Kapitel 35 ~ Die Geister, die mich riefen
Ich betrete einen weißen Raum. So weiß, dass ich die Wände nicht von dem Boden unterscheiden kann. Ich erkenne ihn. Es ist der gleiche Saal wie in meinen ersten Traum. Mit zaghaften Schritten beginne ich den Raum zu durchqueren, doch nie treffe ich auf eine begrenzende Wand. Es ist ein seltsames Gefühl allein in einer weißen Welt ohne Ende und Anfang seine Kreise zu ziehen. Ohne eine rettende Hand an seiner Seite, die einem bei Bedarf den Ausgang zeigt.
Irgendwann bleibe ich stehen und schaue in die Ferne. Ein gutes Stück entfernt sehe ich etwas auf dem Boden liegen. Was es ist, kann ich nicht sagen, dazu bin ich zu weit entfernt. Doch die Neugier und der Tatendrang packen mich und so gehe ich schnellen Schrittes weiter. In Richtung des undefinierbaren Etwas.
》 Was es wohl zu sein vermag? 《
In zehneinhalb Metern Entfernung bleibe ich stehen. Mein Blick richtet sich auf den Boden und meine Welt scheint in Schieflage zu geraten.
》Wo bin ich hier überhaupt? 《
Die rote Flüssigkeit, identifizierbar als Blut, die den Boden unter mir linienartig, rot einfärbt, scheint ein gewisses Eigenleben zu erfassen und breitet sich nun schneller, unaufhaltsamer auf dem schneeweißen Boden aus. Mit stockendem Atem und zittertenden Händen gehe ich in die Knie und lasse meine Hand in einem saftigen Rot erblühen und doch treibt mich nicht der Drang Zurückzuweichen und fort zu gehen am meisten, sondern der solche, welche mich nur eine Frage rauf und runter denken, sowie flüstern lässt.
》Wem gehört das Blut?《
Netzartig mit vielen Verzweigungen breitet sich das Blut aus. Es wirkt teils wie eine Art Baum. Ein Lebensbaum, obgleich ich raten müsste. Seltsamer , rötlicher Nebel steigt in kleinen Schwaden an Knotenpunkten auf.
Bilder scheinen sich zu formen.
Konturen zu entstehen.
Gesichter sich zu modifizieren.》Was bedeutet das nur?《
Warum ich meine Gedanken aussprechen muss, weiß ich nicht. Ob es wohl daran liegt, dass ich mich in meinem Schädelinneren befinde? Ob es möglich ist, solche Weiten innerhalb eines Eies mit fünfundfünzig Zentimetern Umfang zu erblicken?
Ein Windhauch, woher dieser auch kommen mag, erfasst meine Haare und lässt sie wild vor meinem Gesicht um meinen Kopf tanzen.
Ein Spiel von Natur und Mensch.
Eine Mischung aus Realität und Schein.
Eine Erinnerung für einen - mich - allein.
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***PAUSIERT***Das unverwechselbare Leben der Lou Marple
Teen FictionLou Marple ist ein normales 16-jähriges Mädchen, in wessen Leben unvorhersehbare Dinge geschehen. Nicht das es schon genug wäre, dass ihr Vater auf unerklärliche Weise stirbt. Nein, nachdem sie auch noch Morddrohungen bekommt, scheint das Chaos in...