Teil 16
Livia
Mit einem verlegenen Lächeln trat ich in die Villa ein, als mir der Atem von der gigantischen Eingangshalle geraubt wurde. Ich konnte es nicht fassen, noch nie war ich so einem schönen Gebäude: Der Boden war aus Marmor, kombiniert mit den weissgestrichenen Wänden, welche eine angenehme Helle verbreiteten. Die Halle war rund und auf der einen Seite führte eine Treppe der runden Wand entlang hoch in den oberen Stock, von welchem aus man direkt zu uns nach unten hätte schauen können. Durch ein Geländer wurde die Gefahr hinunterzufallen genommen und dadurch, das der obere Stock dieselbe Decke besass wie die Eingangshalle war sie von hier unten aussergewöhnlich hoch. Zusätzlich besass die Decke in der Mitte eine Glaskuppel, durch die das Licht von aussen hineinströmte. Ich konnte meinen Mund nicht mehr schliessen. Meine Wohnung war ja schon ziemlich edel im vergleich zu anderen, aber das hier war unglaublich. Bewundernd drehte ich mich einmal um mich selbst um alles nochmals zu betrachten.
"Gefällt es dir?", fragte plötzlich Justin in die Stille hinein. "Justin es ist," ich machte eine kurze pause um nach den richtigen Worten zu suchen, "es raubt mir den Atem." Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm in die Augen. "Ich kann es nicht fassen."
"Dann wirst du das erst recht nicht fassen können." Er nahm meine Hand und zog mich weiter durch die grosse Öffnung in dier Wand. Wir gelangten in einen langen Raum, der gegen vorne eine riesige Glasfront besass, statt einer Wand mit Fenstern. Man sah direkt über eine mittelsteile Klippe hinab auf das Meer, das sich mit seiner vollen grösse vor dem Haus ausbreitete. "Wow", flüsterte ich. "Das ist es nicht das, was ich dir zeigen wollte. Komm mit." Wieder zog er mich weiter, diesmal öffnete er die Schibetür aus Glas und zog mich in den Garten. Komischerweise war dieser im vergleich zum Rest ziemlich klein, da die Klippe startete. Sie war ziemlich hoch, aber wie gesagt, nicht so steil wie normale Klippen, trotzdem wäre es kein Zuckerschlecken gewesen hier hinunter zu steigen. Justin zog mich geradewegs weiter auf die Klippe zu. Er steurte auf einen bestimmten Punkt zu. "Was soll das?", fuhr ich plötzlich aus meinem Staunen, da mir langsam mulmig wurde, so nahe waren wir am Abgrund. "Keine Angst, dir passiert schon nichts", offenbar hatte er die Erschrockenheit in meiner Stimme gehört. Er zog mich weiter zum Rand des Gartens, wo plötzlich eine Treppe zum Vorschein kam. Als wir vor ihr standen, konnte ich sehen das sie sich kurvig den Felswänden nach zum Meer hinunterschlängelte, wo ein Sandstreifen zu sehen war. Justin bedeutete mir, indem er seine Hand auf meine Hüfte legte und mich vor sich zum Treppenabsatz schob, dass ich weitergehen sollte. "Nein, Justin. Kannst nicht du voraus gehen?", fragte ich ihn und ging wieder einige Schritte zurück, weg von der Treppe. Ich hatte keine Angst oderso, sie sah nur nicht sonderlich stabil aus und hatte kein Geländer an der Seite. Bei meiner Tollpatschigkeit wollte ich daher echt nicht voraus gehen. "Klar", sagte er und stieg die Stufen hinab. Ich folgte ihm und bemerkte, dass die Treppe in viel besserem Zustand war, als sie aussah. Es war kaum gefährlich, solange man nicht rammelte oder schupfte. Nur einmal war eine Stufe ziemlich tief, aber Justin gab mir seine Hand, damit ich mich festhalten konnte. Ich musste mein Bein auf der einen Seite ziemlich strecken, was sich auf den Bauch überzog und es zwickte mich an der Stelle, an der... - nein, nicht daran denken! Mit einem Hops, die Schmerzen ignorierend, sprang ich dann einfach runter und vertraute darauf, dass Justin mich auffieng. Aber das tat er nicht, torkelnd fiel ich zur Seite und somit die Klippe hinab. Es war kein schöner Tod, aber es war der Tod von Livia Miller. Mein Tod.
ENDE
Nein Scherz, natürlich fieng Justin mich auf und unser Weg zum Strand wurde ungestört fortgesetzt. Die ganze Zeit durch war es still, da wir schwiegen. Keine bedrückende Stille, die schwer zwischen uns lag, nein, eher eine vertraute Stille, die uns leicht und angenehm die Möglichkeit bot, das rauschen des Meeres wahrzunehmen.
