Kapitel 16 ~ Arroganz im Übermaß
Leander.
Mein stutziger Blick wird von seinen grün-braunen Augen erwidert, seine blonden Locken sind zerzaust und er sieht leicht gestresst aus.
"Sorry Colly, wollte nicht bei deiner Behandlung stören oder eigentlich doch, weißt du zufällig, wo Magaretha ist? Ich soll ihr hier helfen", spricht er Colleen in locker flockigem Ton an.
"Leo, was hast du schon wieder angestellt, dass du unsere arme Krankenschwester belästigen musst", stellt sie eine Gegenfrage und grinst so, als ob sie es schon wissen würde. Oder zumindest schon eine Idee hat. Im Gegenteil zu mir. Ich bin wie immer ideenlos.
Gott erbarme dich! Warum hast du mich nur in den Kopf einer so blinden Person gesteckt, da wäre ich bei einer Diva doch noch besser aufgehoben gewesen und deren IQ liegt nur bei knapp 80.
Die Klagetirade von Anna ist mir unverständlicher als alles andere, doch die Beleidigung höre ich sofort herraus.
Hey, jetzt mach mal halblang, immerhin kenne ich die Leute noch nicht einmal.
Oh Mann! Du verstehst aber auch gar nichts. Was vermutest du, machen ein Mann und eine Frau wenn sie alleine sind? Hm. Hm. Richtig. Geschlechtsverkehr haben. Und auf was lässt das schließen?
Bist du von allen guten Geistern verlassen. Wie kannst du nur an so etwas denken?
Ich denke rein realistisch.
Es würde nichts nützen, wenn ich sie jetzt anmaule, dann wäre ich so dumm wie sie. Also entscheide ich mich für die einfache Variante. Ich ignoriere sie.
Colleen und Leander. Wer's glaubt.
Gespannt auf seine Antwort spitze ich die Ohren, nur um dann zu hören wie er die Frage abblockt. Schade, jetzt konnte ich Anna meine Aussage nicht verdeutlichen. "Das geht dich einen feuchten Dreck an, Collylein, außerdem habe ich zuerst gefragt", trotz seiner abwertenden Worte wirkte er durchaus nett, doch sein Grinsen und seine Nettigkeit kann auch Verachtung bedeuten. Dessen bin ich mir bewusst. Vielleicht hegt er böse Absichten und... Ok, ich glaube ich sollte aufhören so viel zu lesen.
"Und was macht überhaupt dieses Küken hier", fragt er und deutet auf mich. Küken. Küken? Ich glaub bei dem hackt es.
Ohne zu überlegen, wie ich das immer mache, springe ich auf und stapfe auf ihn zu. Genau vor ihm bleibe ich stehen. Ich setzte gerade an zu sprechen, als er anfängt laut loszulachen. In mir brodelt es. Was für ein...Beruhigen Lou. Beruhig dich einfach.
Die Arme auf die Hüften gestemmt starre ich den Typen an und warte darauf das er an seinem hässlichen Lachen erstickt. Doch selbst nach gefühlten Minuten, gar Stunden lacht er immer noch. Selbstbewusst hebe ich ruckartig mein Knie und lande einen perfekten Treffer, was man an der Art seines schmerzvollen Schreies hören kann.
Yes. 100 Punkte.
"Du kleines Miststück", jammert er. Wie ein Kaninchen springt Leander vor Colly und mir auf und ab, die Hände an seinen Schmerzauslöser gepresst. Seine unfreundliche Bemerkung überhöre ich einfach und fange an mit Colly um die Wette zu prusten. Leander wirft uns Todesblicke zu, doch wir lachen ungestört weiter.
Da betritt eine vierte Person den Raum. Zusammen mit einer Fünften. Ist hier heute eine Versammlung oder so über die ich nichts weiß? Würde mich nicht wundern.
Eine Frau in einer Art Kittel und einem besorgten Gesichtsausdruck auf dem Gesicht mustert erst mich und dann Colly genaustens ehe sie sich zu dem hüpfenden Leander wendet. Vermutlich ist sie diese Magaretha, die Krankenschwester. Die Kleidung würde passen. Hinter ihr betritt ein fremder Junge das Zimmer. Kurz schaut er auf den jetzt langsam hüpfenden Leander, dann dreht er seinen Kopf mit einem verwunderten aber auch verärgerten Gesichtsausdruck zu uns."Wer war das", seine Augen scheinen die Wahrheit aus uns heraus saugen zu wollen.
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***PAUSIERT***Das unverwechselbare Leben der Lou Marple
Teen FictionLou Marple ist ein normales 16-jähriges Mädchen, in wessen Leben unvorhersehbare Dinge geschehen. Nicht das es schon genug wäre, dass ihr Vater auf unerklärliche Weise stirbt. Nein, nachdem sie auch noch Morddrohungen bekommt, scheint das Chaos in...