Ich kann ja nicht sagen, dass sie alleine kochen soll, weil ich Wunderkind mir nichtmal ein Spiegelei selbst zubereiten kann, deshalb folge ich ihr die Treppen runter in dir Küche, wo sich alle versammelt haben.
Maud telefoniert gerade mit dem Caterer und geht dabei hektisch auf und ab, Max hat einen Plan auf dem Tisch ausgebreitet, den sich Théo grübelnd ansieht und an irgendetwas zu verzweifeln scheint.
Ich kann ihnen noch nicht einmal helfen, wie soll das auch gehen, wenn ich sogar zu unfähig bin um mein Zimer zu finden. Neben meiner Kochschwäche habe ich nämlich auch so meine Problemchen mit allem wenn es um Orientierung geht. Würde man mich also in der Pampa mit einem Herd, Lebensmitteln und einer Karte aussetzen, würde ich weder nach Hause finden, noch mir etwas anständiges kochen können. Wahrscheinlich würde ich wie die armen kleinen Ameisen verrecken."Mila, hier, nimm schon mal Schüssel, Brett und Messer und schneide die Gurken bitte in kleine Scheiben.", meint sie und drückt mir dabei alles, von meiner Hilfsbereitschaft entzückt, in die Hand. Scheiben schneiden dürfte ja nicht allzu schwer sein. Oder?
Während ich gerade in meiner neuen Arbeit als Omis Küchenhilfe voll aufgehe, merke ich, wie die Küche immer voller wird und nun auch Mauds Eltern hier zu sein scheinen.
"Du musst also Mila sein! Maud hat mir schon von dir erzählt, freut mich!", werde ich herzlich von ihrer Mutter begrüßt und anschließend umarmt.
"Ebenfalls.", gebe ich höflich von mir.
"Was für ein niedlicher Akzent, ist ihr Akzent nicht niedlich Schatz?", fragt sie ihren Mann begeistert, der daraufhin nur lacht und mir deutet seine Ehefrau nicht allzu ernst zu nehmen.
"Sie kommt aus Österreich, Mama.", baut sich Maud kurzer Hand ein.
Das dürfte der Mutter dann den Rest gegeben haben, weil ihre Begeisterung von meiner Heimant sie daraufhin fast in Ohnmacht fallen lässt und ich wieder nicht helfen könnte weil ich noch nie einen Erste-Hilfe-Kurs besucht habe, geschweige denn die Notrufnummern hier kenne. Gott, so lebensunfähig habe ich mich schon seit langem nicht mehr gefühlt."Liebes, reichst du mir bitte Salz und Pfeffer und stell dich dann neben mich, ich werde dir jetzt ein kleines Geheimrezept verraten.", flüstert mir die Oma zu und winkt mich wie die Hexe von Hänsel und Gretel zu sich, nicht so creepy, aber die Kinder dachten da ja auch noch sie sei eine liebe alte Frau.
"Und dann rollst du das so ein, aber pass auf das hier auf.", fuchtelt sie hinter mir wild herum, als sie mir einfach so alles überlassen hat und mir nur mehr Anweisungen gibt. Nicht dass ich mich leicht überfordert fühle... Doch, eigentlich ist überfordert das beste Wort dafür.
Wenn sie mich zuvor einmal in einer Küche gesehen hätte, hätte sie mich nie im Leben auch nur diesen Raum betreten lassen. Das einzige was mich zumindest ein bisschen professionell aussehen lässt, ist die schware Schürze, die sie mir umgebunden hat, aber damit könnte ich auch einfacb nur in einem Café als Aushilfe arbeiten, wie ich es sowieso schon längst tue.
Apropos Café und Arbeit, meinen freien Tag hätte ich mir zwar anderst vorgestellt, im Bett chillen, Musik hören und dabei laut mitschreien, während ich auf Instagram Leute stalke, aber so lässt er sich auch ziemlich gut aushalten."So, ich übernehme den Rest. Hast du gut gemacht Kleine. Wenn Maud nur so wäre... Du musst wissen, sie kocht nicht. Nie.", wird mir ganz leise zugeflüstert, dass nicht einmal ich es richtig verstehe. Ich gehe einen Schritt zur Seite, wasche meine Hände und räume einen Teil der dreckigen Kochutensilien in den Geschirrspüler.
"Kannst du vielleicht schon mal den Tisch decken? Wir essen in 5 Minuten.", wird mir schnell zugerufen, als ich mich eigentlich schnell noch vor irgendeiner Art Verantwortung drücken wollte.
"Natürlich.", lächle ich die alte Frau an. Sie ist ja ziemlich nett, aber sie weiß auch wie man Menschen unter seine Fuchteln bringt.
Schnell nehme ich Besteck und Teller, die schon bereitstehen, und verscheuche alle rund um den Tisch, damif ich ihn liebevoll decken kann. Sogar mit Serviettenorigami. Ja genau. Ich kann weder kochen, noch mir einen Weg merken oder einer sterbenden Person das Leben retten, aber ich kann aus Papiertüchern schwänd und Vögel basteln. Fucking Genius würde ich sagen.
Als ich fertig bin betrachte ich kurz mein Meisterwerk und helfe Mauds Oma dann das Essen zu servieren, während sich alle schon hungrig um den Tisch versammelt hatten.
"Wo ist Toni?", fragt die Österreich begeisterte Frau in die Runde.
Sogar Cindy hat es sich schon mit ihrem Futter am Boden gemütlich gemacht, bloß ein Sessel mit Zubehör ist leer.
"Toni ist mein anderer Bruder.", wird mir schnell von meiner Freundin erklärt, die ihrer Mutter achselzuckend antwortet.
"Ich habe vorhin laute depri Musik aus seinem Zimmer gehört.", erklärt Théo schnell und beginnt zu essen.
"Bitte nicht Liebeskummer.", kommt es von allen verzweifelt. Was ist an Liebeskummer so schlimm? Also ich kann verstehen, dass er das macht.
"Da kann ich mich ja gleich anschließen.", murmle ich ganz leise vor mich hin und nehme dann eine gegupfe Gabel zu mir.
Nach dem Essen werde ich sofort von allen vom Abräumdienst befreit, da ich ja schon 'so fleißig gekocht' habe.
"Ich werde schlafen gehen, gute Nacht.", meine ich gähnend und werde von Maud zu meinem Zimmer begleitet. Besser gesagt, ich folge ihr dorthin."Vielen Dank, dass ich hier sein darf.", sage ich sie umarmend.
"Ach kein Problem, und morgen habe ich dann mehr Zeit für dich, versprochen. Schlaf gut.", verabschiedet sie sich von mir und ich lasse mich in das göttliche Bett fallen.Am nächsten Morgen wache ich genau rechtzeitig auf um genug Zeit für alles zu haben. Ich ziehe mich um, wasche mich und folge dem Kaffeegeruch bis hin zur Küche, wo ich mir gleich eine Tasse einflöße.
"Und, gut geschlafen?", werde ich von Théo begrüßt.
"Und wie! Weißt du wo hier die nächste Bushaltestelle Richtung Stadt ist?", frage ich ihn während ich mich neben ihn auf das Sofa setze.
"Puh, keine Ahnung. Musst du zur Arbeit?"
"Ja, egal, ich ruf mir einfach ein Taxi.", meine ich lächelnd und schlürfe an der Kante der brennheißen, mit Koffein befüllten, Tasse.
"Ich kann dich bringen, wann musst du los?"
"Wenn es geht, am besten gleich.", antworte ich dankend.
Er springt auf und nimmt seinen Autoschlüssl aus der Hosentasche.
"Gut, dann steh auf.", sagt er grinsend. An irgendjemanden erinnert er mich...
Ich rappel mich schnell auf und kippe den Rest der brennheißen Brühe meine Speißeröhre hinunter, bevor wir nebeneinander zum Auto gehen, wo ich mich dann auf den Beifahrersitz setze."Danke für's fahren." Ich winke ich ihm zu und betrete das kleine Café.
Ich werde euch jetzt den langweiligsten Arbeitstag meines Lebens ersparen und beginne einfach wieder bei dem Zeitpunkt als ich mit Max, der mich abgeholt hat, die Villa betrete.
"Oh Gott sei Dank, ihr seid da!", fällt uns Maud in die Arme, die bereits in ihrem schönen neuen Abendkleid steckt. Habe ich eigentlich erwähnt, dass sich alle schick machen müssen? Also auch ich.
"Was gibt's denn?", erkundigt sich Max schnell.
"Es sind schon alle da und ich brauche euch.", antwortet sie hysterisch.
"Wer ist 'aller'?", versuche ich sie ruhig zu fragen.
"Meine ganze Familie, meine Freundinnen und deren Freunde, einfach alle. Und alle mit Partnern oder Kindern und alle reden so viel und ich brauche kurz Ruhe.", fuchtelt sie herum."Gehen wir hoch in mein Zimmer, da können Max und ich uns fertig machen und du kannst dich beruhigen. Gut?", sage ich so gelassen wie möglich und ziehe sie hinter mir nach.
Diesmal finde ich sogar auf Anhieb den richtigen Raum. Meisterleistung.
Ich leere alle meine mitgebrachten Taschen aus bis ich endlich mein neues weißes Kleid, mit transpareten Ärmeln und Stickerein darauf, finde und es mir überziehe.
Max schlüpft in seinen Anzug und ist in null komma nichts fertig, er bindet sich nur noch schnell seine Schuhe und kämmt seine Haare.
Ich nehme mir meine passenden Ballerina, da ich in High Heel gehe wie ein Trottel auf Stelzen, und locke mir meine sowieso schon gewellten Haare an den Spitzen leicht.
Maud ist inzwischen eingeschlafen, weshalb Max und mir die Ehre erwiesen wird sie zu wecken.
"Mila, warte. Hast du ein Geschenk für sie? Sonst schreibe ich auf meines darauf, dass es von uns beiden ist.", stoppt er mich gerade noch als er einen Zettel ausgepackt hat.
"Ach du heilige... Das habe ich ganz vergessen, ja bitte mach das und sag mir wieviel du dafür bekommst.", antworte ich voller Schuldgefühle. Wie kann man bei einer Geburtstagsfeier auf ein Gechenk vergessen?!
"Okay, es ist ein Wellnessgutschein, sie LIEBT Wellness.", lächelt er und ich wecke sie auf."Was? Müssen wir schon?", erschrickt Maud und springt auf. Wenn ich morgens bloß so schnell aufstehen könnte...
Wir gehen schnell die Treppen hinunter und ich laufe ihr zum Garten nach, wo alle in ein fröhliches Geburtstagslied übergehen und dann lautstark applaudierend zusehen wie eine Torte zu ihr gebracht wird. Wie schnell das alles geht! Ruckzuck und jeder sitzt schon mit einem Stück Torte und extra Sahne auf den gepolsterten Bänken, die für alle 130 Gäste ausreichend sind.
Cindy hat es sich die ganze Zeit an meinem Bein gemütlich gemacht und lässt mich keine Sekunde aus den Augen, bis sie plötzlich wild aufspringt und in die Masse lossprintet.
Ihr werdet nie raten wer sie dort in Empfang nimmt und mit wem ich mir daraufhin ein Anstarr-Battle liefere, das ich haushoch verliere.
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Ein Leben in Paris? - Antoine Griezmann Fanfic
FanfictionAls die 18 jährige Mila sich dazu entschließt ihren reichen Eltern in Österreich 'au revoir' zu sagen um in Frankreichs Hauptstadt ein neues Leben zu beginnen ohne dem Druck dem sie zu Hause ausgesetzt war, hat sie sich alles wohl um einiges einfach...