Kapitel 43

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LOUIS | | "Er hat was?!"
Der geschockte Blick meiner Mutter blieb uns nicht erspart. Das klirren, als sie die Gabel auf ihren Teller fallen ließ, brachte mich zum zusammen zucken.

"J-Ja, als Harry gestern gekommen ist...Mark dachte, a-also, dass Harry mein Freund ist-" "Und weil er homophob ist und nicht wusste, dass du schwul bist...hat er...", setzte sie meinen Satz fort. Nickend starte ich nur auf mein Essen. Eine sehr bedrückende Stille erfüllte den Raum.

"Oh Gott Louis", hauchte sie in einem entsetzten, sowie geschocktem Ton.
"Ist schon in Ordnung.", wollte ich Sie beruhigen. "Nichts ist in Ordnung! Er hat dich geschlagen! Dich, meinen Sohn." In ihren Augen glitzerten Tränen, die sicheren Weg nach unten erkämpften, jedoch versuchte sie sie weg zu blinzeln, was ihr auch gelang.

"Wenn er wieder da ist, kann er seine Sachen packen und verschwinden. Niemand, wirklich niemand schlägt mein Baby.", sagte sie wütend.
Außer Harry, dachte ich mir.

Unter dem Tisch griff Harry nach meiner Hand, drückte sie aufmunternd und schenkte mir ein sanftes Lächeln, was ich erwiderte. "Louis, ich bin froh, dass du mir das erzählt hast.", lächelte sie mich mit Stolz in den Augen an.

"Bedank dich bei Harry. Er hat mich dazu gebracht.", sagte ich nur schmunzelnd. Sie bedankte sich daraufhin aufrichtig bei Harry.

Wenig später, nachdem wir aufgegessen hatten, räumten wir unsere leeren Teller in die Spülmaschine. "Wir gehen nach oben.", rief ich, wurde jedoch von meiner Mutter aufgehalten, die mich in ihre Arme zog. "Ich habe dich lieb.", nuschelte sie, was ich erwiderte.

-*-

Die nächsten Tage passierte nicht viel. Zwischen Niall und mir war wieder alles normal. Wir trafen uns nachmittags nach der Schule zum Lernen, was so gut wie jedes Mal damit endete, dass wir gelangweilt auf dem Bett saßen, uns unterhielten oder Filme schauten.

In den folgenden Schultagen besprachen wir, wie es mit der Klassenfahrt laufen würde. Es würde nach Paris gehen, was wir schon Wochen zuvor wussten. Dass Harry und Kendall als Aufpasser mitkommen würden war uns zwar auch schon bekannt, aber erst jetzt realisierte ich, dass er wirklich mitkommen würde, weshalb ich mich wenigstens ein bisschen auf die Klassenfahrt freute. Zwar hatten wir noch immer nicht über das Thema Edward geredet, aber ich wusste auch nicht was ich mir als Antwort erhoffte. Ich würde ihn einfach darauf ansprechen, wenn es sich ergab.

Über Mark hatte ich nicht mehr wirklich viel nachgedacht. Meine Mutter meinte, dass er dabei war sich eine neue Wohnung zu suchen. Ich war ihm nur wenige Male über den Weg gelaufen, da er so gut wie immer arbeiten war, aber auch dann ignorierte ich ihn.

So kam es, dass ich mehrere Tage später mit Niall neben mir in einem Flugzeug auf dem Weg nach Paris saß. Der Blonde Ire neben mir schlief schon seit gefühlten Stunden. Zum Glück hatte ich keine Flugangst, denn das hätte mir echt zum Problem werden können. Schon als aus dem Lautsprecher des Flugzeuges die üblichen Dinge wie Warnungen, Sicherheitsregeln und ähnliches ertönten schaltete ich komplett ab, steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und schloss meine Augen, um etwas zu entspannen. Irgendwann war ich so müde, dass ich kurz vor dem Einschlafen war, jedoch rüttelte jemand an meiner Schulter. Als ich meine Augen grummelnd öffnete, blickte ich in das mürrische Gesicht Nialls.

"Was ist?", fragte ich leicht verschlafen und rieb mir die Augen.
"Ich habe Hunger.", sagte er nur und sah mich mit großen Augen an. Ein genervtes Seufzen konnte ich mir nicht unterdrücken. Immer, wirklich immer hatte er hunger.

"Dann hol dir was.", antwortete ich nur und drehte mich von ihm weg, um zu versuchen weiter zu schlafen.

"Mir wurde aber gerade schon etwas gebracht. Die denken doch sonst noch, dass ich verfressen bin.", schmollt er. "Niall...das bist du ja auch. Hättest du nicht so einen guten Stoffwechsel, dann würde man dich wahrscheinlich nicht von einem Blauwal unterscheiden können.", scherzte ich, grinste dabei etwas.

Entsetzt keuchte er und schlug mir feste mit der flachen Hand auf meinen Oberschenkel. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf, als ein stechender Schmerz mein Oberschenkel durchzuckte.

"Du blödmann, das tat weh.", murmelte ich und rieb mir dabei den Oberschenkel. "Mir auch. Hier drinne." Er deutete auf sein Herz, machte einen gespielt beleidigten Gesichtsausdruck und wusch sich die nicht vorhandene Träne von der Wange. "Oh nein, du brauchst doch nicht traurig sein.", lachte ich und tätschelte seine Wange, drückte ihm dann einen Kuss auf eben diese.

"Verzeihst du mir?", fragte ich gespielt dramatisch, klimperte übertrieben mit meinen Wimpern und strich gespielt sanft seinen Arm entlang.

"Natürlich.", fing Niall dann an zu lachen.

Im selben Moment blinkte mein Handy und deutete mir damit, eine Nachricht empfangen zu haben.

Attention [Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt