Als Alaska zu Hause angekommen war, packte sie sofort ein paar Shirts, Hosen und Unterwäsche in einen Rucksack, tauschte den Anzug gegen normale Kleidung, warf diesen schnell in die Waschmaschine und hoffte, dass Stark ihr Zeit geben würde. Das Mädchen schloss sich mit ihrer Tasche im Bad ein, um Clints mögliches Reinplatzen zu verhindern und dachte nach. Was sollte Archer ihrem besten Freund sagen? Wie sollte sie ihm erklären, dass sie weg sein wird? Und noch viel wichtiger: Wie sollte sie ihn besiegen? Er war sicher nach ihrer letzten Begegnung um einiges stärker geworden. Wenigstens wusste das Mädchen jetzt warum Kyle Malvado nicht direkt auf sie losgegangen war. Alaska zog die Zettel die Tony ihr gegeben hatte aus ihrem Rucksack. Washington.
Die junge Frau ist anscheinend so lange einfach nur geschockt und in Gedanken dagesessen, dass die Waschmaschine fertig war und sie den Anzug in den Trockner geben musste. Wie wollte die Brünette überhaupt nach Washington kommen? Ohne Auto könnte das schwierig werden. Das hätte sie möglicherweise früher bedenken sollen. Bald würde ein S.H.I.E.L.D.-Trupp hier auftauchen.
Alaskas Handy klingelte. Ohne nachzudenken hob sie ab. "Archer."
"Würdest du lieber mit einem Auto oder einem Motorrad nach Washington fahren?", ertönte die Stimme eines nur allzu bekannten Millionäres am anderen Ende der Leitung.
'Shit', dachte das Mädchen, ließ sich jedoch nichts anmerken: "Wer sind Sie?"
"Komm schon Mockingjay. Mir kannst du nichts vorspielen.", lachte Stark, "Ich hab Legolas und co nichts gesagt, keine Sorge, aber wenn ich mir deine finanzielle Lage ansehe, habe ich das Bedürfnis dir zu helfen. Auto? Ich borge dir eins, aber wehe es hat danach nur einen Kratzer."
"Danke, Tony.", murmelte Alaska, erleichtert ein Problem weniger zu haben.
Iron Man grinste. "Nicht dafür. Ich hab mir den Kerl genauer angesehen. Also die Dokumente, die du auch hast. Den kann man nicht frei 'rumlaufen lassen. Dich schon. Auch wenn du ein paar Fehler gemacht hast. Körperverletzung, Raub, Mord, deine Akte ist gefüllt bis auf deinen Namen. Aber du wirkst dennoch vertrauenswürdiger als so mancher 'Held', der teilweise noch viel mehr Blut an den Händen hat."~
Alaska wurde, nach kurzem Schlafen, von einer auf- und zugeschlagenen Tür und darauffolgenden Gemurmel geweckt. Schnell nahm sie den Anzug aus dem Trockner und steckte ihn in den Rucksack. Diesen versteckte das Mädchen unter dem Kasten, bevor sie aufstand und das Badezimmer verließ. Clint riss sich währenddessen leise fluchend in seinem Zimmer seinen Ausrüstung vom Laib und zog ein Shirt und eine Jogginghose stattdessen an. Vorsichtig klopfte Archer an seiner Tür.
"Was?", rief dieser schlecht gelaunt, "Lass mich, Alaska. Ich hab grade keine Lust."
Dennoch kam das Mädchen in das Zimmer. Ihr Freund stand mit dem Rücken zu ihr, als Alaska ihre Arme wortlos um seinen Bauch schlang. "Was ist los? Soll ich Kekse machen?"
Schmunzelnd drehte der Agent sich um. "Nicht jedes Problem kann man mit Keksen lösen, du kleiner Fresssack."
"Aber man kann's versuchen!", grinste Alaska.
Clint musste auflachen. "Na gut."
Während die junge Frau den Teig knetete, sah Barton ihr lächelnd zu. Jedweder Zorn und Ärger in ihm war verschwunden und das nach einen kurzen Blick auf seine Freundin. Als die Kekse im Ofen waren, stellte das Mädchen sich vor den Agent.
"Also? Was ist passiert? Bevor ich gegangen bin, meintest du, dass wir feiern, wenn du wieder da bist. Wisst ihr noch nicht wer sie ist? Was hat Stark gesagt?", fragte Archer.
Clint seufzte tief. "Stark meinte, dass er-", der Mann stockte. Woher wusste seine Freundin, dass sie genau bei ihm waren? Er konnte sich nicht erinnern dessen Namen gesagt zu haben.
Erwartungsvoll sah Alaska ihn aus ihren großen, braunen Augen an und deutete ihm weiter zu sprechen. Kurz schüttelte Barton den Kopf. Clint versuchte diese Gedanke so gut wie möglich zu verdrängen. Immerhin ging es um Alaska, die Frau, bei der der Mann einen solchen Beschützerinstinkt verspürte.
Nach diesem Gedanken sprach er weiter, jedoch ohne das Mädchen anzusehen. "Stark meinte, dass ihre Sicherheitsvorkehrungen zu gut sind und dass er bei jedem Versuch ihr Signal zurückzuverfolgen irgendwo in einem anderen Land landet. In England, in Kanada, in Neuseeland, in Alaska und so weiter."
'Dieser Idiot.', fluchte Alaska in Gedanke, änderte ihre Mimik von außen hin jedoch nicht. "Also konnte er euch nicht helfen? Ist ja blöd."
Barton nickte. "Das heißt, dass diese Verrückte weiter auf freiem Fuß ist."
"Apropo anderes Land."
Fragend sah Clint das Mädchen an.
"Ich muss für eine Zeit ins Ausland.", schoss es aus Alaska hinaus.
Bartons Augen weiteten sich kurz. "Ganz langsam, Laski. Ein und aus atmen. Was genau ist los?"
Das Mädchen atmete kurz tief durch. "Nach Missouri. Zu alten Freunden.", log sie.
"Warum?"
Der Boden schien auf einmal unglaublich interessant. "Ich will nicht darüber reden.", murmelte die junge Frau.
"Alaska, i-ich...", er seufzte tief, "Wann?"
"Morgen."
"Morgen?", rief Clint erschrocken.
In diesem Moment klingelte der Wecker und zusammen nahmen sie die Kekse aus, nachdem sie zusammengeschreckt waren.
"Hab ich etwas falsch gemacht?" Verwundert blickte Alaska auf. "Naja,", druckste der Agent herum, "kurz nachdem du zu mir ziehst, willst du gehen. Ist das Zufall, oder liegt es an mir?"
Das Mädchen grinste kurz. Seine, wenn auch zeitweilige, Unsicherheit war ungewohnt und süß. "Clint, ich verspreche dir, dass es nicht an dir liegt, es ist nur- ich hab eben Angst, ok?"
Barton nickte. "Du weißt, dass ich immer für dich da bin, oder? Ich würde nie zulassen, dass dir etwas passiert, Laski.", murmelte er, während er sich ein wenig zu seiner Freundin hinunter beugte. Leicht lächelnd nahm Archer seine Hände in ihre und sah zu ihm hinauf. Sanft küsste der Mann sie auf die Stirn. "Wann kommst du wieder?"
"Ich weiß es nicht.", seufzte die junge Frau, "Aber bald. Ich verspreche es. Ohne dich Idioten halte ich es doch sowieso nicht so lange aus. Wehe du überarbeitest dich, während ich weg bin."~
"Da drauf zielen!"
"Da drauf?"
Der Mann nickte, woraufhin das Mädchen schoss. Jedoch daneben.
"Ich hab verfehlt.", murmelte sie enttäuscht über ihren ersten Versuch.
Der Mann nickte. "Noch einmal."
Das Mädchen versuchte es erneut, verfehlte erneut.
"Noch einmal!", meinte der Mann nun energischer.
Und wieder versuchte sie es. Und wieder versagte sie.
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Lil' Warrior [Marvel|Hawkeye] || 1 ||
Fanfiction"Machen Sie aus Menschen keine Helden, John. Helden existieren nicht. Und selbst wenn - dann wäre ich keiner von ihnen.", hatte schon der selbsternannte Soziopath und Meisterdetektiv Sherlock Holmes einst zu seinem treuen Begleiter gesagt. In Alaska...