Richtige Entscheidung?

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„Bitte geh nicht." Seine Stimme reisst mich aus meinem Schlaf. Mein Atem geht stossweisse, ich setze mich auf und ziehe die Knie an. Wische mir den Schweiss von der Stirn und schüttle den Kopf um die Bilder meines Traums zu verscheuchen. Miles traurige Augen, der Klang seiner Stimme haben mich bis in den Schlaf verfolgt. Ich schaue ob Lisa was von meinem Albtraum mitbekommen hat, doch sie liegt schlafend in ihrem Bett. Wann sie gekommen ist weiss ich nicht, es geht mich auch nichts an. Ich bin nicht ihre Mutter.

Ich atme tief ein und schwinge meine Beine über die Bettkante. Ein Blick aus dem Fenster verrät mir das es regnet, passt genau zu meiner Stimmung. Ich stehe auf und suche meine Sportklamotten raus, normalerweise gehe ich nicht joggen, aber heute brauche ich es. Vielleicht kriege ich so seine blauen Augen aus meinem Schädel. Mit meinem Ipod bewaffnet gehe ich nach unten und ziehe mir die Kapuze tief ins Gesicht.

Mit Rihannas Umbrella in den Ohren renne ich los Richtung Central Park

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Mit Rihannas Umbrella in den Ohren renne ich los Richtung Central Park. Um sieben Uhr Morgens sind noch nicht so viele Touristen unterwegs, was mir sehr gelegen kommt. Ein paar vereinzelte Jogger kreuzen meinen Weg, doch sonst bin ich allein. Ich laufe quer durch den Central Park und biege dann auf die 5th Avenue ab. Nach einer Stunde komme ich am four Seasons an, ausser Atem schaue ich an dem mächtigen Gebäude hoch. Wieso bin ich bloss joggen gegangen? Ich sollte umkehren, stattdessen tragen mich Füsse direkt ins Hotel.

Um Acht Uhr Morgens herrscht hier schon reges Treiben. Viele Leute checken ein oder aus. Hat er auch schon ausgecheckt? Bitte nicht. Ich gehe an den Empfang wo mich eine ziemlich eingebildete Rezeptionistin mustert. Ja, ich weiss ich trage nasse Joggingsachen. Na und? „Ich habe eine Frage, hat Prinz Said schon ausgecheckt?" Die wohlgeformte und gezupfte Augenbraue der Frau schnellt nach oben, als wäre ich ein Stalker. Vielleicht sehe ich auch so aus. „Sie sehen nicht so aus als wären Sie befugt irgendwelche Informationen unserer Kunden zu erhalten. Also gehen Sie wieder." Blöde Kuh. „Es ist wichtig." Ja klar, du willst ihn flachlegen. Das ist natürlich sehr wichtig. Ich schenke der Stimme in meinem Hirn keine Beachtung, die Frau mir auch nicht. Denn sie ignoriert mich und wenn ich noch länger hier rum stehe und bettle ruft sie den Sicherheitsdienst. Ich muss also irgendwie anders ins Penthouse gelangen.

Ich entferne mich vom Empfang und habe Glück das gerade eine Gruppe Geschäftsmänner aus Asien einchecken. Meine Gelegenheit. Ich komme mir wie in einem Actionfilm vor, so als wäre ich eine Geheimagentin. Ich warte bis sie sich zum Fahrstuhl bewegen, dann schliesse ich mich ihnen an. Einige sehen mich eigenartig an, andere wiederum interessieren sich nicht für mich. Reicht ja wenn es einer tut. Die Männer steigen irgendwann aus und ich bin allein im Fahrstuhl. Was mir Zeit gibt darüber nachzudenken was ich jetzt machen will.

„Wieso bin ich eigentlich hier?" Panik keimt in mir auf doch es ist zu spät, ich habe das Penthouse erreicht und die Türen gleiten auf. Ich atme tief ein und aus und sehe niemanden, keine Sicherheitsleute, kein Miles. Scheisse, er ist weg. Ich schliesse die Augen und könnte mich Ohrfeigen. Wie dumm kann man bitte schön sein? Ich will gerade wieder in den Fahrstuhl als jemand meinen Namen sagt. Mein Herz setzt einen Augenblick aus als ich mich umdrehe, denn er steht vor mir. Er trägt einen Sandfarbenen Anzug dazu ein weisses Hemd, die Haare sind verwuschelt. Sein Blick sticht sich in meinen, ich wische meine feuchten Hände an meiner Hose ab.

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