Attention [Larry Stylinson]

Kapitel 8

LOUIS | | Nervös knetete ich meine Hände. Sollte ich? Sollte ich nicht? Das Bild war geschossen. Ich musste es nur noch absenden. Aber genau davor hatte ich angst. Was wäre wenn er es weiter schicken oder mich wegen meinem Körper auslachen würde? Andererseits meinte er ja, dass ich ihm vertrauen sollte also würde er so etwas wohl kaum machen. Wenn du nur wüsstest.

Mein Daumen schwebte über der senden Taste. Ich musste ihn nur noch wenige Millimeter bewegen und schon würde das Bild abgesendet werden.

Auf dem Bild war ich zu sehen wie ich auf meinem Bett saß mit Panties, Overknees, einem sehr kurzem Rock und Croptop. Mein linkes Bein war nach oben angewinkelt, so dass sich der pastell pinke Rock anhob und man meine ebenso pinke Pantie darunter sehen konnte. Die weiß-rosa Overknees mit Schleifchen konnte man ebenfalls perfekt sehen. Das rechte Bein war auch angewinkelt jedoch zu Seite gelegt. Mein linker Arm war um mein linkes Knie geschlungen, worauf das Croptop etwas weiter nach oben rutschte. Man hatte eine gute Aussicht auf meinem Bauch. Dieser war nicht dick aber auch nicht muskulös, einfach normal flach. Mein Gesicht war in der Innenseite meines Ellenbogen versteckt, sodass man nur noch meine Augen und einen kleinen Teil meiner Nase sehen konnte. Meine Haare hingen mir wirr auf der Stirn herum und ich versuchte so unschuldig wie nur irgend möglich auszuschauen, was mir auch relativ gut gelang.

Eigentlich war das Bild schon ziemlich gut. Mit meiner freien Hand raufte ich mir einmal die Haare ehe ich einfach auf Senden drückte und so schnell es ging mein Handy auf die andere Seite meines Bettes warf.

Ich saß auf der Kante meines Bettes, die Ellenbogen auf meine Knie abgestützt und das Gesicht in meine Hände vergraben. Viel zu oft hatte ich einfach Selbstzweifel. Ich fühlte mich in diesem Moment einfach wie eine kleine dreckige Schlampe.

Manchmal wünschte ich mir so zu sein wie Niall. Er war selbstbewusst, liebevoll, hilfsbereit und ließ sich von nichts von niemandem unterkriegen. Plötzlich überkam mich wieder diese Zweifel. Warum habe ich das getan?

Er wird mich doch auslachen auch wenn er was anderes gesagt hatte. Warum war ich so naiv? Das machte mich einfach so wütend, dass ich einfach meine Kissen und alles was ich ergriff gegen die Wand schleuderte. Unter anderem auch mein Handy. Mit einem relativ lautem Knall landete es auf dem Boden. Shit.

Vorsichtig ging ich auf die Stelle zu, an der mein Handy mit dem Display auf dem Boden lag. Wenn das kaputt war, dann würde meine Mutter mich umbringen.

Langsam hob ich es auf und staunte. Kein einziger Kratzer. Panzerglas war wohl doch ganz effektiv. Ohne dass ich darüber nachdachte drücke ich auf den Home-Button und erschrak, als ich sah, dass Psycho, wie ich in eingespeichert hatte, was ich auch mal ändern musste, geantwortet hatte.

Seufzend ging ich zu meinem Kleiderschrank und suchte mir eine schwarze Skinny Jeans mit Löchern und ein weißes T-Shirt mit rosaner Aufschrift an. Ich fühlte mich zwar pudelwohl in meinem vorherigem Outfit, aber das Risiko war zu groß, dass meine Mutter ins Zimmer kam und mich in diesen Sachen sah.

Sie wusste zwar dass ich schwul war, aber von meinen Vorlieben ahnte sie nichts, was auch gut so war.