Part 8

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Part 8

'Okey, ruhig bleiben!' befahl ich mir selbst. Das dürfte schwer werden, da wir nun aus dem deutschsprachigen Teil raus waren. Was war das überhaupt für eine Sprache, Spanisch? Italienisch? Bevor ich weiter überlegen konnte hörte ich Schritte, die sich uns näherten. Der Mann schaute mich immernoch kritisch an, hatte aber einen etwas sanfteren Gesichtsaudruck als vorher aufgesetzt.

Sekunden später trat eine Frau, das musste wohl Camilla sein, neben den Mann und schaute mich, dann ihren Mann fragend an. Sie redeten irgendetwas und deuteten dabei auf mich, ich verstand aber kein Wort. Schweigend stand ich da und hoffte, dass sie mich nicht fortschicken würden. Nervös trat ich von einem Fuss auf den anderen und horchte gespannt auf, als die Frau fragte: "Do you speak English?"

"Yes, Miss"

"Whats your name?"

"My name's Livia, Miss. Please help me. Four boys kidnapped me and I fled, but I know they're searching me now. I need some help, please!", meine Stimme zitterte bei dem letzten Satz und ich setzte meinen besten Hundeblick den auf Lager hatte auf. Die Frau schaute mich nochmals an, ehe sie wieder mit ihrem Mann sprach, offensichtlich konnte er kein Englisch. Nach ihrer Erklärung musterte er mich nochmals, aber entschied sich dann, mich ins Haus zu lassen. Mit einer hektischen Handbewegung bedeutete er mir einzutreten und ich huschte hinein. Die Tür hinter mir fiel sofort ins Schloss und nun standen wir da, zu dritt, schauten uns an und wussten nicht was zu tun war. Ich hatte die Kleider von Justin immer noch unter meinen Arm geklemmt und als die Frau dies entdeckte, ergfriff sie das Wort: "Do you want to go to the bathroom? I can call the police while you're having a shower" Sie lächelte mich zum ersten Mal an und ich lächelte aufrichtig zurück: "Yes, thank you", sie zeigte mir das Badezimmer und liess mich dann allein. Noch während ich unter die Dusche kroch, hörte ich sie mit der Polizei telefonieren.

Justin

So schnell ich konnte rannte ich bewaffnet durch den kleinen Wald. Wie dumm konnte man bitte sein? Rian war bestimmt auf seinen hässlichen Kopf gefallen, Livia einfach alleine zu lassen, war ja klar das sie abhauen würde! Nun musste ich die ganze Scheisse wieder ausbaden. Obwohl mir die anderen 3 folgten, blieben sie schnell zurück da ich eindeutig der Schnellste war. Der Wald war zu Ende und das erste Haus kam in mein Blickfeld. Da musste sie sein, Livia war bestimmt in das erste Haus gerannt, das sie sah. Sie wäre bestimmt nicht auf die Idee gekommen, noch ein Haus weiter zu rennen, darauf könnte ich wetten. Ohne Achtung auf irgendwelche Beschädigungen trat ich die Tür ein und stürmte ins Haus. Hoffentlich hatte niemand die Polizei gerufen, das wäre das schlimmste! Ich lief geradewegs ins Wohnzimmer und blieb abrupt stehen, als ich eine Frau am Küchentisch sah. Sie schaute mich eben so geschockt an und ich hätte schwören können, ihre Augen fielen ihr aus dem Kopf als sie die Knarre sah. Wütend gieng ich auf sie zu und riss ihren Kopf so herum, dass sie mir nun genau ins Gesicht sah. Sie zitterte und begann schon bitterlich zu weinen. "Did you call the police?!", fragte ich sie. Die Frau verneinte mit einem heftigen Kopfschütteln, doch ich traute ihr nicht. Ich nahm das Telefon, das genau vor ihr lag und schnaubte wütend aus, als ich sah, dass sie es doch getan hatte. "I'm sorry", sagte ich noch, bevor ich ihr die Waffe an den Kopf hielt und abdrückte.

Der Schuss ertönte laut und ich wusste, dass wir nun schnell handeln mussten. Verdammt schnell. In diesem Moment hörte ich, wie irgendwo Wasser abgestellt wurde. Offenbar war noch jemand am duschen und gerade als ich die Tür aufreissen wollte, aus der die Gereusche kamen, packte mich jemand und schmiss mich grob auf den Boden. Meine Waffe fiel mir dabei aus der Hand und landete einige Meter von mir entfernt auf dem Boden. Ich wollte sie mir gerade wieder packen, als mich plötzlich ein Schmerz an meiner Wange durchzog. Dann nochmals. Ich sah hoch und blickte in die schmerz -und hasserfüllten Augen eines Mannes, der dabei wirres Zeug schrie. Instinktiv drückte ich ihn unter mich. Ich hasste es wenn ich auf den Rücken lag, ich fühlte mich dann total schutzlos. Das hatte ich schon als Kind gehabt, ich musste die Überhand haben. Der Mann hatte keine Chance und wehrte sich nicht lange gegen meine Schläge, die auf ihn niederprasselten. Etwas schwerer atmend als sonst liess ich von ihm ab, griff mir die Pistole und erschoss ihn auch noch ganz.

Inzwischen waren auch die Jungs angekommen und ich bedeutete ihnen, das Haus zu durchsuchen. Als alle irgendwo verschwunden waren, öffnete ich die Tür, die ich vorher schon öffnen wollte. Der Anblick, der sich mir dann bot, hätte ich wohl zuletzt erwartet. Livia stand in der Unterwäsche vor mir und schaute mich geschockt an. Ihr Körper war überall blau, grün und Lila gefärbt und einige Wunden schimmerten durch ihre Haut. "Das war bestimmt Louis letzte Nacht", dachte ich wuterfüllt. Es liess mich erschaudern, sie so zu sehen, denn es breiteten sich noch drei weitere Gefühle in mir aus: Wut, dass sie einfach abgehauen war, und dann zwei Gefühle, die ich lieber nicht gefühlt hätte. Mitleid, dass sie so verschlagen und zerbrechlich aussah und wegen mir, weil ich sie entführt hatte, diese Schmerzen ertragen musste und Lust. Lust auf ihren wundervollen, geradezu perfekten Körper, ausser den blauen Flecken.

Erst als sie hektisch zur Seite sprach und sich hinter einem kleinen Wandvorsprung versteckte, fasste ich mich wieder. Die Wut in mir gewann die Oberhand und sie hatte noch nicht einmal Zeit, sich ihre oder bessergesagt meine Kleider überzuziehen, ehe ich ihr ins Gesicht schlug. Ich musste meine Kraft so fest zurückhalten, um sie nicht gleich auf der Stelle zu töten, dass es für mich so war, als würde ich eine Mücke zerklatschen. Aber für sie war es eine riesen Wucht, das wusste ich, denn sie schleuderte auf den kalten Badezimmerboden und blieb zitternd liegen. Da ich nur so wenig zuschlagen konnte, war das zu wenig Genugtung und ich sagte kalt: "Steh auf!"

Schmerzerfüllt rappelte sie sich hoch, doch sie kam nicht weiter als auf die Knie. Also zog ich sie selbst am Arm hoch und klatschte ihr nochmals eine. Diesmal blieb sie dann endgültig liegen und ich wusste, dass bald die Jungs kommen würden. Ich wollte nicht das sie jemand in Unterwäsche sah ausser ich, keine Ahnung wieso aber alleine der Gedanken daran machte mich schon wütend, also streifte ich ihr meine Kleider über, die sie wohl mitgenommen hatte. Sie waren ihr viel zu gross und sie zitterte immer noch, als wir das hinter uns hatte. Louis musste ja wie eine Muschi geschlagen und gekickt haben, dass sie es damals noch in den Schlafsack geschafft hatte, denn wie gesagt, ich hatte nicht fest zugegriffen und sie war schon kaputter als bei Louis. Vielleicht unterschätzte ich auch einfach meine Kraft und ihren zierlichen Körper, aber ist jetzt auch egal. Es war nähmlich von Vorteil, dass ich der Stärkste unserer Clique war, das wusste ich genau.

Wie vermutet hörte ich kurz später Schritte und sah die Jungs in der Tür. Sie schauten sie verbittert an und ich wusste, jeder einzelne hätte sie jetzt auch noch gerne verprügelt, für ihre Scheiss-Aktion. "Keine Angst, ich hab das übernommen", sagte ich stattdessen und hiefte sie hoch. Etwas weniger wütend drehten sich die Jungs um und wir liefen aus dem Badezimmer. Als Livia die Leichen sah, wich ihr alle Farbe aus dem Gesicht und ich wusste genau, dass sie sich für den Tot verantwortlich machte. Aber das war verdammt nochmal gut so, weil sie dann niewieder so eine Scheisse durchziehen würde. Den restlichen Weg zurück zum Auto musste ich sie stützen, wenn nicht schon fast tragen. Als wir dann endlich beim Van ankamen zögerten wir nicht und Calvin fuhr sofort los. Auf Polizei hatten wir wirklich keine Lust und deshalb wussten wir auch alle, das wir diese Nacht durchfahren mussten und nicht mal dann wären wir von der Polizei sicher.

dangerous love (justin bieber fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt