Zeitschriften und ihre Konsequenzen

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Jeden Tag der gleiche Trott. Nach einer unruhigen Nacht aufstehen, zur Arbeit fahren, mich in die Arbeit stürzen und nach Hause fahren um zu lernen. Oder aufstehen, zur Uni gehen, mich dort in die Arbeit stürzen und lernen. So oder so, ich mache alles mechanisch. So als wären an dem Tag als ich Miles Penthouse verlassen habe alle Gefühle und Emotionen aus meinem Leben gewichen. Alles läuft nur noch mechanisch ab um nicht daran zu denken wie er sich gefühlt haben muss als er aufgewacht ist und mich nicht neben ihm liegen sah.

Mir geht es seitdem mies, ich dachte wenn ich gehe dann wäre mein Herz davor geschützt nicht zu zerbrechen. Doch es ist zerbrochen, in der Sekunde als ich sein Bett verlassen habe. „Das ist ja kaum mehr auszuhalten. Ich weiss das es dir schlecht geht, aber du kannst dich nicht so gehen lassen." Christina lässt sich auf mein Bett nieder und schaut auf mich runter. Murrend drehe ich mich auf die Seite und starre an die Wand. Ich weiss ja das ich in letzter Zeit eine beschissene Freundin war, aber sie hat keine Ahnung wie sich das anfühlt.

„Mia, es ist jetzt über vier Monate her. Glaubst du nicht das dir ein bisschen Spass gut tun würde?" Ihre Stimme klingt weniger besorgt als verärgert. Ich drehe mich um und setze mich auf, meine beste Freundin lächelt mich an. Ich ringe mir ein Lächeln ab was mir halbwegs gelingt das Christina aber reicht. „Ich war eine beschissene Freundin, oder?", frage ich beschämt. Sie schmollt doch dann lacht sie. „Nein, schon okay. Aber jetzt wird's wieder mal Zeit für einen Mädelsabend. Wir werden uns heute aufbrenzeln und so richtig abfeiern." Wie von der Tarantel gestochen springt Christina auf und scheint Feuer und Flamme für die Idee zu sein.

„Ich weiss nicht. Können wir nicht ins Kino oder so gehen? Mir ist nicht nach tanzen." Sofort hält sie inne und sieht mich an. „Na gut. Aber dann muss es ein Actionfilm sein." Danke. Wir verabreden uns für den heutigen Abend und gehen anschliessend in unserer Kurse. Da wir verschiedene Fachrichtungen haben sehen wir uns erst am Abend wieder. Der Tag ist wie jeder andere, nur das ich heute nach gefühlten hundert Jahren wieder mal ausgehe. Christina hat recht, ich darf mein Leben nicht schleifen lassen nur weil ich... Was habe ich eigentlich? Von Liebeskummer kann man doch nicht sprechen oder? Das ist auch so etwas was mich fertig macht. Ich habe Miles gerade mal ein paar Tage gekannt und in so kurzer Zeit kann man doch nicht von Liebe reden.

Ich schiebe die nervigen Gedanken zur Seite und stehe vor meinem Schrank. Wenigstens habe ich mein Studium und die Arbeit nicht schleifen lassen, so kann ich wenigstens etwas vorweisen. Jetzt stehe ich vor der Frage was ich anziehen soll. Für's Kino kann es auch etwas legerer sein, also entscheide ich mich für ein graues Strick Croptop, eine schwarze Skinny Jeans und Sneakers. Bequem und doch stylisch. Meine Haare lasse ich offen und nach zehn Minuten bin ich startklar.

 Meine Haare lasse ich offen und nach zehn Minuten bin ich startklar

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Ich treffe Christina vor dem Campus, ich sehe sie schon von weitem. Sie trägt ein rot kartiertes Holzfällerhemd mit schwarzen Skinny Jenas und weissen Sneakern. Wir haben dieselben Hosen im selben Moment auf einer unserer Shoppingtouren gesehen und mussten sie beide haben. Wir begrüssen uns und fahren mit der U Bahn zum nächst gelegenen Kino. Wir lachen und reden über alles mögliche, es tut echt gut wieder einmal raus zu gehen. Ich habe mich wirklich in meinem Schneckenhaus verkrochen. Aber damit ist jetzt Schluss.

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