Part 9

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Part 9

Livia

Ich war gebrochen. Einfach nur gebrochen. Wie konnte so viel Schlechtes in so kurzer Zeit passieren? Klar, ich hatte seit ich 5 Jahre alt war keine Eltern mehr und wuchs mit meinem Bruder in einem Heim auf, bis wir alleine in eine Wohnung ziehen konnten. Den Grund dafür wusste ich nicht und es war nicht das perfekte Leben, aber es war okey, schliesslich bekamen wir immer genügend Geld von Jemanden den wir nicht kannten. Ich weiss, eigentlich hätte das meinem Bruder und mir angst machen müssen, aber wir wuchsen damit auf und es war für uns normal. Michael und ich hatten zwar oft darüber gerätzelt und diskutiert, wer und von wem das viele monatliche Geld auf der Bank war, aber kamen nie auf eine Lösung. Deshalb liessen wir es einfach geschehen, auch wenn das jetzt komisch klingt. Wir wuchsen sehr edel auf, das Heim, in das wir gesteckt wurden, war eines der besten und teuersten Heime in grossem Umkreis und nur wenige konnten es sich Leisten. Die Bildung war ausserordentlich gut und jeder der es verliess, war mehr als ein anständiger Mensch. Markenklamotten waren für uns schon lange nichts neues mehr - deshalb war es für mich jetzt auch so komisch mit diesen schlaber Klamotten und der schmuddeligen Umgebung - und wir lernten alleine klar zu kommen. Wahrscheinlich war unsere Vergangenheit der Grund, weshalb Michael und ich wie Pech und Schwefel waren und deshalb traf mich sein Tod auch so sehr. Und diese ganzen aufeinanderhäufenden Geschehnisse wie die Entführung, diese Autofahrt hier, der Mord an Leuten und all diese Sachen, die auf Michaels tot folgten, drohten mich zu ersticken, da sie rücksichtslos auf mich hinunterprasselten und mir die Luft zum Atmen nahmen. Niemals hätte ich gedacht, dass mein Leben dermassen bergab gehen könnte. 'Wenn du ganz unten bist, führt der einzige Weg nach oben', versuchte ich mich aufzumuntern, aber ich wusste nicht, wo unten war. Waren wir schon beim absoluten tiefpunkt, oder war ich noch am fallen? Ich wusste es nicht, aber was ich wusste war, dass ich dringend eine Hand brauchte, die mich auffieng. Denn Sonst würde der Aufprall unerträglich werden.

Der Van war nun schon einige Zeit am fahren und ich merkte, wie ich immer müder wurde. Ich war nicht die Einzige, denn die Jungs gähnten auch immer mehr und öfter. Schon bald packten alles ihre Schlafsäcke aus und legten sie parat. "Süsse, komm ins Bett", sagte schliesslich Louis dreckig grinsend. Schon sein Gesichtsausdruck liess mich frieren, also rappelte ich mich trotz der quälenden Schmerzen auf und stellte mich hinter Justin, der gerade in der Nähe war. "Nein Louis, ich schlaf heute bei Justin", sagte ich in einem respektvollen, aber trotzdem sicheren Ton. Okey, vielleicht klang es doch nicht so sicher, denn nun kam Louis erstaunt auf mich zu: "Woher nimmst du immer deinen Mut?", fragte er und schaute mich drohend an. Ich wich stolpernd zurück, bis ich mit dem Rücken an der Wand anstiess. Verdammt. Justin stand jetzt direkt zwischen mir und Louis, doch er machte keine Anstalt etwas zu unternehmen, es war ihm eher gleichgültig, zumindest sah er so aus. Stattdessen ging Louis lächelnd an ihm vorbei und als er nurnoch einige cm von mir entfernt war, hauchte er mir zu: "Müssen wir wieder das gleiche Spiel wie gestern spielen, Livia?" Ich schüttelte heftig meinen Kopf, wobei er noch mehr anfieng zu brummen als sowieso schon. "Und das heisst?"

"Ich werde immernoch bei Justin schlafen, egal was du tust", flüsterte ich. Um keinen Preis würde ich nochmals bei Louis schlafen, um keinen Preis würde ich nochmals weinen. Wütend schlug er mir die Wange, doch ehe ich zu Boden sinken konnte, drückte er meine Wangen so zusammen und zog mich hoch, das es schmerzte. "Oh nein, du wirst nicht bei Justin schlafen", raunte er mir ins Ohr, ehe er seine Lippen grob auf meine drückte. Ich wollte das nicht, wollte ihn am liebsten nie mehr berühren, aber jedesmall, wenn ich versuchte mich zu befreien drückte er mir die Wangen noch fester zusammen, so dass mich ein stechender Schmerz durchfuhr. Geqüalt schloss ich meine Augen. Plötzlich wurde Louis von mir weggerissen, und ich sah noch, wie er zu Boden stürzte, auf ihm drauf ein wütender Justin. Ich liess mich ebenfalls zu Boden sinken, denn ich wurde in ein tiefes, schwarzes Loch gezogen.

dangerous love (justin bieber fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt