In der Nähe von Colonels Versteck baumelte Alaska in ihrem Anzug kopfüber von einem Baum herunter. "Wann geht es endlich los?", rief sie einem Agenten, welcher auf die 22-Jährige aufpassen sollte, zu.
Dieser antwortete etwas genervt: "Greene und sein Freund streiten sich gerade. Wir müssen auf das Kommando warten und die anderen sind noch drin, nur du warst zu ungeduldig. Komm von dem Baum runter, bevor du fällst! Ich glaube nicht, dass du dich von einem Genickbruch erholen kannst."
Verwirrt rollte die Brünette sich ab und landete auf den Füßen am Boden. "Worüber streiten sie sich?"
Doch der Mann zuckte nur mit den Schultern. "Kümmer dich nicht darum. Hast du alle Waffen, die du brauchst?"
Schnell checkte Archer, drei Dolche, zwei Pistolen, ein Schwert, ein wenig Gift. "Alles da denke ich." Dann zog sie ihre Maske an.Währenddessen flog Iron Man vor dem Jet, in welchem Black Widow und Hawkeye saßen, in Richtung Archer. "Sollte ich euch vorwarnen, dass sie ihre Feuerkräfte einsetzt?", fragte Tony über Funk, kurz bevor sie an ihrem Ziel ankamen.
"Wäre eine gute Idee gewesen, das früher zu sagen, Stark.", murmelte Clint bloß als Antwort, bevor er seinen Bogen in die Hand nahm, den Köcher auf den Rücken schnallte und sich bereit machte auszusteigen.
"Sir, ich ermittle nur zwei Menschen in diesem Umfeld, eine von Beiden ist das Mädchen."
"Das ist gut.", meinte der Mann.
"Aber neben diesen ist eine Lagerhalle, darunter scheint eine Art unterirdischer Bunker zu sein. Ich kann nicht genau sagen, wie viele Feinde sich dort befinden."
"Das ist schlecht."
Natasha meldete sich zu Wort: "Vermutlich ihr Versteck."
"Stark, sollten wir nicht auf Verstärkung oder bis sie von dort weggehen warten?", kommentierte Agent Barton, als der Wissenschaftler einfach weiter auf das Mädchen zu flog.
Doch der Iron Man grinste nur und meinte: "Wir fliegen hin, schnappen sie und hauen ab."
"Das ist purer Selbstmord, aber", Clint seufzte, "Na gut. Was haben wir schon zu verlieren? Natasha, sag S.H.I.E.L.D. Bescheid, dass sie uns ein paar Truppen nachschicken sollen. Stark, wir gehen runter."
Als sie tief genug waren, öffnete Black Widow die hintere Klappe des Jets. Tony flog zu dieser. "Mitfluggelegenheit gefällig, Legolas?"
Grinsend spannte Hawkeye seinen Bogen, schoss einen Pfeil mit Enterhaken und Seil und seilte sich mit Hilfe von diesem auf den Boden ab. Iron Man landete neben ihm, direkt vor Alaska und dem Mann.
"Du schon wieder!", keifte das Mädchen, "Wie konntest du mich wieder finden?"
Dann betrachtete sie den Agent genauer. Kein Zweifel, er war es, dessen Bild ihr immer wieder in den Kopf sprang.
"Geheime Tricks von reichen Supergenies, Mockingjay.", lächelte Stark, richtete seinen Repulsor auf Greenes's Mitarbeiter, schoss diesen weg und meinte dann an die Brünette gewandt: "Kommst du?"
"Ich habe dich schon einmal besiegt. Mein einziger Fehler war, dich nicht direkt zu töten.", kurz fühlte es sich für Alaska wie ein Déjà-vu, ihr kamen Bilder in den Kopf, in denen sie Colonel Greene anschrie, jedoch konnte sie sich an nichts ähnliches erinnern, sie schüttelte den Gedanken schnell wieder ab und entzündete ihre Hände, "Zeig was du kannst, Blechdose."
Währenddessen rappelte sich der Mann, mit dem das Mädchen draußen gestanden war, auf, schlich unbemerkt in Richtung des Bunkers und schlüpfte schnell in diesen. Hawkeye schnappte sich einen Pfeil aus seinem Köcher, spannte seinen Bogen und richtete ihn auf die vermummte Gestalt. Doch diese reagierte schnell und zielte mit ihrem Feuer auf ihn.
"Das würde dir nichts nützen.", meinte sie, "Er würde verbrennen, bevor er bei mir ankommt. Verschwende ihn und dein eigenes Leben nicht."
Der Bogenschütze grinste kurz und schoss trotz Warnung den Pfeil ab. Wie Archer es vorhergesagt hatte, verbrannte sie das Geschoss bevor es sie auch nur ansatzweise verletzen konnte. Doch diesen Moment nütze Tony um sie mit seinem Repulsor wegzuschießen, bevor sie auf Clint losgehen konnte.
Einige Meter flog das Mädchen nach hinten und landete mit einem kurzen Aufschrei auf dem Boden. Wütend, aber mit einem leicht schmerzverzerrten Gesichtsausdruck, stand sie wieder auf, entflammte ihre Hände erneut, während sie auf die Beiden zu ging. Das Grinsen, welches gerade noch auf Bartons Gesicht prankte, verflog nun. Wieder schnappte er sich schnell einen Pfeil, steckte einen anderen Ansatz auf diesen und spannte seinen Bogen noch einmal.
"Wie oft noch?", rief Alaska, der Pfeil landete vor ihren Füßen, "Das bringt ni-"
In diesem Moment explodierte das Geschoss und Archer wurde erneut nach hinten geschleudert.
"Das hätte ich mir denken können.", murmelte sie vor sich hin, "Arschloch."
Dank Jarvis verstand Stark ihr Gemurmel und meinte zu Hawkeye: "Ich glaube, sie erinnert sich ein wenig und unterbewusst an eure Kämpfe. Ich hab es doch gesagt! Du musst einfach ein paar Pfeile auf sie schießen."~
Als die 19-Jährige von einer weiteren Mission wieder in das Hauptquartier zurückkehrte, hielt eine Frau sie auf. Alaska kannte sie. Sie hieß Maria Reys und trainierte öfter mit ihr, manchmal war sie auch auf Missionen dabei. Normalerweise hatte sie immer ein sarkastisches Grinsen auf den Lippen, doch in in diesem Moment war sie todernst.
"Kleine? Wir müssen reden."
Das Mädchen erkannte den Ernst der Lage und nickte stumm. Zusammen gingen sie ein wenig weiter weg von Greenes Agents, die bei dem heutigen Auftragsmord mitgeholfen hatten, als sie an einem ruhigeren Teil des Bunkers angekommen waren, begann Reys wieder zu reden: "Du hast mich ja gebeten wegen Alexis Nachforschungen anzustellen, wohin sie nach ihrem plötzlichen Verschwinden gegangen ist."
Kurz pausierte die Blonde. Archer nickte und bedeutete ihr weiter zu sprechen.
"Es tut mir Leid, Alaska, aber sie ist nicht gegangen."
Verwirrt zog das Mädchen ihre Augenbrauen zusammen. "Wie soll das gehen? Sie ist nicht mehr hier, also muss sie wohl gegangen sein, wie sie es wollte. Auch wenn sie auf mich warten wollte."
Maria presste ihre Lippen zusammen bevor sie weiter sprach: "Ich hab in den Akten nachgeschaut. Sie ist nicht gegangen. Greene hat sie verschwinden lassen. Du weißt was das bedeutet."
Ihre großen, brauen Augen wurden mit einem Mal noch größer. "N-Nein. Das kann nicht s-sein! Wieso so-sollte e-er mir so-so-so etwas schreckliches antun?", murmelte sie stotternd vor sich hin.
"Es tut mir Leid, aber das ist das, was die Akten dazu sagen.", meinte die Frau und legte dem Mädchen eine Hand auf ihre Schulter, "Es ist über ein Jahr her, Alaska. Vielleicht ist das ja ein Zeichen, dass du das ganze in Ruhe lassen solltest."
Immer noch schockiert und blass nickte sie bloß, unfähig noch ein Wort herausbringen zu können.
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Lil' Warrior [Marvel|Hawkeye] || 1 ||
Fanfiction"Machen Sie aus Menschen keine Helden, John. Helden existieren nicht. Und selbst wenn - dann wäre ich keiner von ihnen.", hatte schon der selbsternannte Soziopath und Meisterdetektiv Sherlock Holmes einst zu seinem treuen Begleiter gesagt. In Alaska...