"Geschafft", sagte ich erleichtert als wir dann unten ankamen. Etwa fünf Minuten hatten wir gebraucht. Ich wollte gerade meine Kleidung zurechtzupfen- und streichen, als ich bemerkte, dass ich ja immernoch Justins Trainer anhatte. Da es nichts gebracht hätte, liess ich es also einfach sein. Nun hob ich meinen Kopf an und sah mich um. Unter meinen Schuhen war der Sand, weshalb ich sie auszog um ihn spüren zu können. Er war unglaublich weich und fühlte sich angenehm an, ausserdem war der Strand total sauber, nirgendwo lag irgend ein Abfallpapier, das vom Meer hingeschwemmt wurde. Dann lief ich auf das Meer zu, Justin mir hinterher. Sachte streckte ich zuerst meine Zehen hinein, schreckte aber mit meinem ganzen Fuss zurück, als die Kälte meine Zehe umfasste. Kein Wunder, es war ja auch Winter. Das es keinen Schnee hatte war schon erstaunlich. Bei diesem Gedanken schauderte ich zusammen, denn ich bemerkte den kalten Wind, der gerade um meine Ohren fegte. Zwei starke Arme legten sich von hinten um mich und ich lehnte meinen Kopf an Justins Brust ab. Die Kälte wurde durch seine Wärme, welche sich auf mich übertrug in den Bann geschlagen. "Es ist wunderschön", flüsterte ich, als ob laute Worte diesen magischen Moment zerstören könnten. Er drehte mich einmal, dass ich ihm in die Augen sehen musste, liess mich aber nicht los. Eine Haarsträhne wehte in mein Gesicht und er strich sie mir hinaus. Was folgte jetzt? Plötzlich machte sich eine unglaubliche Aufregung in mir breit, bei dem Gedanken daran, er würde mich küssen. Heiss lief es mir den Rücken hinunter, wollte ich das? Wollte ich Justin als Freund? Wieder kamen die schlechten Erinnerungen an ihn hoch, meine Zweifel, aber ich drängte sie in die hintersten Ecken meines Kopfes zurück. 'Justin ist nicht mehr dieser Mann, hat er dir das nicht schon genug bewiesen?', diese Worte fegten mir durch den Kopf und ich musste zustimmen. Trotzdem liess meine Nervosität nicht nach. Ich wollte ihn nicht küssen, nicht heute, nicht hier, nicht jetzt. Morgen wäre es vielleicht anderst, denn vor kurzer Zeit war es das auch noch, aber im Moment war ich einfach nicht bereit.
"Justin", hörte ich plötzlich jemanden schreien,"Justin mein Schatz!" Erschrocken zuckte ich zusammen, und somit auch aus meinen Gedanken zurück. Jetzt würde sowieso nichts mehr passieren. Justin drehte sich schlagartig um und hielt seinen Blick nach oben gerichtet, wo die Person stand, die gerufen hatte. Ohne zu überlegen rannte er los, auf die Treppe zu. Na super, und ich? Offenbar hatte er den gleichen gedanken, denn aprubt blieb er stehen, drehte sich um, kam zu mir, nahm meine Hand und forderte mich durch sein Strahlen hindurch auf: "Komm!" Mit schnellen Schritten folgte ich ihm und wir hatten ein solches Tempo zugelegt, dass wir schon nach etwa 3 Minuten oben waren. Sofort liess er meine Hand los und steuerte auf seine, ich denke jetzt einmal das ist sie, Tante zu. Dann nahm er sie fest ihn die Arme. Eine Unarmung, die all das ausdrückte, was Worte nicht hätten tun können. Irgendwann lösten sie sich wieder voneinander. "Ich hab dich so vermisst", sagte seine Tante. "Gross bist du geworden. Und erwachsen." Als ob sie ihre Worte kontrollieren musste, musterte sie ihn nochmals von oben bis unten. Er war viel grösser als sie, etwa zwei Köpfe. Ihre Kleinheit und ihr etwas molliger Körper liessen sie symphatisch wirken. Auch die braunen Haare, die sich um ihr Gesicht schmiegten, welches ich etwa auf 40 geschätzt hätte, passten zu ihr. Sie war nicht schön, aber sie hatte eine unglaubliche Ausstrahlung. "Ich hab dich auch vermisst, Darcey", antwortete Justin. "Wie geht es dir?" Jetzt im ernst? Konnte er sie das nicht fragen, nachdem er mich vorgestellt hatte, dass ich nicht mehr so überflüssig etwas weiter entfernt hinter ihm stehen musste? Ich fühlte mich wie das fünfte Rad und Justin wusste, dass ich aufgeregt war, das hatte ich ihm gesagt. "Gut danke. Aber möchtest du mir nicht deine Freundin vorstellen?" Danke Darcey! Wenigstens du. "Klar", antwortete Justin und drehte sich um. Er kam zu mir und nahm meine Hand. "Alles okey?", flüsterte er, sodass nur ich es hören konnte. Ich nickte kaum merkbar, wusste aber trotzdem, dass er es gesehen hatte. "Also, Darcey, das ist meine Freundin Livia und Livia, das ist Darcey"
"Du bist also das Mädchen, das Justin doch noch zeigen konnte, dass es Liebe gibt", sagte sie strahlend und streckte mir ihre Hand entgegen. "Naja, Also Justin und ich sind ..."
"... unglaublich verliebt, hab ich recht mein Schatz?", beendete Justin meinen Satz. Fragend schaute ich ihn an. Der Druck an meiner Hand, welche inzwischen in Justins lag nahm zu und, was mir bedeuten sollte, ich solle mitspielen. "Ja, genau das wollte ich sagen." Ich wandte meinen Blick wieder zu Darcey. "Sie haben ja keine Ahnung, wieviel Justin mir schon über sie erzählt hat", lachte ich und dachte an unser Gespräch im Zug. Eigentlich war es nicht viel gewesen, aber war jetzt auch egal. "Hoffentlich nur Gutes", lachte Darcey zurück und henkte sich bei mir ein. "Na dann lass uns mal reingehen, ihr habt bestimmt hunger." Und wie hunger ich habe, dachte ich und freute mich darauf, wiedereinmal richtig essen zu können.
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dangerous love (justin bieber fan fiction)
Fiksi PenggemarAlles begann mit dem Selbstmord ihres Bruders. Livia war alles egal ausser Michael und genau er liess sie im Stich. Dieses Ereignis blieb natürlich nicht unbemerkt und es entstand ein grosser Tumult, in dem sie mittendrinn auf ihn traf.