Hier war es. Hier war er über die Straße gegangen. Ich stand an dem Zebrastreifen und schaute auf die andere Straßenseite. Dort war eine kleine Wohnstraße und rechts ein weiteres Haus, welches aber zu sauber für Valentine aussah. Also ging ich über die Straße und bog in den weg ein.
Ich kam an vielen Häusern vorbei, alle eher klein und allesamt unterschiedlich! Nur die schönen Gärten hatten sie meistens gemeinsam.
An den Briefkästen und Bewohner-Schildern suchte ich nach "Blackwood". Ich fand erst nichts, doch dann, als der weg gar nicht mehr enden wollte, stand ich vor einem roten Briefkasten. ,,Tatjana Blackwood", stand darauf. Tatjana... Das muss seine Mutter oder vielleicht Tante sein.
Das trübe Haus war nicht groß, und hier war der Garten eher verwildert – aber trotzdem schön.
Ich schob erst meine Neugier mitsamt der Aufregung beiseite, dann das kleine Tor. im Haus brannte kaum Licht wie ich sah, aber es war ja auch noch hell. Ich klingelte, etwas nervös.Die Tür ging schnell auf. Ein Junge schaute mich an. Etwa in meinem Alter. Die Haare und auch das Gesicht waren Valentines zum verwechseln ähnlich, es fehlten nur die eiskalten Augen. Dieser Junge schaute mich mit braunen, dunklen Augen an.
,,Oh", er klang überrascht, als hätte er jemand anderen erwartet. ,,Ich ähm... Kennt man sich?"
Ich schüttelte den Kopf, lächelte aber freundlich. ,,Nein, ich bin ein Freund von Valentine", sagte ich, fügte aber schnell hinzu: ,,Valentine Blackwood. Ich bin doch an der richtigen Adresse? Wenn nicht tut mir die Störung sehr leid." Oh Mann Felix, natürlich bist du hier richtig, der Kerl da ist ja wohl offensichtlich sein Bruder! Und wie viele Blackwood's gibts hier schon?!
Dem Jungen schien ein Licht aufzugehen. ,,Ah, na klar. Komm rein", er ließ mich eintreten. ,,Ich bin Dean, sein Zwillingsbruder." Der Junge – der "Dean" hieß – lächelte mich gut gelaunt an und gab mir freundschaftlich die Hand. ,,Freut mich", meinte ich. ,,Ich heiße Felix."
,,Valy is grade unter der Dusche, und ich hab gleich ein Date mit meiner Freundin, also kann ich nicht mit dir warten", erklärte Dean innerhalb von 00.00.05 Sekunden. Ich musste erstmal mein Hirn rattern lassen um zu verstehen was er gesagt hatte. Der Typ redet viel zu schnell für mich...
In diesem Moment klingelte es an der Tür. Dean schaute kurz auf ehe er nach der Cola Flasche griff die auf dem Tresen stand.
,,..Aber ich könnte dir sein Zimmer zeigen, dann kannst du auf ihn warten. Hier ich geb dir was zu trinken mit, da ich ja kein unfreundlich er Gastgeber sein will!" Dean grinste und goss Cola in ein Glas, was er mir reichte. Ich nahm es etwas überrumpelt. ,,Ähm, okay danke."
Er zeigte mir Valentines Zimmer. Es war nicht so groß wie meins, aber ganz gut. Ein Hochbett stand darin. Anscheinend teilen sich die zwei ein Zimmer?, fasste ich zusammen als ich auch die zwei Schreibtische sah.
,,Ich muss los", Dean sprang zur Tür. ,,Wünsch mir viel Glück!"
,,Viel Glück."
Dann war er schon aus meinem Sichtfeld verschwunden.
Ich sah mich im Zimmer weiter um und entdeckte kurz darauf eine Katze, die in dem unteren Bett ein nickerchen machte. Ich setzte mich dazu und streichelte sie, während ich wartete. Ich hörte wie sie schnurrte und sah auch, wie sie einmal kurz wachsam das Auge öffnete, es dann aber gleich wieder schloss.
Von hier aus konnte ich das Geräusch der Dusche hören. Jedenfalls ein bisschen. Das Bad musste neben an sein.
Ich trank von der Cola und wartete.
Und wartete... Und wartete...
Was soll ich überhaupt sagen?! Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht! Nagut, doch hatte ich, aber die Ideen waren blöd gewesen also hatte ich sie verworfen.
Genau als ich mich das fragte, betrat ein noch halbnasser Valentine das Zimmer. Ich hatte gar nicht bemerkt dass das Duschgeräusch aufgehört hatte. Und jetzt stand er vor mir.
Nur in Boxershorts und einem Handtuch um die schultern.
,,Felix?!", als er mich sah, blinzelte er und zum ersten mal sah ich wie sich seine Augen weiteten. ,,Was tust du denn hier? Woher weißt du wo ich wohne?! Wer hat dich rein gelassen?"
,,Ähm.. Dein Bruder... Dean." Ich versuchte nicht total rot anzulaufen und den Blick von seinen trainierten Bauchmuskeln abzuwenden. ,,Ich äh.. Ich wollte mit dir reden."
Er schien bemerkt zu haben wie verlegen ich war, und es ging ihm nicht wirklich anders, also drehte er sich zum Kleiderschrank um ein T-shirt herauszuziehen, welches er über zog. ,,Reden? Worüber?"
,,Ach komm." Ich sah ihn zögernd an. ,,Du.. Du hast dich nicht bei mir gemeldet..." Er schaute mich mit versteckter Interesse an und wartete darauf dass ich weiter sprach.
,,Ich dachte...", begann ich wieder, doch ich zögerte und wandte den Blick von ihm ab. Auf meine Füße.
,,Was dachtest du?", er wollte wohl wirklich dass ich weiter sprach. Also gut... Ich atmete tief durch, dann sagte ich gerade heraus:
,,Ich dachte du sorgst dich um mich!"
Stillschweigen.
Eine ganze Weile.
Ich sah ihn nicht an, also keine Ahnung woran er vielleicht dachte. Was er von mir dachte.
,,Ich ... Na ja weist du...", er wusste nicht wo er anfangen sollte, dass hörte ich in der Stimme wie er es sagte. ,,Natürlich hab ich mir Sorgen gemacht! Ich habs nur nicht so mit Krankenhäusern, okay?!"
Ich schwieg, wie er es getan hatte.
,,Ich... Ich war..." mit einem seufzten brach er ab.
Dann war es wieder still.
Aus dem Augenwinkel schaute ich zu ihm. Er hatte eine Hand am Kopf, als raufe er sich die noch nassen Haare.
,,Hast du...", nach einem weiteren schweigen, was eine Ewigkeit hätte sein können, fragte er: ,,Hast du mich vermisst?"
Ich öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder.
Dann kamen Schritte näher, und sein Gesicht tauchte in meinem Blickfeld auf. Er sah mich mit diesen gefrorenen blauen Augen an, als würde er die Antwort aus mir heraus ziehen, nur mit diesem Blick.
,,Es wäre schon schön wenn du gekommen wärst...", murmelte ich und spürte wie meine Ohren heiß wurden.
Er lächelte. Tatsächlich. Und das war irgendwie ein echt schönes lächeln. Es war so... aufrichtig.
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You won't leave my mind. {boyxboy}
Любовные романы[ #88 in Romantik am 19.04.2018 *-* ] [ #1 in Schwulenliebe am 23.05.2019 waaaaaaaaaaaas *O* ] Wer in einem guten Haushalt groß geworden ist, hat Manieren, Anstand und wird irgendwann einen Partner heiraten, welcher aus ebenso einem Haushalt kommt...