Ankunft in Dubai

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Heute ist es soweit. Ich fliege nach Dubai. Oh man ich bin so aufgeregt. Eine Woche ist vergangen, eine Woche ohne Miles. Er musste einen Tag später wieder zurück, er wollte das ich ihn sofort begleite aber das konnte ich nicht. Also habe ich die letzte Woche genutzt um meine Sachen bei Christina zu packen und unterzubringen. Ich denke ich werde erst einmal vier Wochen bleiben. Viel länger darf ich nicht bleiben, weil dann mein Besuchervisum abläuft. „Und bereit?", reisst mich Christina aus meinen Überlegungen.

Ich setze mich seufzend auf mein Bett und lasse den Blick durch den kleinen Raum schweifen der für ein paar Jahre mein Zuhause war. „Um ehrlich zu sein fällt es mir doch schwerer als gedacht.", gestehe ich. Was eigentlich vollkommen blödsinnig ist. „Hey, das wird schon.", versucht sie mich zu bestärken. Als ich ihr erzählt habe, dass ich zu Miles fliege war sie gar nicht begeistert, aber sie hat eingesehen das es meine Entscheidung ist. Und seitdem hilft sie mir wo sie nur kann. „Ich freue mich ja ihn wieder zu sehen, aber ich habe einfach Angst das er keine Zeit hat." Immerhin ist er ein Prinz und hat Verpflichtungen seinem Land gegenüber. Christina setzt sich neben mich und legt einen Arm um meine Schulter. „Er ist ganz vernarrt in dich. Er wird Zeit für dich erübrigen können, du wirst sehen." Sie drückt mir einen Kuss aufs Haar und klopft sich auf die Schenkel. „So, wir müssen los. Sonst kriegst du deinen Flug nicht."

Seufzend stehe ich auf und nehme meine Koffer mit. Bevor ich aus dem Zimmer gehe denke ich an all die schönen Momente die ich hier erleben durfte. Heul nicht rum, ein neuer Lebensabschnitt wartet auf dich. Sie hat recht, ich schliesse die Tür und gehe nach unten. Die meisten Studenten haben ihre Zimmer bereits geräumt, ich bin einer der wenigen die dafür so lange gebraucht hat. Wir verfrachten die Koffer in den Kofferraum von Christinas Auto und steigen ein. Meinen Wagen konnte ich sehr günstig unterstellen, einer meiner Kommilitonen hat mir ein Angebot gemacht das ich nicht abschlagen konnte. „Du bist so still." Christina sieht mich fragend an, ich ringe mir ein Lächeln ab doch es misslingt völlig. „Hey, was ist los?"

Wir stehen an einer roten Ampel und Christina dreht sich zu mir um. „Ich weiss auch nicht. Ich werde dich vermissen." Ich dränge die Tränen so gut es geht zurück. „Wir schreiben und telefonieren. Und du wirst mich kaum vermissen, weil du eine super tolle Zeit in Dubai verbringen wirst. Also Kopf hoch, Süsse." Sie lächelt mich an und ich erwidere es. „Gut so." Ich lache und schiebe die Abschiedsgedanken bei Seite. Die restliche Fahrt über reden wir und ehe ich mich's versehe sind wir am Flughafen angekommen. Ich gebe die Koffer auf und wir setzen uns in den Wartebereich. In dreissig Minuten geht mein Flug und Christina muss kurzfristig weg, also heisst es schon jetzt Abschied nehmen. „Du wirst mir fehlen.", jetzt kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie nimmt mich fest in den Arm und weint ebenfalls, doch sie fasst sich schnell. „Wir sehen uns ja wieder. Und dann machen wir eine Party und du erzählst mir alles. Okay?"

Ich nicke und sie wischt mir die Tränen vom Gesicht. „Du wirst so viel dort erleben das du gar keine Zeit hast mich zu vermissen." Ich nicke wieder und umarme sie noch einmal ganz fest. Dann lasse ich sie los und sehe ihr nach wie sie im Gewusel der Menschen verschwindet. Ich wische mir die Tränen weg und atme tief ein. Ich muss mich beruhigen, wie sie gesagt hat es wird eine tolle Zeit werden. Ich setze mich wieder und warte darauf das eine blecherne Stimme meinen Flug aufruft. Und als sie das macht spüre ich eine Erleichterung, jetzt geht's los. Ich gehe zum Gate und checke ein. Der Flug wird über zwölf Stunden gehen, die ich mit Musik hören und zeichnen verbringe. Es gibt weder Turbulenzen noch sonstige Verspätungen und ich lande pünktlich um einundzwanzig Uhr Ortszeit in Dubai.

Hier herrscht eine trockene Hitze ganz anders als in New York. Mit meinem Handgepäck bewaffnet komme ich an den Wartebereich und kann Ricks sehen. Er hält ein Schild in der Hand auf dem „Miss Summers" steht. Ich gehe auf ihn zu und begrüsse ihn freundlich. „Ich soll Sie abholen und in den Palast bringen.", meint er und nimmt mir mein Handgepäck ab. Schweigend laufen wir zum Parkplatz wo die schwarze Limousine wartet. Es ist schon komisch von jemand gefahren zu werden noch dazu in einer Limousine. Aber hier gibt es mehr teure Autos als in New York. Hier herrscht ein reges Kommen und Gehen, viele Männer in traditionellen Gewändern kreuzen unseren Weg. Und viele schauen mich schräg von der Seite an, vielleicht liegt es an meinen kurzen Shorts und dem grauen Shirt das ich trage.

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