müde und genervt

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Nachdem ich aufgegessen hatte, brachte ich meinen Teller in die Küche und erledigte den Abwasch für Roman.
,,Kels, was brauchst du denn so lange?", ruft Gonzo aus dem Wohnzimmer. ,,Ich mache für euch den Abwasch!" antwortete ich. ,,Danke!" kommt es von allen Jungs aus dem Wohnzimmer zurück.

Nachdem ich mit dem Abwasch fertig war, setzte ich mich auf einen der Barhocker und goß mir ersteinmal was zu trinken ein. ,,Warum hast du eigentlich abgewaschen? Ich habe doch eine Spülmaschine!" reißt mich Roman aus den Gedanken. Gute Frage.. ,,Ach keine Ahnung. Hatte Lust drauf und außerdem geht's auch schneller." antwortete ich monoton. ,,Was ist los?" fragt Roman mit einem etwas besorgten Gesichtsausdruck. ,,Nic.." ,,Sag nicht nichts!" unterbrach er mich. ,,Ich weiß nicht. Bin einfach Nachdenklich." ,,Willst du drüber reden oder gehen wir ins Wohnzimmer? Die Jungs hauen gleich ab, dann können wir drüber reden, wenn du möchtest." sagte Roman mir. ,,Ok, lass uns ins Wohnzimmer gehen." also folgte ich Roman ins Wohnzimmer. ,,Da biste ja endlich!" sagte Marco als erster. ,,Jap, war in Gedanken versunken." gab ich knapp wieder und ließ mich neben Erik auf der Couch fallen. Ich saß einfach nur da und schaute Fernsehen.
,,Wir hauen dann ab. Soll ich dich nach Hause bringen?" fragt Gonzalo an mich gerichtet. ,,Nein, danke. Ich bleibe noch etwas hier. Roman kann mich ja später bringen, oder ich laufe. " ,,Ok, dann bis Morgen!" ,,Warum morgen?" fragte ich Gonzo. ,,Eh.. Wir wollten Essen gehen?" ,,Oh! Stimmt! Bis morgen. Ciao Jungs!" ,,Ciao!" kommt es von den anderen beiden zurück. Ich lasse mich wieder in die Couch fallen und spüre kurz darauf, wie sich die Couch senkt, woraus ich schließe, dass Roman sich neben mich gesetzt hat. ,,Willst du einen Film gucken?" fragte er leise. ,,Hm.. Ja, klingt nicht schlecht. Aber bitte kein Horror." gebe ich müde zurück. ,,Alles klar, kein Horror. Willst du was Essen?" fragte Roman mich. ,,Nein, danke. Ich will einfach nur den Film gucken." gebe ich etwas müde und genervt wieder. Ich weiß selbst nicht warum, ich bin nicht genervt von Roman, sondern von mir selbst. Roman schaut etwas traurig zu mir rüber, wendet dann aber sein Blick auf den Fernseher. ,,Sorry, ich bin nicht von dir genervt, sondern von mir selber." nuschel ich eher für mich selbst, doch Roman scheint es gehört zu haben. ,,Warum denn? Kels, du weißt, dass du immer mit mir reden kannst, oder?" ,,Ja klar. Das Problem ist aber, dass ich selbst nicht wirklich weiß, was mein Problem ist.." gebe ich zurückgeben.
Dabei blieb es mit unserem Gespräch. Roman weiß einfach genau, wann man bei mir nicht mehr Antworten muss oder soll.
Nachdem der Film zuende war, hat Roman noch eine Folge einer Serie laufen lassen, wovon ich allerdings nur die ersten 40 Sekunden mitbekam, da ich eingeschlafen bin. Typisch.

3:52 Uhr. Natoll. Warum muss ich immer mitten in der Nacht aufwachen? Ich würde ja nach Hause laufen aber dann wecke ich bestimmt Roman.. Einfach liegen beleiben und versuchen weiter zu schlafen. Meine Gedanken wiederrum machen mir einen Strich durch die Rechnung. Ich weiß nicht warum, aber in den letzten zwei Wochen bin ich völlig nachdenklich und unzufrieden mit mir selber. Ich hatte den größten Streit überhaupt mit meiner Familie, weshalb mich jetzt keiner von denen mehr sehen möchte, alle meiner Freunde verlieben sich glücklich und ein paar von denen Heiratet sogar demnächst und ich? Ich bin ganz alleine. Keine Familie, keine Freunde, da diese nur Zeit in ihre Beziehung stecken und ich wohne ganz alleine. Es ist nicht nur das, es gibt Momente im Leben, wo einen einfach alles belastet. So einen Moment habe ich gerade.
Dann kann ich es nicht mehr zurück halten und fange an zu weinen. Erst eine Träne, dann folgen immer mehr und das schluchzen kann ich mir auch nicht mehr unterdrücken.
,,Hey, alles gut. Warum weinst du?" fragt Roman plötzlich müde und besorgt, während er mich in seine Arme zieht.

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