Kapitel 41

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LOUIS | | "Eine Stunde! Eine scheiß Stunde habe ich in diesem beschießenen Auto gewartet!", brüllte mich Harry schon fast an, als ich mich in eben erwähntes Auto setzte. Seine Finger umschlossen das Lenkrad so feste, dass seine Fingerknochen weiß hervorstachen.

"Selber schuld. Du hättest uns ja Gesellschaft leisten können.", gab ich nur gelassen zurück. Wütend ballte er daraufhin seine Hände zu Fäusten und schlug mit einer gegen das Lenkrad.

Erschrocken zuckte ich, aufgrund des Hupens zusammen. "Rede noch einmal so mit mir und dann kannst du dich darauf verlassen das es nicht gut für dich enden wird.", drohte Harry mir in einem gefährlichen Ton.

"Tut mir leid, Daddy.", murmelte ich.
Der Lockenkopf seufzte nur und blickte dann in meine Richtung.
"Worüber habt ihr denn geredet?", fragte er in einem nun sanfteren Ton, woraufhin ich mich direkt etwas wohler fühlte.

Während Harry das Auto startete  erzählte ich ihm von unserem Gespräch und beteuerte ihm, dass er sich  keine Gedanken um Niall machen musste, dass er nicht auf mich stand und ich vor hatte ihm jemand andern zu suchen. Kritisch nahm er es zu Kenntnis und widmete sich wieder dem Straßenverkehr zu.

"Wo fahren wir hin?", fragte ich dann neugierig. "Ich fahre dich nach Hause.", sagte Harry ohne seinen Blick von der Straße zu nehmen. Bei diesen Worten spannte sich mein kompletter Körper an. Ich wollte überall hin nur nicht nach Hause, zu Mark.

"W-Was? Ich will nicht nach Hause." Bittend sah ich ihn von der Seite an, beoachtete sein Profil und wartete seine Reaktion ab. "Ich wollte sowieso mit reinkommen. Weiß deine Mum eigentlich, dass du Schwul bist?", fragte Harry nur. Nickend wandte ich meinen Blick von ihm ab und sah hinaus, auf die Häuser, die uns vorbei zogen.

"Wenn dein Dad-"

"Er ist nicht mein Dad. Er ist nur der Freund von meiner Mum."

"Du magst ihn nicht, stimmt's?", fragte Harry schmunzelnd. "Nicht wirklich. Ich meine er hat mich geschlagen." Bitterlich lachte ich, als ich mich an den Moment zurück erinnerte. Wie konnte man jemanden wegen seiner Sexualität schlagen? Und dann auch noch seinen Stiefsohn. Ich verstand es nicht.

"Wenn deine Mum da ist, dann sagst du ihr was  passiert ist, verstanden?"

Nachdenklich biss ich auf meiner Unterlippe herum, dachte darüber nach was es für folgen hätte, wenn ich es ihr erzählen würde. Würde sie sich von ihm trennen? Ich schob diese Gedanken für's erste beiseite und schenkte meine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz Harry, der mich abwartend ansah und auf eine Antwort meinerseits wartete. "Von mir aus."

"Wir sind da.", teilte er mir wenige Sekunden später mit. Gemeinsam stiegen wir aus und gingen auf mein Haus zu. Mit jedem Schritt, dem wir dem Haus näher kamen, wurde ich nervöser, was auch Harry zu bemerken schien, denn er legte sanft seinen Arm um meine Hüfte und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, was mich etwas beruhigte.

Ich atmete noch einmal tief ein und aus, steckte dann den Schlüssel in das Schlüsselloch und öffnete die Tür.
Leise schlichen wir hinein, ohne einen Ton von uns zu geben.

"Louis?", hörte ich plötzlich die aufgebrachte Stimme meiner Mutter, die sogleich aus der Küche gestürmt kam und sich mir um den Hals warf.

"Mum-"

"Wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!"

Ich drückte sie fest an mich und strich ihr beruhigend über den Rücken.
"Ich war bei Harry.", antwortete ich ihr und deutete auf den Lockenkopf neben mir, nachdem ich sie sanft von mir drückte.

Lächelnd musterte sie Harry, streckte ihre Hand aus und begrüßte ihn mit einem "Hallo Harry. Ich bin Johannah, aber du kannst mich gerne Jay nennen." Lächelnd nahm er ihre Hand und schüttelte sie kurz.

"Ich habe gerade angefangen etwas  zu kochen. Wenn ihr wollt könnt ihr erstmal ins Zimmer gehen, ich hole euch wenn es fertig und dann reden wir darüber was 'Das-Haus-verlassen-ohne-bescheid-zu-sagen' betrifft.", mit diesen Worten verschwand sie wieder in der Küche.

Überrumpelt von ihrer indirekten Einladung an Harry zum essen zu bleiben, sah ich zu ihm, er jedoch lächelte nur.

"Sie ist...nett."

Leicht lachend gingen wir die Treppe hinauf in mein Zimmer. Es wäre aber wohl doch besser gewesen, hätten wir meiner Mum in der Küche geholfen, denn als ich nicht hinsah vergriff sich Harry an meinem Kleiderschrank und kramte in diesem herum, bis er aus einer der hintersten Ecken etwas herausholte was mich zum erröten brachte. Als ich genau hinsah was er da in seinen Händen hielt, wünschte ich mir nur noch eins, undzwar im Erdboden zu versinken.

Attention [Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt