Attention [Larry Stylinson]

Kapitel 37

LOUIS | | Als ich mich aus Harrys Griff los riss rannte ich Niall, welchem Tränen in den Augen standen, hinterher. Hektisch sah ich mich nach meinem blauäugigen Freund um, der irgendwo zwischen den vielen Leuten im Schulflur unter ging. Ich hoffte einfach nur, dass nicht schlimmes bei ihm passiert war.

Am Ende des Ganges sah ich ihn, wie er gerade die leere Treppe hinauf gehen wollte. Schnell lief ich auf in ihn zu, griff nach seinem Handgelenk und drehte ihn ruckartig um. Erschrocken weiteten sich seine leicht geröteten Augen. "L-Louis?" Seine Stimme zitterte leicht. "Niall, was ist los?", fragte ich ruhig.

Ich wusste nicht was mit ihm los war, geschweige denn wieso er weinte oder sich so merkwürdig verhielt. Aber das würde ich füher oder später noch heraus finden. Er schüttelte immer wieder leicht seinen Kopf, murmelte unverständliche Worte und wollte sich von mir losreißen. "Niall jetzt beruhig dich doch mal.", sagte ich sanft.

Plötzlich warf er sich in meine Arme und fing an leise in meine Schulter zu weinen. Ich schloss meine Arme fest um ihn und drückte ihn so fest ich konnte an mich. Seine Finger krallten sich in mein Oberteil, als wäre er kurz vor dem ertrinken.

"Shh..." Ich wusste, dass ein Alles wird gut das letzte wäre was er hören wollte. Das wusste ich von mir selber nur zu gut. Leicht drückte ich ihn nach hinten, sodass er sich von selber auf einer der Stufen setzte, was ich ihm gleich tat. Immer noch Arm in Arm saßen wir dort. In mir stellten sich schon die wildesten Theorien auf, was hätte passiert sein könne.

Langsam löste ich mich von ihm und sah ihm in das, von Tränen überströmte Gesicht. Seine Augen, die sonst so schön glänzten, schienen ihren glanz komplett verloren zu haben.

"Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst oder?", fragte ich ihn.
Er senkte seinen Blick und nickte, woraufhin ich verzweifelt seufzte.
Sanft legte ich meine Hand auf seine Wange, drehte sein Gesicht zu mir und ließ meine Hand wieder sinken. "Bitte sag mir was los ist.", bat ich ihn verzweifelt.

Deutlich erkannte ich, dass seine Augen pure Verzweiflung ausstrahlen. Seine Körperhaltung verriet, dass er am liebst woander wäre, aber nicht hier.

"Ich- Ich glaub-" Seine Hände zitterten wie verrückt und, wenn ich mich nicht irrte hörte ich sogar seinen Herz schlagen. Aber das war wahrscheinlich nur Einbildung.

Als ich nach seinen Händen greifen wollte, sprang er fluchtagrig auf. "Ich kann das nicht.", murmelte er und rannte zur gläsernen Tür, aus der die Schüler kamen, die sich auf dem Pausenhof befanden, da es zum Pausenende geklingelt hatte.

"Niall jetzt warte doch.", rif ich, rannte ihm hinterher und packte ihn am Oberarm. Er drehte sich um und schlug wütend meine Hand weg. In Sekunden schnelle wandelte sich sein trauriges Gesicht in eins das nur so vor Zorn glühte.

"Du willst also wissen was mit mir los ist, ja? Soll ich es dir zeigen?", schrie er mich schon fast an. Ohne auch nur meine Antwort abzuwarten drückte er mich mit den Schultern an die Wand und presste seine Lippen auf meine.

Sofort erstarrte ich und meine Augen weiteten sich. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Hätte ich erwiedern wollen, blieb mir jedoch die Chance dazu nicht, denn plötzlich wurde er von mir los gerissen. Dieser jemand, der ihn von mir los riss, war niemand anderer als Harry, dessen Faust auch sogleich in Niall Gesicht landete.

Niall stöhnte schmerzerfüllt auf und landete durch den Schwung, den der Schlag mit sich brachte, auf dem Boden.

"Oh mein Gott! Bist du verrückt geworden?", rief ich. Hysterisch versuchte ich Harry von Niall weg zu bekommen, schaffte es jedoch nicht, doch dann kam mir ein braunhaariger Junge mit braunen Teddybär Augen zur Hilfe. Er packte Harry an den Armen und zog ihn von Niall weg. "Beruhig dich, Harry!", versuchte der Braunhaarige Harry zu beruhigen.