"Danke nochmal, Mr St-Tony."
Der Millionär grinste. "Kein Problem. Viel Spaß da draußen. Ach ja Jarvis ist in dem Ding programmiert."
"Gut, dann kann er das Steuer übernehmen. Ich bin eine schreckliche Fahrerin."
Wenig später war Alaska schon auf der Straße. Die KI übernahm alles Wichtige während sie alles noch einmal überdachte. Vielleicht hätte sie doch S.H.I.E.L.D. rufen sollen. Auch wenn Archer die Geheimorganisation nicht mochte, wäre es doch eine ganz gute Hilfe, ein paar Agents dabei zu haben. Auch wenn diese das Mädchen vielleicht festnehmen würden. Oder es zumindest versuchen.
"Mr Stark meinte, dass Sie im Fußraum hinter sich eine Überraschung finden.", unterbrach die KI Archers Gedanken.
Wenn auch ein wenig verwirrt, drehte sich die Frau um und fand dort eine Kiste. Noch konfuser drehte sie sich wieder nach vorne, stellte den Behälter auf ihrem Schoss ab und öffnete ihn. Ein schwarz-roter Stoff befand sich darin. Mit einer schnellen Bewegung beförderte sie die Kartonschachtel auf den Boden und entfaltete den Einteiler. Sie besah den brandneuen, perfekten Anzug einmal von oben bis unten. Er war leicht, aber dennoch hatte er einen sehr festen, aber auch elastischen Stoff und mehr als genug Waffenhalterungen. Sogar ein paar Beutel für Wasser befanden sich an der Hüfte, ein Stimmenverzerrer war eingebaut. Dagegen sah ihr alter Fummel wie aus der Altkleidersammlung aus, der Stoff von diesem war nicht halb so gut beziehungsweise teuer und er hatte einige mehr oder weniger gestopfte Löcher. Sogar die Farben waren beim neuen Anzug um einiges intensiver. Kurze Zeit später entdeckte das Mädchen ein relativ kleines, sehr feines, elektronisches, hautfarbenes Netz, welches abnehmbar beim Kopfteil hing.
"In der Kiste befindet sich eine Anleitung für alles."
"Danke und sag Mr- ich meine Tony einmal ein herzliches Dankeschön, Jar! Und könntest du meinem Chef zukommen lassen, dass ich kündigen muss?"
"Richte ich beides aus, Miss Archer."
Schnell kramte Alaska nach dem Zettel und fand darauf, was dieses Netz war.~
Nachdem das Mädchen am nächsten Tag, nach einer Nacht auf der Rückbank, in ihren neuen Anzug geschlüpft war, welcher wie angegossen passte, prägte sie sich noch einmal den Weg ein, den sie auf sich nehmen würde und atmete tief durch. Sie würde ihm wieder einmal gegenüber stehen, doch dieses Mal würde sie sich nicht unterkriegen lassen. Das war ihr erstes Ziel.
Alaska steckte eine Pistole in die Halterung und befüllte ihre Behälter mit Wasser, sah ihr Schwert kurz kritisch an, befestigte es jedoch an ihrem Rücken.
Hawkeye schnallte sich seinen Köcher mit Pfeilen um und nahm seinen Bogen in die Hand.
"Bereit?", fragte Black Widow.
Der Schütze nickte wortlos und professionell, war mit seinen Gedanken jedoch an einem ganz anderen Ort.
Als die in rot vermummte Gestalt aufs Dach kletterte und sich auf den Weg machte, wünschte sie sich nichts sehnlicher als nun nicht allein zu sein. Als sie ihr Ziel, eine eigentlich verlassene Lagerhalle erreicht hatte, war diese, bis auf ein paar mit Laken bedeckte Kisten, leer. Deprimiert seufzte das Mädchen, fasste aber trotzdem die Chance nachzusehen was genau hier gelagert wurde. Sie öffnete die erste hölzerne, große Schachtel. Waffen. Die nächste. Sprengstoff, Unmengen davon. Als nächstes zog sie einen Laken von einer größeren Vorrichtung. Alaska zog scharf die Luft ein. Dieses Gerät war ihr mehr als bekannt.
Ein langsames Klatschen hallte durch den Raum. Das Blut gefror in den Adern des Mädchens.
"Du hättest nicht zurückkommen sollen."
"Du hättest nicht überleben sollen."
Schmunzelnd umkreiste der Mann Alaska. An seiner einen Hand fehlten zwei Finger, welcher durch Metallene ersetzt wurden. Verheilte Brandwunden und Narben zogen sich über seinen Körper, bis zu seinem Gesicht, auf welchem trotzdem ein schiefes Grinsen prangte.
"Ach komm, Kleine.", murmelte er, "My little Warrior."
Er blieb vor ihr stehen und strich ihren Arm entlang. "So stark und dennoch so schwach. Ich habe dich besser gelehrt. Kyle hat mir von eurem Treffen erzählt."
"Du nutzt ihn schamlos aus. Du weißt genau, wie er fühlt und machst es dir zum Vorteil." Langsam begann das Mädchen schwerer zu atmen, während sie so ruhig wie möglich Wasser aus dem Behälter bändigte. "Na na na.", beendete der Mann ihr Vorhaben und packte fest ihr Handgelenk. Mit der freien Hand zog sie ihr Schwert und schnitt den Arm ihres Gegenüber ein, sodass er sie los lies.
"Fass mich nicht an.", zischte Alaska. 'Das Schwert war wohl doch keine schlechte Idee.'
Er schmunzelte als Antwort. "Och, Kleine, seit wann denn so biestig? Eigentlich bin ich ja froh, dass du gekommen bist. Das erspart mir eine ganze Menge Arbeit."
Mit ihrer Waffe deutete das Mädchen auf ihn. "Du machst immer noch Experimente. Ich hätte damals sicher gehen sollen, dass du stirbst."
Der Mann grinste sie an. "Erinnerst du dich denn nicht mehr daran, als du noch bei mir warst? Du warst noch mitten im Training, deine Kräfte waren und sind nicht voll ausgereift, du könntest so viel stärker sein, Kleine. Erinnerst du dich denn nicht mehr an die brennenden Seelen? Wie sehr sie deine Macht fürchteten? Oder ist deine Seele dabei mitverbrannt?"
Dem Mädchen lief es eiskalt den Rücken hinunter, als er sie unsanft am Kinn packte und ihr Schwert mit Leichtigkeit zu Boden beförderte. "Ich habe dich dein früheres Leben vergessen lasse, aber doch nicht die schönen Zeiten mit mir, deinem Schöpfer. Ich könnte dich noch so vieles lehren. Die Menschen würden vor deiner Macht erzittern."
Alaska sammelte sich, bevor sie seine Hand rasch weg schlug und ihre Pistole zog. "Ich sagte fass mich nicht an!"
Der Mann grinste sie an, umrundete sie. "Früher warst du nicht so biestig. Du wirst jedoch wieder zur Besinnung kommen. Früher oder später, bist du wieder an meiner Seite, mein kleines Meisterwerk. Es war keine gute Idee sich mit S.H.I.E.L.D.'s Lieblingsbogenschützen anzufreunden. Damit hast du nur seinen Tod besiegelt, und du bist diejenige, die diesen Mord vollführen wird."
"Niemals!", knurrte Alaska, "Niemals, würde ich so etwas tun. Egal wie oft du mein Gedächtnis löscht oder wie viele Gehirnwäschen ich über mich ergehen lassen muss, ich werde niemand Unschuldigen mehr töten!"
Wieder einmal lachte ihr Gegenüber. "Unschuldig? Wer ist in dieser Welt schon unschuldig? Während Mörder und Vergewaltiger an der Spitze stehen oder als die größten Beschützer gelten, werden einfachen Dieben Strafen angehängt. Drogenhändler bekommen eine längere Gefängnisstrafe als von Religionen beschütze Kinderschänder. Sag mir, wen kann man in dieser Welt unschuldig nennen? Jeder hat schon Schmerzen zugefügt, egal welcher Art. Würdest du diese Mensch als unschuldig bezeichnen? Würdest du S.H.I.E.L.D. als unschuldig bezeichnen? Dein Bogenschütze hat auch ein paar Menschen auf dem Gewissen, Kleine, und zwar nicht nur Schuldige. Außerdem, ist das, was du machst so viel besser, als das was wir getan haben?"
"Ich töte nicht sinnlos oder aus Spaß!"
Aggressiv bändigte Alaska ihr Wasser zu einem Eisdolch und ging auf den Mann los. Doch dieser blockte ab, und stieß das Mädchen zurück. "Vergiss nie, wer dich lehrte."
Diese Aussage ignorierend, verflüssigte sie das Wasser wieder und lies es auf ihn zuschnellen. In der Luft formte sie scharfe Spitzen. Der Mann konnte vielen ausweichen, jedoch schnitten einige ihn, zwar nicht tief, jedoch brannte es unangenehm. Wütend sah der Mann zu dem Mädchen und schnappte sich ihr immer noch am Boden liegendes Schwert.
'Schlechte Idee! Ganz, ganz schlechte Idee!', dachte Alaska sich panisch, während sie Wasser aus umliegenden Rohren bändigte und gleichzeitig den Angriffen des Mannes auswich.
Als er sie erwischte schrie sie kurz auf, ein langer Schnitt zierte ihren Arm nun. Schnell wich das Mädchen ein paar Schritte zurück und lies Wasser auf den Mann zuschießen und dieses an seinem Zielort vereisen. Kurz stoppte er, lachte jedoch und ging wieder auf sie zu. Mit einer geschickten Bewegung schnappte er Alaska und hielt ihr eigenes Schwert gegen ihre Kehle.
"Vergiss nie, wer dich lehrte!", wiederholte Greene, "Du könntest mich so leicht besiegen. Du weißt wie. Was hindert dich daran? Dein Stolz? Die Erinnerungen? Oder dein kleiner Freund?"
Gerade als Alaska erneut seinen Schädel zertrümmern wollte, stürmten Einsatztruppen in das Gebäude. Clint sah hinunter zu der Frau, sah ihre Panik selbst durch die Maske. Das Mädchen erkannte S.H.I.E.L.D. sofort, entdeckte auch Hawkeye in der oberen Etage mit gespannten Bogen und Agent Romanoff nicht weit von ihr.
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Lil' Warrior [Marvel|Hawkeye] || 1 ||
Fanfiction"Machen Sie aus Menschen keine Helden, John. Helden existieren nicht. Und selbst wenn - dann wäre ich keiner von ihnen.", hatte schon der selbsternannte Soziopath und Meisterdetektiv Sherlock Holmes einst zu seinem treuen Begleiter gesagt. In Alaska...