Teil 18

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Teil 18

Livia

Da war er wieder. Ich wollte es nicht sehen. Ich wollte sein Blut nicht sehen. Blut. Überall war Blut. Plötzlich rann es auch an meinen Händen hinab. Ich kniete mich zu ihm hinunter. Zu Michael. Er lag blass und blutverschmiert vor mir. Aber wie gelang das Blut an meine Hände? Und wieso quoll es jetzt plötzlich unter meinen Fingernägeln hervor, welche eigenartig gelb schimmerten? Mit einem Ruck wurde mein Kopf herumgerissen. Ich starrte in Justins Gesicht. Sein Messer bohrte sich gerade in meine Kehle, das Messer welches meinen Bruder vor mir getötet hatte. "Nein. Justin, bitte nicht, nein! Bitte tu mir nichts an", schrie ich wie wild geworden, trotz meiner durchtrennten Kehle. Wie geht denn so etwas? Wild fuchtelte ich um mich, bevor nochmals ein schmerz- und angsterfüllter Schrei aus meiner Kehle drang.

Justin

"Nein. Justin, bitte nicht, nein! Bitte tu mir nichts an", das waren die Worte, welche mich aus dem Schlaf rissen. Erschrocken fuhr ich hoch und riss meine Augen auf. Das war Livias Stimme, kein Zweifel. Ich eilte zu ihrem Bett, als ihr gerade noch ein Schrei entfloh. Ihr Körper verkrampfte sich eigenartig und ihre Stirne glänzte vor Schweiss. Wiedereinmal diese elenden Alpträume. Es versetzte mir einen Hieb als ich realisierte, dass sie von mir handelten. Sie hatte Angst vor mir und das war irgendwie noch verständlich. Trotzdem legte ich ihr meine Hände auf die Schultern und drückte sie vielleicht etwas zu grob ins Bett: "Livia, wach auf!", sagte ich mit eindringlicher Stimme. Ihre Augenlieder sprangen hoch und bildeten grosse, mandelförmige Kreise, welche mich direkt anstarrten. Sie japste leicht nach Luft, sah mich jedoch immernoch schockiert an. Verdammt. Schau doch nicht so. Ich rüttelte sie leicht an den Schultern und sie schien sich zu finden. Mit einem Ruck riss sie den Blick von mir und entspannte sich. "Du hast bloss geträumt. Alles okey mit dir?" Krampfhaft schaute sie weg, was mich irgendwie total aufregte. Aber irgendwie auch verletzte. "Ja! Ja, klar, alles okey. Tu...", sie atmete einmal tief ein und aus, ehe sie den Kopf zu mir drehte und mit einem entschuldigendem, gefasstem Lächeln im Gesicht weitersprach, "Tut mir leid wenn ich dich geweckt habe." In ihr ging etwas anderes vor, als sie mir gegen aussen zeigte, ich wusste das sie nicht so gefasst war wie sie gerade tat. Alleine der Traum und die Tatsache, dass sie mir nicht in die Augen hatte sehen können, bestätigten das. Aber ich hatte keine Lust, jetzt nochmals zu streiten oder wie wild zu diskutieren. "Kein Problem", sagte ich deshalb und liess mich neben ihrem Bett auf die Knie sinken. Langsam nahm ich meine Hände von ihren Schultern und schaute sie an. Sie senkte ihren Blick und wiedereinmal wurde mir bewusst, wie perfekt ihr Gesicht eigentlich war.

"Was ist?", fragte sie nach eigener Zeit und strich sich fragend über die Wange, als ob dort etwas liegen würde. "Nichts", sagte ich mit einem Seufzer und erhob mich, um zu gehen. Ich hatte bereits einen Schritt gemacht, als sie mich zurück hielt. Ihre weiche Hand umfasste meine raue und zog leicht daran. "Kannst du nicht bei mir bleiben?", fragte sie leicht stockend und man merkte, wie unangenehm es ihr war, diese Frage zu stellen. Ohne Antwort drehte ich mich um und ging zu ihr zurück. Als sie keine Anstalten machte die Decke anzuheben fragte ich sie lachend: "Soll ich am Boden verfrieren oder was?" Es war zu dunkel um zu erkennen, dass sie errötete, aber ich wusste das sie es tat. "Tut mir leid", murmelte sie, machte Platz und liess mir ein Stück der Decke. Ich legte mich zu ihr und wusste, dass es ihr nun unangenehm war und sie nicht wusste, was sie tun sollte. Denn wir lagen zusammen unter der Decke aber dazu bedacht uns nicht zu berühren, wie doof war denn das bitte? Also nahm ich mir ihre Hand und zog sie so zu mir, dass sie sich ohne Aufwand hätte wehren können. Stattdessen lehnte sie dann sogar ihre Stirn an meiner Brust ab und ich legte wieder automatisch meine Hand auf ihren Hinterkopf. Ich wusste das diese Geste total unromantisch rüberkommen musste, aber ich konnte nicht anderst. Denn wenn ich ihren Kopf in meinen Händen hatte, dann konnte ihr nichts geschehen, ich konnte sie beschützen und sie ausserdem vom Rest der Welt abschirmen, sie musste keine Angst mehr haben. Und diese zwei Aufgaben waren meine Hauptaufgaben. "Danke", murmelte sie gegen meine Brust. "Kein Problem Kleine", gab ich zurück und gab ihr einen Kuss auf die Haare. Bitte, was?! Hatte ich das gerade echt getan? Sieht so aus - Ich hatte schon oft daran gedacht, sie richtig zu küssen und ich hätte es auch ohne zögern getan, schliesslich war ich nicht der Typ der wartete, ich tat das was ich wollte. Aber nie war es dazu gekommen, es kam immer etwas dazwischen. Am Strand hätte ich es gerade getan, das wusste ich, aber da war auch Darcey gekommen. Ich wusste nicht wenn ich das nächste Mal im Kussmodus sein würde, aber ich hoffte für Livia, dass sie es auch war. Denn sie musste mir sonst schon auf die Wange schlagen damit ich wieder mich selbst sein würde. Bis jetzt hatte das aber noch nie eine Frau getan. Und ich war schliesslich ein Mann, ich holte mir was ich wollte.

Als ich so vor mich hin dachte bemerkte ich gar nicht, wie Livias Atmung ruhiger wurde. Sie war eingeschlafen und schlussendlich auch ich.

dangerous love (justin bieber fan fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt