Gähnend sperrte ich die Haustür auf und trat ein. Während ich, nachdem ich meine Schuhe etwas unsanft in Richtung Schuhschrank buxiert hatte, mich müde, aber zufrieden (und satt wie sonst noch was) auf meinem Bett niederließ, haderte Alexa noch mit den schicken schwarzen Pumps. Wie sie oder generell Frauen es schafften länger als auch nur eine Stunde ihren Fuß darin zu quälen und es auch noch irgendwie hinbekamen damit zu laufen UND gut darin auszusehen, war mir bis heute ein Rätsel. Vermutlich würde es aber auch genau das für immer für mich bleiben, denn ich hatte nicht vor jemals selbst hohe Schuhe anzuprobieren.
Nach dem Kinobesuch hatte wir uns noch kurzfristig dazu entschieden beim Italiener uns um unser körperliches Wohlergehen zu kümmern, was vermutlich auch keine so schlechte Idee war, denn mein Kühlschrank war auf aufgrund meiner eher bescheiden seltenen Anwesenheit bei mir zuhause bis auf ein Senfglas bescheiden leer. Wie sich herausstellte, hatten wir uns ein nicht ganz billiges Restaurant ausgesucht. Die Kellner schienen allesamt waschechte Italiener zu sein und dem ein oder anderen mutete man vom reinen Aussehen her auch zu zu den ebenfalls waschechten Mafiosi zu gehören (Wobei dies keines Wegs rassistisch gemeint sein soll, aber würde die Geschichte von Alexa und mir rein zufällig in SchwarzWeiß spielen und einige Jahrezehnte zurückversetzt, so waren wir zwei mit Sicherheit das heiße Ermittlerpärchen (Sie vermutlich Journalistin, ich natürlich Polizist) und der Leiter dieses Restaurants + Familie unsere bösen Gegenspieler). Defacto passte unser kleiner ungeplanter Ausflug auch irgendwie in das Motto des Abends.
Die Matratze neben mir senkte sich, als sich auch Alexa in mein Bett fallen ließ und aufstöhnte. Für einen Moment lagen wir einfach so da, blickten auf die Decke über uns und genossen unsere Zweisamkeit. Nach einer Weile drehte ich mich zu ihr, zog sie etwas zu mir ran und schloss sie sanft in meine Arme. Alexa seufzte leise und kuschelte sich an mich, während ich durch ihre Haare stich, die durch den spätherbstlichen Wind, der draußen herrschte, etwas verwuschelt waren. „Danke.", nuschelte sie in mein schwarzes Hemd, „Es war ein schöner Abend." Ich nickte leicht. „Hab ich doch gern gemacht." Mit einer Hand hob ich ihren Kopf etwas an. Ihre Augen schimmerten in der Dunkelheit ein wenig. Eine Haarsträhne, die ihr ins Gesicht gefallen war, strich ich vorsichtig wieder hinter ihr Ohr, ohne auch nur einmal den Blick von ihr abzuwenden, ehe ich sie weiter zu mir zog und küsste. Im selben Moment drückte Alexa ihren Körper noch ein wenig näher an mich, so dass ich für einen kurzen Augenblick meinte ihren Herzschlag spüren zu können, der im Takt zu meinen schlagen zu schien. Unser Kuss wurde fordernder und schon im nächsten Moment rollte ich mich auf sie, ließ meine Hände langsam über ihren Hals zu ihrer Brust zu ihrer Taille wandern. Doch während sich in mir eine gewisse Lust breit machte und ich es sehr genoss, dass Alexa nicht wie gewohnt sofort zurückwich, schien sich in ihr Unbehagen breit zu machen. Ich war nicht einmal viel weiter gegangen als über ihren Oberkörper zu streichen, als sie sich bereits aus dem Kuss löste.
„Flo ... dass... ich ..."
Ich seufzte nur, ließ von ihr ab und meinte wenig überzeugt: „Ist schon in Ordnung." Eigentlich war gar nichts in Ordnung, aber was hätte ich machen sollen? Zwar wollte ich etwas anderes als Alexa anscheinend, aber wer war ich darüber zu urteilen?
„Können wir nicht einfach kuscheln?", kam es nach kurzem Schweigen schuldbewusst von der anderen Seite des Bettes. Etwas in mir krampfte sich zusammen. Ich wusste, dass ich hätte verständnisvoll sein sollen. Ich wusste, dass ich Alexas Wille zu akzeptieren hatte. Und ich wusste, dass sie vermutlich ihre Gründe dafür hatte. Doch irgendwann hielt auch ich das nicht mehr durch. Irgendwann würde unausweichlich der emotionale Part über die Rationalität in mir siegen. Und dieser Moment schien jetzt da zu sein, denn anstatt sie zu mir zu ziehen und sie an mich kuscheln zu lassen, schwieg ich weiter, während meine Gedanken begannen Karussell zu fahren.
„Flo?", setzte Alexa vorsichtig an, doch auch dieses Mal blieb ich still. Ich wusste nicht mehr, wie ich darauf reagieren sollte. Es war frustrierend, ja, verletzend immer wieder aufs Neue zurückgewiesen zu werden und ja, irgendwann hatte es auch begonnen an meinem Ego zu kratzen.
Ein Rascheln. Alexa hatte sich umgedreht, schien zu mir zu blicken. „Es ... es ... liegt nicht an dir.", kam es schließlich herübergenuschelt. „Ich weiß.", seufzte ich und starrte weiter auf die Decke. Wie oft hatte das bisher schon gehört? „Das hast du mir schon öfter gesagt.", fügte ich hinzu.
„Aber weißt du Alexa... Langsam weiß ich nicht mehr, an was es sonst liegen soll.", brodelte aus mir die Ehrlichkeit hervor. Bei diesen Worten hatte ich mich aufgerichtet und zu ihr gedreht. Sie senkte ein wenig den Blick, als sie merkte, dass meine Augen nun auf sie gerichtet waren. „Ich habe es wirklich versucht. Ich hab versucht mit dir darüber zu reden, hab versucht Rücksicht zu nehmen in dem Glauben, dass du irgendwann auf mich zu kommen würdest und ich dir nur genug Freiraum lassen müsste...Aber was hat es gebracht? Ich weiß immer noch nicht woran es liegt und wenn es auch nur ansatzweise in DIE Richtung geht, blockst du ab..." Kurz schwieg ich. „Ich versteh dich einfach nicht... und du setzt um Himmels Willen auch nicht besonders viel dran, dass ich dich verstehen lerne."
Betretene Stille machte sich im Raum breit.
„Weißt du, ich hab wirklich alles bisher versucht, was mir eingefallen ist, weil ich dich liebe... Und ich bin wirklich kein sexversessener Mensch, aber ich bin eben auch kein Mensch, dem das Bedürfnis nach Sex vollkommen fehlt... Alexa?"
Alexa blickte kurz auf und ich konnte trotz der Dunkelheit erkennen, dass ihre Augen feucht geworden waren. „Ich will nicht mit dir „ficken" wie in Shades of Gray ... Ich will einfach nur mit dir schlafen, weil ich dich liebe, weil du mir etwas bedeutest und weil ich dir nah sein möchte." Mit einer Hand strich ich sanft eine Träne auf ihrer Wange weg und zog das kleine bedröppelte Etwas, dass da niedergeschlagen in meinem Bett lag zu mir. Sofort klammerte sie sich an meine Brust. „Ich will mit dir schlafen, weil es ein schönes Gefühl mit dem Menschen, den man liebt Sex zu haben..."
Doch Alexa schüttelte nur den Kopf. „Nein.", schniefte sie. „Wie nein?", hakte ich vorsichtig nach, während ich ihr beruhigend über den Rücken strich und einen vorsichtigen Versöhnungskuss auf die Stirn gab. „Es gibt da etwas, dass du nicht weißt... Über mich und ... und Nele. Es weiß eigentlich nur meine Mum und ..." Sie brach ab. Verwirrt von ihren Worten hielt ich inne. „Was um Himmels Willen meinst du?"
Alexa atmete tief durch, ehe die Worte ihren Mund verließen, die dem Ganzen eine vollkommen neue Seite verliehen, alles erklärten und gleichzeitig so vieles wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen ließ.
„Ich wurde vergewaltigt... Jonas ist nicht der Vater meiner Tochter..."
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DAM DAM DAAAAAAAAAM! :D
Cliffhanger ;) Nur für euch und weil ich euch so sehr liebe ^-^
Meinungen, Kommentare etc: Ick freu mich drauf :D (Vor allem auf eure Reaktionen *muhaha*)
Ich böse? Neeeeein, niemals :) Btw: Ich versuche das nächste Kapitel möglichst bald schon rauszubekommen, aber es wird vermutlich nicht vor dem nächsten WE erscheinen :/ Sorry, aber hab diese Woche noch eine Prüfung in Ö-Recht ._."
LG Eure Heide :x
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Adult Love (LeFloid FF)
FanficLiebe ist so eine Sache. Man kann nicht bestimmten, wen man liebt oder ob man überhaupt liebt, selbst wenn man es gerne würde. Flo ist bereits 26 als er in einer Vorlesung auf die drei Jahre jüngere Alexa und ihre fünfjährige Tochter trifft. Mehr od...