Part 2

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Part 2

Livia

Alles begann zu verschwimmen. Ich kniete mich zu ihm nieder. Nur schwach hört ich die Sirenen des Krankenautos und der Polizei, wie sie immer näher kamen. "Wieso? Michael Wieso?!", Zuerst schrie ich, aber nach einigen Sekunden ging ich in ein leises flüstern über. Ich spürte Tränen, die mir brennend heiss die Wange hinunterkullerten und auf der Jacke meines toten Bruders landeten. Wieso tat er sich und mir das an? Wir waren sowieso schon zu zweit gegen den Rest der Welt, da wir Niemand den wir sonst noch hatten. Weshalb liess er mich also im Stich, obwohl er mir sooft versprochen hatte, immer für mich da zu sein? Mit wem sollte ich jetzt weiter leben? Und wieso hatte er sich das angetan? Er war nicht der Typ für so eine Tat, er war so lebensfroh. So viele Fragen und keine Antworten. Ich bemerkte, wie ich langsam wieder normaler wurde. Ich spürte die beissende Kälte an meinen Knien, da ich immernoch auf dem Boden sass und das ich offenbar Michaels Hand genommen hatte und sie fest umklammerte. So gerne hätte ich jetzt seinen Kopf in meine Hände genommen und ihn gerade gerückt, sodass er nicht mehr in einem unnatürlichen Winkel zum Körper lag. Aber ich hielt mich zurück, ich wollte Michael in Erinnerung halten, wie er lebendig war und nicht tot. Ich küsste noch einmal seine Hand und stand auf, um irgendwo hinzurennen und darauf zu hoffen, irgendwo zu verfrieren und auch zu sterben, als ich merkte, wie der Boden unter meinen Füssen schwankte. Von allen Kräften verlassen sackte ich zusammen und rechnete schon damit, auf dem Boden zu landen, als mich Jemand auffing. Gerade noch bevor ich in ein schwarzes Loch gezogen wurde fragte mich dieser Jemand: "Bist du Livia Miller?" und ich nickte schwach. Dann trat ich weg.

Als ich meine Augen aufschlug, hatte ich keine Ahnung mehr, wo ich war. Ich brauchte einige Sekunden, bis mir wieder einfiel, was passiert war. Mein Bruder war tot. Michael war tot. Bei dem Gedanken hätte ich sofort wieder weinen können, aber ich warnte mich: "Eine Miller weint nie, das weisst du doch!" Also liess ich es bleiben. Als ich an der Unfallstelle geweint hatte, war das bestimmt das erste Mal seit Jahren gewesen, denn ich hasste es ,Schwäche zu zeigen. Denn wenn jemand deine Schwäche kennt, bist du angreifbar.

Ich stand von dem Boden auf, auf dem ich vor kurzem noch schlief und streifte mir meine Kleidung gerade. Der Raum war klein, sehr klein. Er war versifft und überall lagen Dinge auf dem Boden. Neben der Ausgangstür gab es nur eine weitere. Mir war das total unwohl hier und ich ging zur Ausgangstür, um sie aufzureissen. Zu meinem erstaunen liess sie sich aber nicht öffnen. Sie war abgeschlossen. Verdutzt starrte ich auf den Türhenkel, als plötzlich die andere Tür aufsprang. Vor schreck machte ich einen Satz zurück, atmete dann aber erleichtert aus, als ich sah das ein Junge, vielleicht 3 Jahre älter als ich, aus dem Raum dahinter trat. Bessergesagt war es kein Raum, sondern bloss ein Badezimmer mit einer Toilette, einem Lavabo und einem zerschlagenen Spiegel.

"Du kannst die Hoffnung aufgeben, hier kommst du nicht mehr raus", sagte der Junge auf einmal in einem gleichgültigen Ton. Ich schaute ihn verwirrt an. Diese Stimme kannte ich doch? "Wer bist du?", fragte ich ebenso monoton. "Justin" Ich nickte und begann ihn genauer zu mustern, immer darauf bedacht, einen bestimmten Abstand zwischen uns zu haben. Seine Haare waren braun, genauso wie seine Augen. Sein Gesicht war wunderschön, aber er hatte etwas dunkles in seinem Blick, was mir ganz und gar nicht gefiel. Er schien mich gar nicht zu beachten, denn er wandte sich ab und hob eine zerissene Tasche vom Boden auf. Dann begann er einzelne Klamotten, die ebenfalls auf dem Boden lagen, in die Tasche zu stopfen. Seine Muskeln bewegten sich dabei und ich musste zugeben, schlecht sah das nicht aus. Trotzdem war er komisch. "Na schön, Justin. Ich will hier raus, jetzt sofort", sagte ich mit fester Stimme, obwohl ich innerlich total verängstigt war. Ein raues Lachen entfuhr ihm. "Weshalb lachst du? Ich meine das ernst."

"Du hast keine Ahnung, was hier abläuft, oder?", fragte er jetzt streng. "Weshalb sollte ich?", fauchte ich zurück. "Werd nicht frech, kleine", sagte er jetzt hart und liess von seiner Packerei ab. Er schaute mich funkelnd an. Aber hallo, wenn hier jemand frech war, war das er, oder? Er hielt mich schliesslich hier gefangen! Trotzdem hielt ich meinen Mund und sagte nichts mehr. Sein Blick musterte mich jetzt von oben bis unten, was mir total unangenehm war. Dann liess er von mir ab und schaute auf etwas hinter mir. "Nimm dir deine Tasche und stopf das Wichtigste rein", befahl er mir. Ich drehte mich um und sah meine Michael Kors Tasche und die neu gekaufte Gucci Tasche auf dem Boden liegen. Auf dem schmutzigen, dreckigen Boden. Fast hätte ich gemotzt, aber ich hatte einfach zu grossen Respekt vor ihm. Statdessen fragte ich einfach: "Wozu?"

"Frag nicht so viel und mach einfach!", seufzte er genervt. Der konnte mich mal. Bockig verschrenkte ich meine Arme vor der Brust und schaute ihn herausfordernd an. Wieder blieb sein Blick an mir hängen und diesmal funkelte er mich böse an. Mit bestimmten Schritten kam er auf mich zu und blieb wenige cm vor mir stehen. Sein Gesicht war meinem so nahe, das ich seinen Atem spüren konnte. Mir fiel auf, das er viel grösser und breiter war als ich und schlagartig wich meine Sturheit, die ich eben noch besass, einer panischen Angst. "Wenn du noch einmal irgend eine Frage stellst, dich meinen Befehlen widersetzt oder sonst etwas machst, dass mir nicht passt, wird es dir schlecht gehen", sagte er in ruhigem Ton. Dann schupfte er mich so heftig zur Seite, dass ich beinahe stolperte und stürzte. Statdessen stiess ich mit dem Kopf an der Wand an und hatte nun dieses nervige brummen, das mir kopfweh verschaffte. Nervös stiess ich die Luft aus, die sich in meiner Lunge vor Spannung angesammelt hatte und blieb angespannt in der Ecke des Raumes stehen. Justin hingegen hatte inzwischen meine Gucci Tasche aufgehoben und eine Trainerhose, zwei T-Shirts und 3 Dicke Pullover von ihm in die Tasche gestopft. Dann nahm er den Schlafsack, auf dem ich vorher wahrscheinlich gelegen hatte auf und tat ihn auch noch rein. Ich wäre jetzt so geren weggerannt, geflüchtet oder einfach nur nach Hause, denn das war mir alles zu viel. Ich hatte keine Ahnung wohin er mich bringern würde. Er blickte kurz zu mir, liess mich dann aber in der Ecke stehen. "In fünf Minuten gehen wir", sagte er nur. "Wohin gehen wir?", fragte ich ihn neugierig. Er warf mir einen warnenden Blick zu. "Habe ich nicht gesagt, du sollst keine Fragen stellen?", sagte er wütend und drehte sich wieder weg von mir. Genervt nahm er eime Zigarette aus seiner Hosentasche und zündete sie an. Er nahm einige Züge und ich konnte förmlich zusehen, wie er sich entspannte. Raucher also.

Mir fiel wieder ein, dass wir in fünf Minuten gehen würden, wohin auch immer. Deshalb holte ich mir mein Notfall Schminkset aus der Tasche und ging in das kleine, enge Bad. Als ich mich im Spiegel ansah, hatte ich das Gefühl, ich sähe einem Geist in die Augen. Meine Mascara war total verschmiert und ich war so bleich wie noch nie, denn ich hatte eher braune Haut. Schnell nahm ich mir etwas Watte, Abschminkmittel und entfernte die schwarz verlaufene Schminke. Dan spritzte ich mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und kniff mir kurz in die Wangen, doch die Farbe wollte einfach micht zurück kommen. Ich schminkte mich nicht mehr nach, wieso auch, und verliess das Badezimmer wieder, nachdem ich mir meine Haare zu einem Zopf geflochten hatte. Also los, sagte ich mir, so schlimm kann es nicht werden.

Hätte ich gewusst, was noch auf mich zukommt, hätte ich das ganz bestimmt nicht gesagt.

Hallo Leute :D

Ich weiss im Moment ist die Geschichte noch nicht so spannend aber das kommt noch, ganz bestimmt! Ich hoffe ihr habt den Reiz dazu, weiter zu lesen und bitte votet und kommentiert doch so fest es geht! :D<3<3<3

dangerous love (justin bieber fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt