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,,Und du Felix?", Kristine sah mich erwartungsvoll an. Nachdem sie mich nach der Schule gefragt hatte, war jetzt wohl das Beziehungs-Thema dran. ,,Du hast bestimmt schon eine Freundin, oder nicht?"

Ich verschluckte mich fast an meiner Kartoffel. ,,Ich ähm..." Ich hatte nicht darüber nachgedacht, was ich dazu sagen würde. Lügen war nicht so mein Ding. ,,Na ja.. Nein, eine Freundin habe ich nicht." Das war jedoch keine Lüge, ich hatte nur nicht alles gesagt. Wenn sie mich jetzt aber nach einem Freund fragte, war ich aufgeschmissen. Aber ehrlich gesagt, war ich nich der Meinung dass ich besonders schwul rüberkam oder so. ,,Ach. Das ist ja interessant!" Kristine war sichtlich erfreut darüber. ,,Aber bestimmt stehen die Mädchen bei dir Schlange."

,,O, das ähm, weiß ich nicht", gestand ich. ,,Da ich ja erst seid kurzem auf eine richtige Schule gehe, kenne ich noch gar nicht so viele Mädchen." Auch das war keine Lüge.

Marlee lächelte belustigt, während ihre blauen Augen leuchteten. Sie waren schön, aber nicht mal ansatzweise so schön wie Valentines. Viel zu gewöhnlich. ,,Gibt es denn hübsche Mädchen an deiner Schule?", fragte sie. Bis jetzt hatte sie hauptsächlich Fragen beantwortet, nicht gestellt. Ich war etwas verdutzt als ich antwortete: ,,Ehrlich gesagt, habe ich noch nicht so sehr darauf geachtet. Ich denke, weil sie alle sehr durchschnittlich aussehen." Das sollte sich nicht so gemein anhören!, fügte ich schnell in verlegenen Gedanken hinzu. Entschuldigung an alle durchschnittlichen Mädchen da draußen! Hübsch seid ihr trotzdem!

Meine Antwort schien Marlee zu freuen. Sie versuchte aber so natürlich wie möglich rüberzukommen. ,,Ach, es gibt da noch etwas was ich euch fragen möchte", beendete Kristine das Thema und sah meine Eltern an. ,,Wäre es in Ordnung wenn ich euch Marlee für ein paar Tage anvertraue?" Bitte?! ,,Eine alte Freundin wohnt in der Nähe, und ich wollte gerne mal vorbei schauen. Sie hat zwei große Hunde, deshalb kann ich Marlee nicht mitnehmen." Ich starrte Kristine an. Na, und?!, dachte ich genervt, aber mehr Erklärung kam nicht. Ich sah zu Marlee, welche verlegen auf ihren Teller starrte. Sie kann nicht hier bleiben!, schrie der kleine Typ in meinem Kopf. Was soll Valentine denken? Wo soll sie eigentlich schlafen? Das geht nicht!

Aber niemand hörte den kleinen imaginären Mann, denn meine Mutter stimmte freundlich zu. ,,Sicher doch. Sie könnte bei Felix schlafen." Wie? WO?! Entsetzt starrte ich sie an. Schnell versuchte ich wieder möglichst normal auszusehen. ,,Ich denke nicht, dass das gut wäre. Vielleicht macht es die beiden verlegen, also bin ich eher für das Gästezimmer", sagte Dad und lächelte mir kurz zu. Mein Retter!

,,Großartig, dann ist ja alles geklärt. Ich komme sie Morgen abholen." Kristine lächelte breit. ,,Felix, sei so nett und hilf ihr dabei die Sachen zu holen." Ich nickte und stand auf. Marlee folgte mir zur Tür. ,,Ehm.. Das tut mir wirklich leid", sagte sie leise als wir zum Auto gingen um das Gepäck zu holen. Ich sah sie entschuldigend an. ,,Nein, mir tut es leid, wenn ich unerfreut aussah. Es kam nur sehr überraschend. Ich freue mich dich besser kennenzulernen", sagte ich und lächelte. Marlees Gesicht hellte sich etwas auf und ihre Wangen erröteten. ,,Trotzdem, meine Mutter ist einfach unmöglich! Dich auch noch herumzukommandieren..."

Ich nahm eine Tasche aus dem Auto. ,,Das ist kein Problem, so etwas tuen Gentlemans nunmal." Ich zwinkerte und wartete darauf dass Marlee sich ebenso eine Tasche schnappte und mir wieder ins Haus folgte. ,,Ich fahre dann jetzt. Es war schön euch besser kennenzulernen, auch euren entzückenden Sohn. Ich hoffe er und Marlee kommen gut miteinander aus. Oh! Da sind sie ja", Kristine kam eilig auf uns zu und gab Marlee einen Kuss auf die Wange. ,,Bis morgen Schatz. Auf wiedersehen Felix."

Meine Eltern, Marlee und ich verabschiedeten sie freundlich und dann war sie auch schon weg. ,,Felix, zeig unserem Gast doch das Gästezimmer", sagte Mom und begann den Tisch abzuräumen. ,,Natürlich, folg mir", ich ging die Treppe nach oben und an meinem Zimmer vorbei. Das Gästezimmer war groß, aber es befand sich ein ebenso großes Bett darin, dass es fast schon wieder kleiner wirkte. ,,Es befindet sich direkt neben meinem, also wenn du etwas brauchst sag einfach bescheid", meinte ich, auch wenn ich dies nur ungern sagte, da Valentine bestimmt bald kommen würde. ,,In Ordnung, ich werde anklopfen", sagte Marlee, aber sie wirkte etwas unsicher. ,,Zeigst du mir dein Zimmer Felix?"

Ich zögerte, aber willigte schließlich ein. Valentine kam nie zufrüh, und noch war es kaum dunkel.


,,Schön hast du es hier", Marlee bestaunte mein Zimmer mit anderen Augen. Was mir jedoch nicht entging, war dass sie gleich auf das CD-Regal zusteuerte. ,,Welche Musik magst du denn so?", fragte ich, da ich annahm sie würde sich für so etwas interessieren. Ich hatte keinen festen Musikgeschmack, ich war eher der Bücher-Typ. ,,Oh, äh..", diese Frage schien sie verlegen zu machen. ,,Meine Mutter möchte dass ich Pianos und sowas höre..."

,,Ich meinte aber was du magst", ich lächelte belustigt. Jetzt war ich neugierig.

,,Also, eigentlich...", Marlee sah mich verlegen an. ,,Black- und Deathmetal, aber sag es bitte nicht Mama!", fügte sie schnell hinzu.

Das hatte ich nicht erwartet. ,,Metal? Wow... Du, äh, du siehst nicht danach aus...", meinte ich verlegen und musste etwas schmunzeln. Marlee verzog das Gesicht. ,,Lach nicht! Ich mag es halt!" Ich hielt mich nur schwer zurück, nicht laut loszulachen. ,,Tut mir leid, das kam nur echt unerwartet! Ist echt cool!"

,,Cool? Unerwartet?", sie sah mich erstaunt an. ,,Was hast du denn erwartet?"

,,Was rytmisches?", ich kratzte mir am Kopf.

,,Metal kann auch rytmisch sein!", stieß Marlee schnell hervor.

,,Sorry..!", ich lächelte glücklich.

Schon wieder sah sie mich so verwirrt an. ,,Was denn?"

,,Ich dachte du wärst so perfekt, aber anscheinend hast du doch deine Makel und ein eigenes Leben." Ich lächelte über ihren verblüfften Gesichtsausdruck. Dann fiel mir jedoch auf, dass die Sonne bereits unterging. Ob sie mich für einen Vampir hält, wenn ich sie jetzt rausschicke?, dachte ich und überlegte mir eine gute Ausrede. ,,Na komm, ich zeige dir das Bad", meinte ich.

,,Sehr gerne." Sie lächelte und folgte mir hinaus. ,,Darf ich morgen früh bei euch duschen?"

Ich nickte. ,,Sicher, Mom und Dad sind morgen eh schon früh weg." Obwohl Wochenende ist...

,,Okay, dann werd ich jetzt ins Bett gehen." Marlee lächelte mich an und ging zu ihrem Zimmer. ,,Gute Nacht Felix."

,,Gute Nacht."

You won't leave my mind. {boyxboy}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt