt zurück ins Hauptquartier. Wir haben einen Plan."
Währenddessen fluchte Alaska zu Hause leise vor sich hin. Es war schwer neues herauszufinden. Zustand, Aufenthaltsorte, Pläne, Namen. Irgendetwas musste das Hacken doch bringen. Nichtmal bei S.H.I.E.L.D. fand sie etwas. Doch solange sie keine bessere Technologie oder einen höheren IQ zur Verfügung hatte, wird Archer wohl nichts herausfinden. Wäre sie nur Tony Stark. Der hatte schließlich auch Jarvis. In diesem Moment überkam dem Mädchen die gleichzeitig brillanteste und dümmste Idee ihres Lebens. Doch sie war sich nicht sicher, ob es das Risiko wert wäre. Andererseits, war Iron Man kein Mensch, der ein besonderer S.H.I.E.L.D.-Freund war. Einen Versuch war es wert.
Doch als Alaska, oder lieber als jemand anderes?
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Lil' Warrior [Marvel|Hawkeye] || 1 ||
Fanfic"Machen Sie aus Menschen keine Helden, John. Helden existieren nicht. Und selbst wenn - dann wäre ich keiner von ihnen.", hatte schon der selbsternannte Soziopath und Meisterdetektiv Sherlock Holmes einst zu seinem treuen Begleiter gesagt. In Alaska...