Kapitel 7

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Alaskas Plan war beschlossen, aber wann wollte sie ihn angehen? Und vor allem: Was wollte sie Clint sagen? Sie war in diesem Moment allein in der Wohnung ihres besten Freundes, aber dieser konnte jeden Moment von der Arbeit zurückkommen. Wieder mal war der Mann mit Agent Romanoff erfolglos auf der Suche nach dem Mädchen, dass mit einem Kakao und ihrem Laptop in seinem Wohnzimmer saß und sich Gedanken über ihr nächstes Vorhaben machte.
Jedoch kam ihr plötzlich der Gedanke, dass es zu auffällig war, wenn S.H.I.E.L.D.s Feind genau dann verschwand, wenn sie zu Agent Barton zog. Sie könnte ihren Tod vortäuschen, aber dafür brauchte Archer eine Leiche. Sie verwarf diese Idee wieder. Dann müsste Alaska zwei Menschen verletzten.
Vielleicht sollte sie noch einmal zurück kommen, um jedwede Zweifel an Alaska fort zu schaffen. Jedoch wird die Gestalt mit dem rot-schwarzem Einteiler sowieso zurück kommen müssen, um in den Stark Tower einzudringen. Der Iron Man wird sicher die Information, dass sie da war weitergeben, spätestens wenn S.H.I.E.L.D. seine Überwachungskamera-Aufnahmen sieht, werden die Mitglieder der Organisation wissen, dass sie Anthony einen Besuch abgestattet hatte.
In Gedanken versunken, merkte sie erst als Clint im Türrahmen stand und das Mädchen schmunzelnd beobachtete, dass ihr Freund wieder da war.
"Wie lange stehst du schon da?", fragte Alaska leicht verunsichert.
"Lange genug, Kleines."
Glücklich setzte er sich neben Archer, die ihren Laptop zur Sicherheit zuklappte und auf den Tisch stellte, und lächelte seine Freundin weiter an.
"Clint? Was ist los?"
Der Angesprochene grinste nur, während er einen Arm um Alaska legte, und sagte: "Es ist doch so ein wundervoller Tag, das Wetter ist toll. Die Menschen sind toll und alles wird gut!"
Ein bisschen verstört sah das Mädchen zu dem Mann: "Clint, es ist viel zu kalt und du bist komplett nass und ich dank dir nun auch." Ein wenig angefressen schüttelte sie Bartons Hand ab. "Ich hasse Menschen. Das weißt du. Habt ihr sie geschnappt oder was ist los, dass sich alles gut wird?" Den letzten Teil ihres kleinen Redeschwalls äffte sie den Agent nach.
"Ich geh mich nur schnell umziehen, dann erfährst du's!", grinste er, während er aufstand und in sein Zimmer spazierte.
"Alter?" Alaska sprang auf und rannte Clint hinterher.
Dieser war schon in seinem Zimmer angelangt und hatte sein Shirt ausgezogen, als Archer hereinplatzte.
"Laski, wenn du meine Muskeln sehen willst, musst du das doch nicht so machen. Ich zeig sie dir auch so. Ich weiß ja, dass sie toll sind!"
"Haha, Clint. Ich lach mich tot.", die junge Frau verdrehte die Augen, während sie sich nun auch das Shirt über den Kopf zog, "Sagst du mir jetzt, was passiert ist?"
"Warte kurz, ich kann mich gerade nicht konzentrieren.", meinte der Angesprochene, während er etwas nach unten blickte.
"Haha.", murmelte das Mädchen sarkastisch, während sie sich zwei Shirts aus dem Schrank schnappte, eines dem Agent zuwarf und das andere überzog.
Der Agent schmunzelte. "Ok, jetzt geht's wieder. Was wolltest du?"
Mit zusammengekniffenen Augen sah Alaska Clint an.
"Ist ja gut!", meinte dieser, "Fury hat einen neuen Plan. Das heißt du hattest mit deiner Vermutung gar nicht so Unrecht."
Mit einer Handbewegung deutete die weibliche Person im Raum den Agent weiterzusprechen.
"Sie hackt sich ja immer wieder in unsere Systeme, zumindest laut ihrer Aussage, ohne dass wir die Spur verfolgen können. Naja, zum Glück kennen wir ein Supergenie-Technikfreak der das kann. Natasha und ich werden ihm morgen mit Fury einen Besuch abstatten."
'Nicht wenn ich vorher da bin.', dachte sich das Mädchen bloß, während sie ihren Freund anlächelte und ihm viel Glück wünschte.

~

„Zustand?", fragte der Mann im Anzug.
„Stabil.", meinte der Mann im Kittel.
„Sie ist die Erste. Ein voller Erfolg.", grinste ein Dritter.
„Wann ist sie einsatzfähig?", meldete sich der Erste wieder zu Wort.
„Sobald sie es kontrollieren kann.", meinte der Wissenschaftler.
Die 13-Jährige kam langsam zu sich. „W-Was ist pass-passiert?"
„Wir haben dich besser gemacht, Kleine."

~

"Ich treff' mich mit jemanden.", rief Alaska in die Wohnung hinein, während sie sich ihre Schuhe anzog.
Clint kam ins Vorzimmer. "Es ist schon spät. Mit wem triffst du dich?"
"Erinnerst du dich noch an Tessa? Die von meiner Arbeit?"
"Die mit der du dich gestritten hast, deine Hass-Feindin?"
"Jep."
Barton zuckte nur mit den Schultern. "Wie du meinst. Komm nicht zu spät. Pass auf dich auf. Ich bin später bei Fury. Bis wir zurück sind wissen wir wer sie ist. Das feiern wir dann, ok, Kleine?"
"Klar!"
Die junge Frau umarmte den Agent noch schnell zum Abschied, bevor sie nach draußen eilte und sich auf den Weg machte, den sie nach kurzer Zeit auf Dächern nahm.
Auf diesen redete sie sich pausenlos dasselbe ein. 'Ich hab ihn genau genommen nicht belogen. Ich habe nie behauptet, dass ich mich mit Tessa treffe, nur gefragt ob er sich noch an sie erinnert. Ich hab nur gesagt, dass ich mich mit jemanden treffe. Nicht mit wem.'
Kurz vor dem Tower zog sie ihre Jacke, ihr Shirt und ihre Hose aus, unter denen ein schwarz-roter Stoff zum Vorschein kam und stopfte die Sachen in ihren Rucksack aus dem sie ihre Maske zog. Noch einmal atmete sie tief durch. Los geht's.
"Sir, ich glaube jemand möchte-", die Stimme verstummte.
Der Techniker sah von seiner Arbeit an seinen Anzügen auf. "Jarvis?"
Doch der Mann bekam keine Antwort, fluchte darauf leise vor sich hin und stand auf, um das Problem zu finden, als das Licht erlosch. Ein wenig beunruhigt, ging Anthony auf den Eingang seiner Werkstatt zu, mit einer Tischlampe bewaffnet. Déjà-vu. Als er die Tür öffnete, sah er eine Gestalt entspannt im Schatten an seiner Wand lehnen.
"Romanoff?", fragte Stark.
Das Mädchen lachte leise, bevor sie sich von der Wand abstieß und ins Licht des Mondes spazierte.
Der Millionär schmunzelte: "Ah, S.H.I.E.L.D.s beste Freundin. Setzten Sie sich doch. Ich mache schnell das Licht an."
"Gerne, aber der zweite Teil ist nicht nötig.", mit einem Knopfdruck erhellte sich der Raum und auch die KI war wieder einsatzbereit. Alaska setzte sich auf die Couch.
"Sir, ich erkenne eine fremde Person im Raum.", meldete sich diese sofort.
"Schon gut, Jar.", meinte Tony, "Was machen Sie hier-, wie soll ich Sie überhaupt nennen? Ich bezweifle beim Namen."
"Ach, suchen Sie was aus. Jedenfalls, brauch ich Ihre Hilfe."
"Meine Hilfe? Der kleine Mockingjay braucht meine Hilfe? Uh, der Name geht für den Anfang.", Stark spazierte zur seiner Bar, um sich einen Drink einzukippen. "Wollen Sie auch einen?"
Das Mädchen lehnte sich schmunzelnd ein wenig zurück: "Klar. Aber beeilen Sie sich, S.H.I.E.L.D. wird jeden Moment hier aufkreuzen und ich würde Begegnungen gerne vermeiden."
Lächelnd brachte er ihr ein Glas mit reinem Whiskey, bevor er seines trank. "Gut, beschleunigen wir das ein wenig. Also?"
"Sie müssen jemanden für mich finden.", sie zog ihre Maske bis zu ihrer Nase hoch und nippte an dem Getränk.
"Zu wenig Informationen.", wieder ein Schluck, "Wieso können Sie das nicht selbst? In S.H.I.E.L.D.'s System haben Sie es ja schließlich auch beinahe Spurlos geschafft. Wieso können Sie also nicht das bisschen recherchieren?"
"Ich habe es mit jemanden, nun ja, Begabteren zu tun. Beziehungsweise, er kennt wohl einfach die richtigen Leute für so einen Job.", schmunzelte Archer, "Sein Name...Sein Name ist Greene. Colonel Greene. Ehemalig bekannt für seine Experimente an Menschen. Bis auf zwei sind alle gescheitert. Zuletzt gesichtet vor drei Jahren, ich muss wissen, ob er noch lebt."
"Rächt sich Frankensteins Monster an seinem Schöpfer?", scherzte der Wissenschaftler, fügte jedoch noch dran, "Jarvis, such!"
"Sir, ich habe einige Bilder gefunden, brauche aber die Information ob es der Richtige ist."
"Projiziere es."
Schon erschienen nacheinander Portraits von einem Mann, Alaska erschauderte, als sie ihn erkannte.
"Wir haben ihn, Jar.", murmelte Tony vor sich hin, wandte sich dann dem Mädchen zu. "Wieso meinten Sie vorher, dass S.H.I.E.L.D. bald hier sein wird?"
Archer winkte ab, während sie noch einen kräftigen Schluck aus ihrem Glas nahm. "Ach, die haben denselben Plan wie ich, Jarvis und Sie dafür zu benutzen sich Informationen über einen Menschen zu beschaffen."
In diesem Moment meldete sich die KI wieder: "Sir, der gesuchte Mann ist am Leben." Alaska atmete tief durch. Sie hätte sicher gehen sollen. "Derzeit in Washington. Über seine Tätigkeiten ist nicht viel bekannt, aber einige Menschen sind dort spurlos verschwunden. Ich versuche gerade weiter in sein System einzudringen, um näheres herauszufinden."
"Wieso helfe ich Ihnen eigentlich?", fragte Anthony irgendwann.
Alaska schmunzelte: "Weil Sie gespannt sind welches Ende dass hier nimmt. Und Sie mögen S.H.I.E.L.D. nicht, aber lieben es andere zu ärgern, was Sie, indem Sie mir helfen, gerade tun. Nicht zu vergessen, Sie wissen schätzungsweise von meinen Kräften und, dass ich Ihnen leicht drohen könnte, was ich aber nie für nötig hielt."
"Richtig.", lachte der Iron Man, "Aber Sie haben zwei Dinge vergessen. Ich teile denselben Hang zur Dramatik. Zuerst Jarvis und dann die Lichter ausschalten, sehr gewieft."
Gerade als das Mädchen nach dem zweiten Grund fragen wollte, unterbrach Jarvis sie: "Sir, ich habe Pläne und Koordinaten gefunden, ich schicke sie zu Ihrem Drucker."
"Danke, Jar."
Tony eilte zu dem Gerät und nahm die Papiere in die Hand. "Uh, da haben Sie es mit einem ganz schlimmen Finger zu tun. Sind Sie dem überhaupt gewachsen, kleiner Mockingjay?"
"Wieso genau Mockingjay?"
"Sie wehren sich gegen S.H.I.E.L.D. und den Staat, gegen das Kapitol sozusagen, und die Einträge im Internet erinnern stark an Katniss. Ihnen fehlt nur noch der Bogen. Den können Sie sich ja von Ihrem guten Freund Hawkeye borgen.", spottete der Mann.
Archer blieb jedoch ganz ruhig, stellte ihr leeres Glas ab und zog ihre Maske wieder herunter. "Agent Barton ist nicht gut auf mich zu sprechen. Er hat einige Male versucht mich aufzuhalten. Mehr als unsere abendlichen Gespräche weiß ich nicht von ihm."
"Wer's glaubt wird Seelig.", murmelte Stark vor sich hin.
"Sir, Director Fury, Agent Barton und Agent Romanoff wollen zu Ihnen.", meinte Jarvis, bevor Alaska nachfragen konnte.
Tony drückte dem Mädchen die Papiere in die Hand. "Dann müssen wir uns wohl verabschieden. Standorte sind auch auf den Zetteln. Ach ja und: Ich schätze Ihre Arbeit. Sie haben einer guten Freundin vor kurzem aus der Klemme geholfen."
"Danke. Das werden Sie wohl übernehmen müssen, wenn ich weg bin. Ich muss erstmal einen Killer erledigen."
Der Millionär begleitete das Mädchen noch zum Fahrstuhl. "Sie sollten über den Keller hinaus gehen, um eine Begegnung zu vermeiden."
"Danke, Mr Stark."
Iron Man grinste. "Nenn mich Tony, Mockingjay."
Kurz nachdem Alaska weg war, tauchten auch schon die drei S.H.I.E.L.D. Mitarbeiter auf.
"Was verschafft mir die Ehre?", fragte Tony.
Fury ignorierte den Sarkasmus in seiner Stimme: "Sie müssen jemanden für uns finden. Sie hackt sich in unser System und wir brauchen ihre Identität."
"Wieso sollte ich Ihnen helfen?"
"Stark, die nationale Sicherheit bedeutet Ihnen etwas, oder?", keifte Black Widow.
Tony verdrehte die Augen. Sollte er etwa Mockingjays Identität für S.H.I.E.L.D. finden? "Sie sagten 'sie'. Wenn Sie wissen welches Geschlecht sie hat und wissen, dass sie sich in Ihr System hackt, wieso können Sie dann ihre Identität nicht selbst herausfinden?"
"Weil sie es mir persönlich gesagt hat, aber ihr Gesicht war verdeckt.", mischte sich Clint ein.

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