Kapitel 10 ~ Ich bin Du - Egal

28 5 2
                                    

Kapitel 10 ~ Ich bin Du - Egal

Vor mir breitet sich ein Raum in Fliedertönen aus. Er ist spiegelbildlich aufgebaut und so steht auf jeder Seite ein großer Kleiderschrank, ein Schreibtisch mit einem sehr bequem aussehenden Schreibtischstuhl, ein Würfelregal an der Wand und ein gemütlich ausschauendes Bett. Am Kopfende des Bettes befindet sich eine Wand mit einer Fenstertür, welche auf einen kleinen, jedoch ausgesprochen hübschen Balkon führt. Genau wie das Gebäude raubt mir auch der Anblick meines Zimmers den Atem.

Auf dem Boden vor mir breitet sich ein rosa, pink, weißer Teppich mit langen Fäden aus. Er ist ganz weich und läd ein ohne Schuhe und Socken herum zu laufen. Das Fenster wird von weißen Vorhängen umrahmt und neben jedem Bett steht ein kleines Nachtschränkchen. Auf ihm steht jeweils eine Lampe mit einem weißen Ständer und einem weißen oder fliederfarbenen Lampenschirm.

Auf meiner Seite des Zimmers steht mein zweiter Koffer. Im Unterschied zu Jaquelines Zimmerhälfte befindet sich in meiner kein Schminktisch, sondern ein Sitzsack, was schon viel über unsere Charaktere aussagt.

Den Blätterstapel von Frau Jonson lege ich auf den Schreibtisch, während sich Jaqueline auf ihr Bett wirft. "Du bist also Lou Miller", fragt sie mich, mit dem Blick auf ihre perfekt lackierten Fingernägel gerichtet. "Nein, Lou Marple", korrigiere ich sie.

Wann wird dieser Name endlich geändert?

Du hast es Maria erst vor fünf Minuten geschrieben.
Geduld ist bei dir wirklich Mangelware.

Und wenn schon. Was würdest du sagen, wenn dass bei dir passieren würde, hm?

Die Frage ist unlogisch. Ich bin ein Teil von dir. Ich bin du. Das heißt es ist schon längst bei mir passiert...

Schlaumeier...

"Ehrlich gesagt ist es mir egal wie du heißt. Solange du dich von den heißen Typen, wie Leander und Liam fern hälst...", fängt sie an ihren Standpunkt zu vertreten. "...allerdings ist dir das bis jetzt verdammt schlecht gelungen. Ich würde mich an deiner Stelle lieber etwas mehr anstrengen. Natürlich nur um dein Überleben sicher zu stellen." Hat die sie noch alle? Was fällt der eigentlich ein?

"In diesem Zimmer gelten im Übrigen meine Regeln.

Erstens das Bad gehört jeden Morgen mir. Du kannst von mir aus in die Gemeinschaftsbäder gehen.

Zweitens. Wenn ich Besuch habe, vorallem männlichen Besuch hast du Funkstille. Bei männlichem Besuch verschwindest du am besten ganz aus dem Raum.

Drittens. Du lässt die Finger von meinen Sachen. Egal was es ist. Jungs eingeschlossen.

Und viertens. Stehst du in der Pause niemals in der Nähe von meinen Mädels und mir. Wir wollen nicht, dass eine wie du unserem guten Ruf schadet. Und mit deinen Problemen brauchst du nicht zu mir zu kommen. Such dir jemand anderen zum heulen. Verstanden?"

Die hat vielleicht Probleme... Eine richtige Bitch.

Da muss ich dir leider zustimmen. Du, innere Stimme bist mir da eindeutig lieber.

Natürlich bin ich das. Und nenn mich nicht immer innere Stimme. Ich fühle mich dabei benachteiligt. (*schnief*)

Und wie soll ich dich sonst nennen? Plagegeist?

Nein, lieber Anna. Da muss ich immer an das Lied denken...
Anna immer wenn es regnet, muss ich an dich denken, wie wir uns begegnet sind...(gesungen) (A-N-N-A , by Max Herre)

***PAUSIERT***Das unverwechselbare Leben der Lou MarpleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt