Kapitel 11

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"Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, ihr glaubt gar nicht wie viel dort los war und dann war da auch noch mein Bruder, du kennst ihn ja noch gar nicht Mila!", bemerkt sie erstaunt.
"Nope.", lächle ich sie mit fake fröhlicher Miene an.
"Morgen habe ich meine Geburtstagsfeier, Lust zu kommen? Dann kann ich dir auch gleich meine Familie vorstellen, sie werden dich lieben", fragt sie aufgeregt.
"Klar, gerne.", bedanke ich mich während sie mir etwas seltsames zum essen in die Hand drückt.
"Du könntest ja heute bei mir schlafen, also besser gesagt bei meinen Großeltern, die ganze Familie wohnt momentan dort , Wasserschaden in meiner Wohnung und die anderen sind wegen der EM da.", erklärt sie mir immer noch ganz hibbelig.
"Ich muss morgen arbeiten...", antworte ich ihre Stimmung etwas senkend.
"Du schläfst bei mir, gehst morgens arbeiten und kommst danach wieder, du kannst mir helfen alles herzurichten und meine Oma wollte immer schon mal einen Hund haben, also nimm Cindy auf jeden Fall mit.", schreit sie fast schon vor Begeisterung und klatsch freudig in ihre Hände. Wie alt wird sie nochmal? Sollte ich das nicht wissen? Oder ich recherchiere einfach mal auf Facebook, wird wohl besser sein.
"Gerne.", sage ich glücklich, werde dann in eine fette Umarmung geschlossen und herumgeschüttelt.

Nachdem wir ein komplettes neues Outfit für die Feier morgen (für jeden von uns drei natürlich) zusammengestellt haben, sind wir zu meiner Wohnung gelaufen, wo ich mir gerade die wichtigsten Sachen zusammensuche und in meine Sporttasche werfe.
Ich reiße meinen Kleiderschrank auf und nehme mir ein weißes T Shirt für die Arbeit morgen mit, laufe dann ins Bad und räume alles was noch von heute früh dort steht mit einer Handbewegung in die offenhaltende Tasche. Anschließend sprinte ich in die Küche, schnappe mir Hundefutter für Cindy, leine sie an, drehe alle Lichter ab und schließe die Türe hinter mir ab.
Auf geht's!

Beim Verlassen des Wohnhauses schaue ich die Augen zusammenkneifend, wegen der extrem aggressiven Sonnenstrahlen, die mir vorhin nicht so hell vorgekommen sind, wo meine Freunde geblieben sind.
Nach einem Hupen von der anderen Straßenseite aus, dass in den engen Gassen so klingt als würden gleich alle Fensterscheiben zerspringen, laufe ich auf das Auto zu und platziere ich hinter der fahrenden Maud.
"Ach wie süß ist die kleine Maus denn?", quietscht Max wie ein Mädchen im Prinzessinnenkleid.
Wir fahren nicht lange, höchstens 15 Minuten, bevor wir in einer riesen Hauseinfahrt parken.
"Ach du heilige Scheiße.", flüstere ich als ich mitbekomme, dass diese gigantische Villa der Ort sein wird an dem ich heute übernachte.
Wir steigen aus und jeder nimmt seine Tüten, nur ich bin vollbepackt wie ein Schleppesel. Nachdem ich darauf bestanden habe alles selbst zu tragen, wie ich das immer mache, schließlich möchte Jay, alias mein Bizeps, auch mal wieder in Form kommen, klingelt Max an der riesigen Marmortüre, die von einem jungen Mann, geschätzt so alt wie ich, geöffnet wird.
"Theo, nimmst du Mila bitte etwas ab.", wird ihm sofort von Maud angeschafft als sie auf mich deutet.
"Mila, das ist mein kleiner Bruder Theo, Theo, das ist Mila.", ruft sie mir zu als sie bereits mitten in der Eingangshalle steht und ich noch nicht einmal den Weg von der Garageneinfahrt die kleine Schräge hoch geschafft habe.
"Hey, na dann lass mich dir mal helfen.", grinst er mich die Arme öffnend an.
"Hey, könntest du vielleicht das hier nehmen." Ich hebe zwei der Kartonsäckchen hoch, die mir dann ohne Widerrede sofort abgenommen werden. Das ist also der berühmt berüchtigte Bruder? Versteht mich nicht falsch, er sieht nicht schlecht aus, manche würden ihn auch ein Schnittchen nennen, aber mein Typ Mann ist er nicht. Er ist viel größer als ich, sehr schlank und mir würden die breiten Schultern zum ausweinen fehlen... Mir würde einfach Antoine fehlen. Aber ich bin hier um ihn zu vergessen. Ich MUSS ihn vergessen.
"Danke.", grinse ich ihn an und gehe neben ihm her.
"Wenn du willst kann ich dir dann das Haus zeigen, Maud muss noch ein paar Anrufe machen wegen morgen, ihren 25. Geburtstag möchte sie so groß wie möglich feiern, deshalb wird es alles geben was du dir vorstellen kannst. Und damit meine ich echt alles. Sie hat eine Hüpfburg besorgt.", macht er sich über sie lustig.
"Eine Hüpfburg?", schreie ich fast vor Freude und bleibe dabei stehen.
"Mhmmm.", nickt er nur mich etwas auslachend während ich einen kleinen Freudentanz aufführe.
"Maud! Ich zeige ihr das Gästezimmer und so weiter!", ruft Theo als wir das Haus betreten und sie nirgends zu sehen ist.
"Jaja! Mila, passt das für dich?" Ich sehe nur ihren fragenden Kopf aus einer Türe herausragen und nicke ihr zu.
Ich leine Cindy ab und folge dann dem jungen Franzosen die Treppen hoch zu geschätzt 20 Türen.
"So, das ist dein Zimmer. Ich lege deine Sachen da drüben hin."
"Danke.", gebe ich etwas eingeschüchtert von all dem hier von mir.
Cindy macht es sich wie zu erwarten auf meinem Himmelbett gemütlich und beginnt lautstark zu schnarchen. Ich hatte noch NIE ein Himmelbett. Meine Familie ist zwar reich, aber mein Zimmer war kahl und einfach, mit weißen Möbeln und Parkettboden. Schlicht gehalten, aber wir mussten unser Geld ja immer sinnvoller ausgeben. Aktien und Anwesen.
Egal. Genug von diesen Kreaturen geredet. Sie haben es nicht verdient erwähnt zu werden.
"Kommst du? Ich zeige dir den Rest des Hauses!", deutet er mir.
Ich folge ihm und fühle mich endlich mal wieder willkommen irgendwo.
"Also, das Bad kannst du verwenden."
Ich folge ihm wie ein kleines Hündchen vollkommen orientierungslos.
"Okay, da sollten wir vielleicht nicht unbedingt hingehen, lass uns zurück.", bleibt er auf einmal stehen, sodass ich fast in ihn hineinlaufe, und zeigt in die Richtung aus der wir gerade gekommen sind. Planlos und hilflos drehe ich mich zweimal einfach mal im Kreis, in der Hoffnung, dass er vor gehen würde und ich ihm wieder nachdackeln kann. Er wundert sich jetzt vielleicht warum ich so dumm bin, aber ich kann nichts dafür, echt nicht. Meine Persönlichkeit ist von Natur aus so seltsam.
Er geht nur lachend an mir vorbei und ich schleiche ihm nach. Warum genau wir jetzt unbedingt wieder gehen müssen ist mir zwar ein Rätsel, aber mich überfordert hier momentan sowieso gerade alles. Warum muss es auch so fucking groß hier sein? Die armen kleinen Tiere die sich hier mal hinein verirren könnten, wie zum Beispiel Ameisen die den Boden reinigen möchten um ihrer Familie etwas in den Bau mitnehmen zu können, was passiert mit denen? Sie sterben wahrscheinlich weil es unmöglich ist hier wieder herausfinden. Und ich werde wie die armen kleinen Insekten enden, wie traurig das Leben ist...
"Kann ich dich kurz alleine lassen? Ich muss in den Garten, die Leinwand muss noch aufgebaut werden.", meint Theo mich besorgt anschauend und ich deute ihm nur, dass es kein Problem für mich ist.
Nagut. Wo genau war noch mal mein Zimmer?
"Cindy... Cindy, komm her meine Kleine.", etwas besseres fällt mir nicht ein um jemals wieder dieses schöne Himmelbett sehen zu können. Notfalls übernachte ich im Flur, sogar der sieht bequemer aus als der Schlafplatz in meiner Wohnung.
Ich pfeife einmal kurz bevor ich nochmal nach meinem Hund rufe, die, wie zu erwarten, keine Anzeichen macht sich zu bewegen. Na toll, und jetzt?
"Suchst du vielleicht die hier?", ertönt es hinter mir und ich drehe mich schnell um.
Eine alte Frau mit weißen schulterlangen Haaren hält den kleinen Fettsack im Arm und lächelt mich freundlich an. Wahrscheinlich Mauds Oma, sie hatte also recht als sie von der Hundefanatikerin geredet hat.
"Bist du eine Freundin von Toni oder Theo?", fragt sie Cindy am Ohr kraulend, was beide mit Freude zu erfüllen scheint.
"Ehm, nein. Ich bin eine Freundin von Maud.", gebe ich etwas eingeschüchtert von mir. Wer ist Toni?
"Du bist Mila! Ach Gottchen, das hatte ich ja schon ganz vergessen.", lacht sie beschämt.
"Sie haben wirklich ein schönes Haus.", bemerke ich fasziniert.
"Danke Liebes, hast du Hunger? Wir essen dann bald zu Abend. Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen.", zwinkert sie mir liebevoll zu und ich nicke nur lächelnd.

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Hallöchen ihr Lieben ❤️
Jetzt mal ein etwas unspektakuläres Kapitel, die nächsten werden hoffentlich besser😁
Im Moment tu ich mir etwas schwerer mit schreiben, irgendwie kommt mir alles so langweilig vor, dass sogar ich selbst gähnen muss wenn ich mir meine Sachen durchlese😂

VIELEN VIELEN VIELEN DANKE AN ALLE VON EUCH!!!
Ich danke euch für alle Votes, Nachrichten und Kommentare und dass ihr meinen Shit lest ❤️
eure Lena xxx

Ein Leben in Paris? - Antoine Griezmann FanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt