Kapitel 21

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"Honey?", fragte Alexis ihre Freundin, während sie durch das Gebäude spazierten, "Was machst du eigentlich genau wenn du auf Missionen gehst?"
Die 17-Jährige zuckte mit den Schultern. "Ich fahre nachdem Colonel uns Anweisungen gegeben hat mit ein paar Anderen zum Zielpunkt und feuere ein wenig."
Die Dunkelhäutige zog eine Augenbraue hoch, nickte dennoch. "Wieso eigentlich?"
Die Angesprochene dachte kurz nach. "Ich weiß nicht, ich denke, weil Colonel es eben sagt."
"Alaska, wieso bist du eigentlich hier?"
"Wie meinst du das?"
"Wieso bist du hier?", wiederholte das Mädchen ihre Frage, "Ich meine, du musst doch eine Familie haben. Wieso bist du nicht bei ihnen?"
Wieder überlegte die Brünette bevor sie sagte: "Ich war schon immer hier. Ich hatte nie etwas anderes als das hier. Was ist mit dir?"
Alexis sah traurig zu Boden. "Meine Eltern h-haben gemeint, dass ich verschwinden und nie wieder kommen soll. So bin ich hier gelandet."
Erschrocken riss Alaska die Augen auf. "Wieso? Du bist der wundervollste Mensch den ich kenne."
"Sie sagten es, als ich ihnen erzählt habe, dass ich ein Mädchen bin. Weil sie meinten, dass sie kein Mädchen großgezogen haben. Laut ihnen war ich immer ein Junge. Sie hätten 'keine Tochter und nun auch keinen Sohn mehr'."
Wortlos zog Archer ihre Freundin in ihre Arme. "Diese Menschen waren schrecklich, sie haben dich nicht verdient. Ich bin ab jetzt deine Familie."
"Danke.", murmelte die Schwarzhaarige, "Für alles. Aber ich war gezwungen hier her zu kommen und ich werde nicht für immer hier bleiben. Ich mag es hier nicht, aber hier kann ich als Mädchen für alles überleben. Ich habe keine Familie, aber Alaska, irgendwo musst du doch eine haben. Kannst du dich wirklich nicht mehr an sie erinnern?"
Die Brünette schüttelte den Kopf. Nach diesem Gespräch fing sie immer mehr an an Colonel Greene zu zweifeln.

~

"Wie lange war ich dort?"
"Ich weiß es nicht genau, Alaska.", murmelte der Mann, ohne ihr in die Augen zu blicken: "Aber merk dir, dass diese Menschen schrecklich sind und wir sie dafür bestrafen müssen und werden. Besonders ihren Bogenschützen."
Sie nickte. "Ich weiß. I-Ich trainier' dann mal weiter."
Die nächsten Tage verbrachte die 22-Jährige fast ausschließlich in der Trainingshalle. Nur zum Essen und Schlafen verließ sie diese. Langsam ging es auch mit ihren Feuerkräften wieder voran. Das Wasser hatte sie schon lange nicht mehr angerührt. Ihre letzte Erinnerung daran war, dass sie mit diesem noch schlechter umgehen konnte, als mit dem Feuer. Obwohl sie scheinbar wieder zu Hause war, hatte sie dennoch Heimweh, zu Hause wurde von den Räumen, zu den Namen darin.
Nachdem Kyle ihr angekündigt hatte, dass Colonel sich ihre Kräfte noch einmal ansehen würde, bevor er sie für eine Mission einteilte, zitterte die Brünette ununterbrochen. Sie hatte Angst wieder etwas falsch zu machen. Während sie eine Figur nach der anderen verbrannte, dieses Mal waren die Ziele näher, weswegen sie nur manchmal verfehlte, bemerkte sie nicht wie Greene den Raum betrat und ihr von hinten zu sah. Als sie fertig war, klatschte er langsam und erhob dann seine Stimme: "Ich glaube, ich kann dich doch für ein, zwei Missionen einteilen, obwohl deine Kräfte früher stärker waren, aber daran arbeiten wir später."

~

Wieder einmal versuchte der Bogenschütze, vor einer weiteren Besprechung über S.H.I.E.L.D.'s nächste Schritte, seine Freundin anzurufen. Doch wieder einmal ging sie nicht an ihr Handy. Wenn er das Mädchen nur gefragt hätte, wo genau sie unterkommt und wie man am Schnellsten dorthin kommt.
"Clint.", unterbach Natasha seine Gedanken, "Komm, wir wollen anfangen."
Mitleidig sah Black Widow den Mann noch einmal an, bevor sie wieder in dem Versammlungsraum verschwand. Sie wusste, was für Sorgen sich der Agent machte. Dieser ging kurz nach ihr auch in den großen Raum und setzte sich auf seinen Platz, links von Romanoff, gegenüber von Stark, neben diesem Agent Coulson. Fury saß am Kopfende des Tisches und ein paar, Agent Bartons Meinung nach unwichtigen, Agenten saßen auf den restlichen Plätzen verteilt.

"Da wir es nun alle her geschafft haben,", Nick sah besonders den Bogenschützen mit einem strengen Blick an, "kann es losgehen. Da sie bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht ist, müssen wir davon ausgehen, dass entweder sie entweder auf Greenes Seite ist oder, dass sie tot ist, was in diesem Fall wohl besser wäre." Eine Agentin zuckte unmerklich zusammen. "Wobei wir dann immer noch Colonel Greene am Hals hätten."
"Aber, falls er sie unter Kontrolle hat, wieso hat er sie dann nicht eingesetzt? Schließlich hat der Terrorist, seit sie bei ihm ist, schon einen Anschlag, von dem wir wissen, verübt. Also wieso ohne sie?", warf ein Agent ein.
Stark seufzte kurz, lehnte sich dann zurück und murmelte angestrengt und etwas abgelenkt: "Es könnte sein, falls sie lebt und unter seiner Kontrolle ist, dass er sie entweder sozusagen aufsparen will, auch um uns zu verwirren oder er will ihre Feuerkraft und ich denke nicht, dass diese besonders stark ist. Sie hat sich die letzten drei Jahre ausschließlich aufs Wasser konzentriert."
Die Frau nickte kurz und lehnte sich dann wieder zurück, als S.H.I.E.L.D.'s Boss wieder anfing zu sprechen: "So und so, wir müssen Colonel Greene ein für alle mal aufhalten und wenn sie auch bei ihm ist, werden wir sie umbringen müssen."
Alle Agenten nickten im Gleichklang, bis auf Hawkeye, welcher die meiste Zeit teilnahmslos auf den Tisch gestarrt hatte.

~

Leise lief das junge Mädchen durch die verzweigten Gänge des großen, hauptsächlich unterirdischen Gebäudes, als sie fast in Kyle Malvado rannte.
"Hey, hey, hey.", sprach dieser, "Alles ok? Wieso rennst du so?"
Alaska sah zu ihm auf und lächelte leicht. "Wo ist Alexis?", platze es aus ihr heraus.

Lil' Warrior [Marvel|Hawkeye] || 1 ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt