Kapitel 3

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Als der Agent am nächsten Tag aufwachte, lag das Mädchen noch schlafend neben ihm. Sanft strich er ein paar Haare aus ihrer Stirn und küsste diese anschließend.
Er betrachtete ihr Gesicht genau, weil er nicht wusste, wie lange er die Chance dazu noch hatte.

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"Agent Barton, schön dass Sie wieder da sind. Setzten Sie sich doch!", ertönte es, als Clint, immer noch lächelnd, den Versammlungsraum der S.H.I.E.L.D. Basis betrat.
Der Director betrachtete ihn genau, als er sich auf einen Sessel an dem großen Tisch niederließ, an dem schon Agent Coulsen, Romanoff und einige für Hawkeye Unbekannte saßen. Dann wandte er sich ab und begann zu sprechen: "Nach langem Überlegen, habe ich beschlossen einige Massnahmen, bezüglich unserer kleinen Revolutionärin einzuleiten. Wie ihr wisst habe ich anfangs ein bis zwei noch auszubildende Agenten geschickt, um sie mit zu nehmen, danach gute Agents und danach meine Besten, und immer noch läuft sie frei herum. Wie kann das möglich sein? Deswegen wird ihre Gefahrenstufe auf rot erhöht. Ich will, dass wir wissen wer sie ist und, dass sie sich hier in meiner Basis befindet, sodass ich sie verhören kann. Ich will, dass sie unschädlich gemacht wird. Verstanden?"
"Ja, Sir, aber wie lautet ihr Plan?", meldete sich ein junger S.H.I.E.L.D. Mitarbeiter zu Wort.

Währenddessen bediente Alaska die Kunden mit freundlichem Lächeln, was ihr Chef mit einem zufriedenen Grinsen kommentierte.

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Entspannt, "Little Bird" von Ed Sheeran summend lief die Kellnerin Stunden später nach der Arbeit nach Hause. Nach langer Zeit fühlte sie sich vollkommen frei und glücklich.
Als Alaska sich ohne sich um zu sehen auf ihre Couch warf, bemerkte sie erst, dass etwas nicht stimmen konnte. Ein Geräusch schallte leise durch ihre kleine Wohnung. Dieses Geräusch einer zu Ende gespielten Vinylplatte, die niemand von dem Plattenspieler genommen hatte. Ein wenig verwirrt, aber vor allem misstrauisch stand Archer auf und bemerkte, dass tatsächlich eine Platte abgespielt worden war. Als sie näher schritt, sah das Mädchen auch die Hülle von dieser. Das Album "Endgame" von Rise Against. Jedoch konnte Alaska sich beim besten Willen nicht erinnern diese aufgelegt und vor allem, nicht mehr an ihren Platz gelegt zu haben. Sie war keineswegs ordentlich, doch wenn es um ihre Sammlung ging, hatte alles seinen Platz.
Leise schnappte sie sich eine halbleere Cola-Flasche die neben dem Sofa lag, öffnete diese und schlich durch ihre Wohnung. Zuerst in die Küche, dann in ihr Zimmer, schlussendlich auch ins Badezimmer. Aber sie fand nichts, obwohl Alaska ganz genau wusste, dass jemand hier gewesen sein musste. Als sie, nun etwas entspannter, wieder in ihre Wohnzimmer ging, fand sie einen Zettel, neben dem Plattenspieler. War er vorher auch schon dort? Hatte das Mädchen ihn übersehen?
Als Archer den Zettel entfaltete standen vier simple Wörter darauf. Ein Satz, der sich in Alaskas Gedächtnis brannte. Das war unmöglich.

"Hast du mich vermisst?"

Stundenlang dachte das Mädchen darüber nach. Er war zurück. Das konnte nicht sein. Er war tot. Sicher nur seine Handlanger, die Alaska mit links fertig machte. Endgame. Wieso genau diese Patte?
Kurzerhand schnappte sie sich ihren Laptop. Lange suchte sie vergeblich. Irgendwo mussten doch Informationen stehen. Doch Alaska wusste genau, wenn das Internet nicht helfen konnte, dann eben S.H.I.E.L.D. Akten. Sofort begann das Mädchen zu hacken. Ganze zwei Stunden brauchte sie, bis sie drinnen war und sich alles Wichtige zusammengesucht und raus geschrieben hatte.
Als die junge Frau das nächste Mal auf die Uhr sah, war es bereits nach zehn. Sie beschloss, dass es nichts bringen würde sich weiter den Kopf zu zerbrechen und dass sie sich lieber ablenken sollte. Also schnappte Archer sich kurzerhand ihren Anzug um sich umzuziehen.

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"Hallo, meine Kleine.", sprach der Mann das kleine Mädchen mit den langen braunen Zotteln, welche ihr halbes Gesicht verdeckten, an.
Verängstigt rutschte dieses noch näher an die Wand, des engen, dunklen, dreckigen Raumes. "Nanana.", meinte der Mann daraufhin, "Du brauchst keine Angst haben."
Mit einem leichten Lächeln streckte er eine Hand nach der 11-Jährigen aus. Misstrauisch und zögernd nahm sie diese an, woraufhin der Erwachsene das Mädchen hochzog und an der Hand mitnahm in einen anderen Raum, indem ein merkwürdiges, großes Gerät stand. "Darf ich wieder zu meinem Papi?", fragte die Kleine den Tränen nahe.
"Gleich.", war die Antwort darauf.
Was für eine grässliche Lüge.

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"Sei leise! Willst du dass die uns schnappen?"
"Wer sagt, dass du der Boss bist?"
"Ich. Und jetzt mach schon!"

Schmunzelnd saß Alaska auf einem Dach gegenüber von einer Bank und sah zwei minderbegabten Verbrechern zu, wie sie dort einbrechen wollten. Als die Beiden jedoch eine Waffe hervor zogen, verging dem Mädchen das Lachen. 'Die könnten jemanden verletzten.', dachte die junge Frau sich, doch als sie die Tollpatsche nochmal genauer ansah, hängte sie noch dran: 'Am Ehesten wohl sich selbst. Langweiler.'
Elegant sprang sie vom dem Haus und landete ein paar Meter hinter den Männern. Diese schreckten sofort ein wenig zusammen und drehten sich vorsichtig um.
"Nur ein kleines Mädchen!", lachte der Eine.
Dem Anderen sah man jedoch seine Angst auch durch die Sturmhaube an. "Ü-Über die hab ich in der Zeitung gelesen! Die ist brandgefährlich! Hauen wir lieber ab!"
"Mach dir nicht in die Hosen! Wir sind zu zweit! Die ganz alleine!"
Alaska musste automatisch grinsen. Das fing an Spaß zu machen. "Oh mein Gott, es tut mir ja so Leid, dass ich euch unterbrochen habe! Bitte tut mir nicht weh, ihr großen, starken Männer!", die junge Frau versuchte so ehrlich wie möglich zu klingen, dennoch hörte man den Sarkasmus viel zu gut raus.
Der Mutigere, wohl eher 'Dumme', wie Alaska sich dachte, sprach: "Na siehste! Nur ein kleines Mädchen. Was will die schon-"
Doch sein Freund unterbrach ihn: "Sie mal da oben! Sie hat Verstärkung."
Tatsächlich stand auf dem Gebäude, auf welchem Alaska bis vor ein paar Minuten noch gestanden hatte, nun ein Mann. Er nahm eine Schusswaffe und feuerte zwei mal direkt vor die Füße der beiden Möchtegern-Einbrecher, welche flüchteten.
"Hey!", regte sich das Mädchen auf, "Die wollte ich noch fertig machen!"
Wortlos sprang er, genau wie Archer zuvor von dem Gebäude und landete perfekt vor dieser. Sofort fielen ihr seine dunkelbraunen, fast schwarzen, Augen auf. Als er lächelte, zeigte sich eine Reihe von strahlend weißer Zähne.

"Hallo, mein little Warrior!", begann er, "Lange nicht mehr gesehen."

Lil' Warrior [Marvel|Hawkeye] || 1 ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt